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      Ausgabe #
      1040

       
      1.FSV Mainz 05
      Barca-Talent #3: Alarcón


      Der dritte und letzte Spieler im Barca-Paket hört auf den Namen Angel Alarcón (16 Jahre, Foto oben) und ist zugleich der jüngste als auch der vermeintlich talentierteste unter den drei Spielern. Das bedeutet nicht, dass er die größte Wahrscheinlichkeit auf den großen Profi-Durchbruch mit sich bringt. Recht sicher kann man sich jedoch sein, dass seine fußballerischen Fähigkeiten wie dafür gemacht zu sein scheinen.

      Doch der Reihe nach: Alarcón ist gelernter Linksaußen, spielt zuweilen aber auch als Mittelstürmer. Beide Rollen absolvierte er für Barcelonas Juvenil A mit Brillanz. In der aktuellen Saison kam er in 11 Spielen auf 4 Tore und 3 Assists. In dem ausgesprochen talentierten Jahrgang kommt er gegenwärtig auf die meisten Einsatzminuten, noch vor dem anderen vermeintlichen Supertalent Pablo "Gavi" Paez (bereits bei Genoa CFC unter Vertrag, d.R.).

      Fast schon wieder verkauft


      Bereits drei Mal durfte er in dieser Saison schon beim FC Barcelona B mitreisen und mit gerade mal 16 Jahren immerhin schon auf der Bank Platz nehmen. Keine Frage: Alarcón kann aus fußballerischer Sicht niemand aufhalten. Ob es dann am Ende wirklich zum Profi reicht, entscheiden bekanntlich aber auch anderen Faktoren. So könnte Alarcóns Flexibilität einerseits Segen, andererseits auch Fluch bedeuten. Vielleicht wäre es ratsam, wenn er sich ganz klar auf einer Position - Linksaußen oder Mittelstürmer - profiliert.

      Den jungen Spanier Alarcón hätte Mainz übrigens wenige Tage nach dem Transfer bereits mit einem saftigen Gewinn weiterverkaufen können. Tatsächlich hätte Mainz mit der angebotenen Ablösesumme einen Löwenanteil der letzten Talente-Transfers refinanzieren können. Man entschied sich allerdings prinzipiell dafür, den begabten Spanier zu behalten und auf dessen Entwicklung zu vertrauen.

       
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      Ausgabe #
      1041

       
      1.FSV Mainz 05
      Kamara für Ziyech


      Beginnen wir die Ausgabe mit einem Abschied: Hakim Ziyech (27 Jahre) kam im Jahr 2013 für zehn Millionen Euro vom FC Twente nach Mainz. Stolze acht Jahre stand Ziyech bei Mainz unter Vertrag. Gerade in der ersten Hälfte seiner Mainzer Zeit wurde er zwar zahlreich verliehen, doch spätestens seit 2018 ist Ziyech ein Schlüsselspieler für den FSV gewesen. Der begnadete Techniker mauserte sich in Mainz vom jungen, 19-Jährigen No-Name zu einem weltweit bekannten Ballkünstler. Nun trennen sich die Wege: Ziyech wechselt zu Everton in die Premier League.

      Ein Transfer, der von Seiten des FSV forciert wurde. Ziyechs Geschichte bei Mainz ist auserzählt, meint man. Zeit für ein neues Kapitel, einen neuen Namen.

      Generationenwechsel durch Kamara


      Der neue Name ist allerdings keineswegs so ein No-Name, wie es Ziyech im Jahr 2013 war. Boubacar Kamara (21, Foto oben), so heißt der Neue, ist bereits 8-facher U21-Nationalspieler Frankreichs und trägt einen 32 Millionen Euro Marktwert mit sich herum. Zusammen mit drei, vier anderen Spielern auf seiner Position, gilt er als künftiger 6er der französischen Équipe Tricolore. Auch deshalb musste Mainz zusätzlich zu Ziyech, der im Tausch für Kamara nach Liverpool ging, tief in die Taschen greifen und weitere 60 Millionen Euro an Everton überweisen.

