Ich habe ja ein wenig das Gefühl, dass jeder Post über Kinder hier an der falschen Stelle ist (paar mehr Hundefreunde am Start) wollte das Thema aber so auch nicht unkommentiert lassen.

- und was ist dann bei 2 Kinder im Vergleich zu einem nochmal mehr anders? (Außer noch weniger Zeit)

Es ist 4x so anstrengend. Trust me. Wird erst besser, wenn beide zusammen spielen können. Bei einem Kind, kann sich immer einer mal ausklammern, bei zwei - vor allem sehr jungen Kindern - ist das schwer. Da will immer eines volle Aufmerksamkeit. Die ersten 2 Jahre waren hart, muss ich ganz ehrlich so sagen. Da gab es genug Krisen.

- was würdet ihr im Nachgang anders machen? (mehr Zeit/weniger arbeiten, gar nichts, oder bestimmte Dinge wie spielen, wickeln und und und)

Eigentlich nicht soviel anders. Wir haben zwei sozial (bisher) gut erzogene und gesunde Kinder. Mir war vor allem immer wichtig, dass sie gerecht sind, andere "neutral" bzw. angemessen behandeln und einfach empathisch sind. Heute bei der Einschulung habe ich einfach wieder gemerkt, wieviel Arschlöcher es gibt und ich dann auch schnell sehe woher sie es haben (Eltern) und da versuche ich Vorbild zu sein. Klappt nicht immer, aber ich gebe mir Mühe.
Und manche Sachen, behaupte ich mal, kann man nicht beeinflussen.

- wie viel Hilfe gibts bei der Frau im Thema Haushalt/Kindererziehung?

Wir teilen alles 50/50. Jeder putzt mal das Bad, jeder darf mal ne 500 Gramm Atomwindel wechseln. Das einzige was nur ich mache ist kochen. Da bin ich in jedem Gespräch mit anderen Mütter der Held auf dem Schimmel. Was die Beziehung betrifft: ich bin bad Cop, Frau good Cop. Die Konsequenz: auf mich hören sie (wesentlich besser), aber Mama kriegt jede Kuscheleinheit. Das ist okay.

- wie war damals die Elternzeit? (wenn ihr eine genommen habt)

Die erste der 4 Phasen (habe bei 2 Kindern immer jeweils 1 Monat genommen) war der reinste Urlaub. Unsere Tochter (heute eingeschult) hat damals halt nur gefressen, geschissen und geschlafen. Ich hab gekocht, den Haushalt gemacht und nur BoM oder andern scheiß gemacht. Je später die Elternzeit umso mehr wurde ich dann involviert. Die 4. von 4 Phasen war dann teilweise so, dass ich manchmal dachte "Da ist arbeiten aber weniger Stress"

- wie viel Zeit pro Tag/Woche habt ihr ihnen zusammen oder ist Hobby, Freunde o.ä. genauso/viel wichtiger?

Also qualitativ hochwertige Zeit am Tag 1 Stunde (in der Woche) und am Wochenende so 6-8 Stunden. Zocken tu ich gar nicht mehr, nur noch quasi nach Sonnenuntergang, BoM meist dito, ab und an mal am Handy (FYI: wenn du eine PN liest, hab ich die zu 99% vom Scheißhaus geschrieben). Ansonsten sind beide GOTT SEI DANK langsam in einem Alter, da kann ich die Bälger in meine Routinen gut einplanen: Joggen? Nehmt das Fahrrad oder Laufrad. Einkaufen? Sucht die Bananen! Beim Kumpel irgendwo helfen? Spielt in seinem Garten. Und so weiter, und so fort.

Wenn man Kinder hat, sollte einem die Zeit mit Freunden nicht wichtiger sein.

- was vermisst ihr ohne Kinder am meisten?

Zeit für sich selbst. Zeit für den Partner. Richtig geilen Schlaf und Reisen.

- habt ihr euch das mit Kind/Kindern so vorgestellt?

Nein. Komplett naiv gedacht: kann nicht so schlimm sein. Wie dumm ich war.

- was würdet ihr im Nachgang anders machen? (mehr Zeit/weniger arbeiten, gar nichts, oder bestimmte Dinge wie spielen, wickeln und und und)

Im Nachhinein weiß man natürlich immer alles besser. Im Großen und Ganzen würde ich aber nicht viel anders machen. Ich denke, wir haben unseren kleinen Zwerg bisher ganz gut hinbekommen (sofern man das bei einem 3,5-Jährigen sagen kann), was uns die Kindergärtnerinnen auch bei jedem Gespräch bestätigen. Der Zwerg ist empathisch, zeigt anderen ggü. Rücksicht und ist für sein Alter vorallem was das Sprechen angeht weiter als der Durchschnitt. Eventuell wäre ich beim nächsten Mal in manchen Situationen konsequenter und weniger nachgiebig.

- wie viel Hilfe gibts bei der Frau im Thema Haushalt/Kindererziehung?

Da kann ich @Molles Sätze fast komplett zustimmen. Wir teilen uns alles so gut es eben geht und das sollte in einer Ehe/Partnerschaft auch so sein.

- wie war damals die Elternzeit? (wenn ihr eine genommen habt)

Meine Elternzeit bestand aus 2x einen ganzen Monat und da der Zwerg da noch sehr klein war, war das wirklich fast wue Urlaub. Würde ich immer wieder so machen, nur vielleicht etwas später als beim ersten Mal.

- wie viel Zeit pro Tag/Woche habt ihr ihnen zusammen oder ist Hobby, Freunde o.ä. genauso/viel wichtiger?

Ich verbringe jeden Tag mehrere Stunden mit meinem Sohn und meiner Frau. Manchmal sehr anstrengend, die schönen Momente überwiegen am Ende des Tages aber. Ich merke es jetzt gerade im Urlaub wieder, wie sehr sich der Kleine freut. Er ist jetzt viel mehr auf mich fixiert als im Alltag, wenn ich arbeiten gehen muss. Da ist dann die Mama wieder die absolute Nr.1

Wenn man Kinder hat, sollte einem die Zeit mit Freunden nicht wichtiger sein. Dieser Satz von @Molle ist ganz wichtig und den muss ich hier nochmal unterstreichen. Die Kleinen entwickeln sich so schnell, dass man früher oder später bereuen wird, wenn man Partys etc im Kindesalter vorgezogen hat. Man ist nicht ewig der Mittelpunkt der eigenen Kinder.

- was vermisst ihr ohne Kinder am meisten?

Am meisten wohl die Freiheit, mit meiner Frau spontane Dinge alleine machen zu können. Wir haben aus verschiedenen Gründen keine Omas oder Opas hier, die das Kind mal eben nehmen können. Ich glaube unser Kleiner hat in den 3,5 Jahren maximal 2-3 Mal auswärts übernachtet. Das kann an einer Ehe nagen, aber es klappt ganz gut.

- habt ihr euch das mit Kind/Kindern so vorgestellt?

Nein, im positiven als auch negativen Sinne.

Wollte da mein Senf auch noch dazugeben, mehr dazu aber dann heute Abend (sofern die Kids es zulassen) am Laptop