      "Boubacar Kamara weist eine extrem hohe Spielintelligenz auf", kommentiert Mainz Manager King of Swing den namhaften Neuzugang. "Seine ersten Schritte als Profi hat er mit 16/17 Jahren bei Marseille als Rechtsverteidiger gemacht. Den Durchbruch schaffte er als Innenverteidiger. Nun ist er ein spielerisch starker defensiver Mittelfeldspieler. Er wechselt mühelos die Positionen in der Defensive."

      Bevor die Euphorie um den neuen Mittelfeldspieler zu groß wird, bremst der Manager indes: "Kamara wird sich bei uns hinten anstellen müssen. Auf seiner Position ist Rodri gesetzt. Er wird von ihm lernen und in einigen Spielen mutmaßlich vertreten. Das Ziel ist es, dass Kamara in nicht allzu ferner Zukunft fester Bestandteil unserer ersten Elf wird."

       
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      Ausgabe #
      1042

       
      1.FSV Mainz 05
      Hardley: NAC, United, Mainz


      Immerhin 210.000 € zahlte das große Manchester United im Jahr 2019 an das kleine NAC Breda als Ausbildungsentschädigung für Talent Björn Hardley (18 Jahre, Foto oben). So ist das Business, muss man wohl sagen. 1,5 Jahre später ist Hardley bereits acht Millionen Euro wert, denn das ist die Summe, welche der 1.FSV Mainz 05 an United überwies, um sich die Dienste des 18-Jährigen zu sichern.

      Hardley, der erst im Dezember 2020 18 Jahre alt geworden ist, machte seine ersten Schritte als heranwachsender Jugendspieler noch im Mittelfeld bei NAC Breda, bei United wurde er sogleich als Innenverteidiger umgeschult. Dort machte sich der ehemalige Juniorennationalspieler der Niederlande so gut, dass er bereits mehrmals die U18 Uniteds als Kapitän auf den Platz führen durfte.

      Mal wieder Oranje


      Über Jahre war der niederländische Markt für den 1.FSV Mainz 05 die erste oder zweite Bezugsquelle für interessante Talente, doch davon ist schon lange nichts mehr zu sehen. Das letzte niederländische Talent, das Mainz verpflichtete, kam zwar im Januar 2019, doch war dies Jimmy Kaparos vom FC Schalke 04. Nun kommt auch Hardley nicht von einem Eredivisie- sondern von einem Premier League-Klub - und dennoch fühlt es sich ein bisschen wie "back to the roots" an.

      Da der junge Hardley mutmaßlich noch ein paar Jahre vom Profifußball entfernt ist, wird man diesem zunächst ausreichend Zeit gewähren um sich in Ruhe weiterzuentwickeln. Ein Platz im Reserveteam ist daher noch nicht angedacht.

       
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      Ausgabe #
      1043

       
      1.FSV Mainz 05
      Berkhout zahlt nochmal Lehrgeld


      Kurz bevor er nach Mainz umzieht, musste Jorn Berkhout (18 Jahre, Foto oben) nochmal für AZ II in der Keuken Kampioen Divisie, der zweithöchsten Spielklasse der Niederlande, ran. Vielleicht war der junge Innenverteidiger mit seinen Gedanken schon in Mainz? Jedenfalls sah er nach handgestoppten vier Minuten die rote Karte für eine Notbremse und flog vom Platz. Ohne den zur Zeit formstärksten Inneverteidiger ging AZ II gegen den FC Oss mit 6:0 baden.

      Drei Millionen Euro zahlt der FSV an AZ für Berkhout. Die rote Karte hätte den Preis wohl auch nicht gedämpft. In zahlreichen Spielen dieser Saison war Berkhout, der eigentlich noch für die U18 Alkmaars spielen könnte, der jüngste Spieler auf dem Platz. Im Spiel gegen den FC Oss war nur Fedde de Jong (17) auf Seiten AZ' jünger. In Mainz verbucht man die Rote auf dem letzten Drücker daher schmunzelnd als Lehrgeld.

      Mal wieder Oranje II


      Nachdem wir in der letzten Ausgabe bereits mit Björn Hardley einen anderen jungen, niederländischen Innenverteidiger vorgestellt haben, folgt mit Berkout also der nächste. Steckt ein System hinter der Verpflichtung der beiden Niederländer? "Ein System ja, aber mit der Nationalität hat es eher sekundär zu tun", meint Manager King of Swing. "Niederländer in Mainz, das hat zwar immer schon gepasst, aber wir scouten mittlerweile viel breiter. Es wird auf absehbare Zeit also keine niederländische Generation an Talenten in Mainz geben, so wie es früher das eine oder andere Mal war."

      Da Berkout mit nunmehr 13 Spielen in der zweiten Liga der Niederlande durchaus Profierfahrung aufweisen kann, könnte er als Ergänzungsspieler schon für die Reserve der Mainzer in Betracht kommen. Eine finale Entscheidung sei diesbezüglich noch nicht getroffen worden.

       
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      Ausgabe #
      1044

       
      1.FSV Mainz 05
      Feratovic im richtigen Moment


      "Wir scouten breiter", erklärte Mainz-Manager King of Swing noch in unserer letzten Ausgabe, angesprochen auf den Jugendspieler-Markt. War man früher hauptsächlich in Deutschland, Niederlande und Spanien unterwegs, sind unlängst auch die anderen Ligen ebenbürtig hinzu gekommen.

      So kam es, dass sich die Mainzer Scouts irgendwann im Oktober 2020 einen Namen notierten: Amir Feratovic (18 Jahre, Foto oben) . Seines Zeichens Innenverteidiger der AS Roma Primavera. Der Slowene wusste derart zu überzeugen, dass ein Mainzer Scout folgendes notiert haben soll: "Es sieht aus, als würde er in seiner eigenen, viel höheren Liga spielen."

      Aus finanziellen Gründen - Mainz hatte zwei Monate zuvor für schwindelerregende Summen die Toptalente Kubo und Reinier verpflichtet - war der Herbst 2020 jedoch nicht der richtige Zeitpunkt, um Transfers auf dem Jugendspielersegment voranzutreiben. Man nahm die Info im Hinterkopf mit und tauchte erstmal wieder ab.

      Roma bot ihn an


      Mittlerweile sieht die finanzielle Welt des FSV wieder anders aus. Durch die kostspieligen Transfers der Barca-Talente, sowie von Kamara, Berkhout und Hardley war das Konto der 05er zwar erneut strapaziert, doch ein kleiner Puffer blieb übrig. Dieser reichte dem Vernehmen nach genau für den Slowenen Feratovic.

      Dieser wurde von der AS Roma erstmals im Januar 2021 auf dem Transfermarkt platziert. Damals riefen die Römer in Person von Manager Lange allerdings noch neun Millionen Euro auf, was die Mainzer ob potenzieller Verhandlungen noch abschreckte. Als die Summe dann Ende Januar auf fünf Millionen Euro sank, forcierte der FSV eine erneute Verpflichtung schlug nach einer erfolgten Backgroundrecherche Anfang Februar zu.

      "Amir Feratovic ist ein spannendes Verteidigertalent und ich freue mich, dass wir ihn für uns gewinnen konnten", so Manager King of Swing über den 18-Jährigen, der schon mehrmals bei den Profis der AS Roma im Spieltagskader war. "Er hat bei der Roma schon intensiv am Profidebüt gekratzt, daher kann ich ihn mir schon in unserer Reserve ganz gut vorstellen."

       
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      Ausgabe #
      1045

       
      1.FSV Mainz 05
      ...und wer kam nicht?


      Mit dem Franzosen Boubacar Kamara (21 Jahre) konnte ein Wunschspieler des Managers unter Vertrag genommen werden. Auch in der zweiten bzw. dritten Reihen, in welcher der FSV traditionell versucht die Stars von Morgen zu entwickeln, konnte man insgesamt sechs frische Talente für insgesamt 61 Millionen Euro verpflichten. Zusammen mit der Kamara-Ablöse gab Mainz gar 121 Millionen Euro in dieser Saisonübergangsphase aus, wenngleich 38 Millionen Euro hiervon erst zur Saisonhälfte fällig werden.

      Der Verein zeigte sich ausgesprochen aktiv und präsent auf dem Markt, allerdings konnte bei Weitem nicht jede Verhandlungen finalisiert und auch nicht jedes Abklopfen in eine spruchreife Verhandlung umgesetzt werden. Wir haben aus sicheren Quellen erfahren, bei welchen Spielern sich der FSV einen Korb geholt hat.

      Drei Franzosen und ein Engländer


      Bereits zum zweiten Mal soll der FSV sein Glück bei Manchester City und dem Innenverteidiger Jules Koundé (22, Foto oben) probiert haben. Mainz Manager King of Swing hält schon lange große Stücke auf den jungen Franzosen und bot im Laufe der Zeit - der Entwicklung des Spielers entsprechend - auch stets mehr. City war jedoch nicht zu einem Transfer zu bewegen.

      Auch ein anderer junger Franzose hat es dem FSV angetan, allerdings erstmalig: Theo Hernández (23) befindet sich in Topform und geriet auch in das Blickfeld des FSV. Im Gegensatz zu Koundé war es bei Hernandez der erste Versuch ihn unter Vertrag zu nehmen, doch die Offerte wurde von Hernández' Klub Juventus FC ebenso abgelehnt.

      Während man bei Koundé und Hernandez gezielt die entsprechenden Manager Klaus und Sheva proaktiv ansprach, hat das Interesse am nächsten Spieler eher den Charakter "Hut in den Ring werfen". Kingsley Coman (24) wurde öffentlich von Southampton in das Schaufenster gestellt und da der Franzose durchaus in das Beuteschema des FSV passt, wollte man mit Hilfe eines äußerst schmackhaften Angebots sein Glück versuchen. Zugleich startete man das Vorhaben mit Jack Grealish (25) einen anderen, spannenden Akteur in die Verhandlung zu integrieren.

      Zwischen Southampton Manager Phaethon und Mainz Manager King of Swing ist man dem Vernehmen nach durchaus über die erste Stufe einer Verhandlung hinausgekommen, doch recht zügig mussten sich beide Parteien eingestehen, dass man zu weit voneinander entfernt ist.

      Anfragen und Absagen gehören zum Geschäft dazu und es liegt in der Natur der Sache, dass es häufiger zu gescheiterten als zu erfolgreichen Verhandlungen kommt, doch bleibt abzuwarten, ob und wenn ja wie viele Wunschspieler der FSV noch auf dem Zettel hat oder ob das Management nun vorerst die Transferbemühungen aufgrund der bereits getätigten Ausgaben und der Verpflichtung von Kamara einstellt respektive pausiert.

       
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      Ausgabe #
      1046

       
      1.FSV Mainz 05
      FSV verabschiedet 11 Spieler


      Manchmal endet eine Liaison zwischen Verein und Spieler schneller als gedacht. Im August 2019 verpflichtete der 1.FSV Mainz den Deutschen Außenstürmer Mats Köhlert (22 Jahre, Foto oben) für sieben Millionen Euro vom Hamburger SV. Im Januar 2021 trennen sich die Wege von Verein und Spieler wieder. Köhlert wechselt für 6,5 Millionen Euro zur Hertha nach Berlin. Ein Detail am Rande: Damals kaufte der FSV den Spieler Köhlert von Manager Ceddy, diesmal kaufte eben dieser Manager den Spieler vom FSV - nur mit einem anderen Verein.

      Eine halbe Million Euro Minusgeschäft ist für den FSV definitiv verschmerzbar. Enttäuschter ist man eher über die Entwicklung des Spielers, denn zwischenzeitlich glaubte man an einen steilen Wertanstieg des Akteurs. Wobei: Die Karriere des gerade mal 22 Jahre alten Köhlert kann durchaus noch kräftig an Fahrt aufnehmen, bringt er doch alle Fertigkeiten dafür mit. Nun ist Köhlert jedenfalls einer von insgesamt elf Spielern, die während der Saisonvorbereitung vom FSV verabschiedet wurden.

      Großteil wird verliehen


      Neben Köhlert mussten auch Jonas David (SC Freiburg) und Aaron Opoku (Hertha BSC) ihre Koffer dauerhaft packen. Die Betonung liegt auf "dauerhaft", denn der Großteil der Mainzer Abgänge verließ den Verein nur auf Leihbasis.

      Während die Leihen von Riqui Puig (21, FC Barcelona), Takefusa Kubo (19, 1.FC Köln), Reinier (18, Leicester City) und Robin Zentner (26, Real Valladolid) die eine oder andere Million in die Mainzer Kassen spülten, verlieh man Mike Trésor Ndayishimiye (21), Josha Vagnoman (20, beide 1.FC Köln) und Yukinari Sugawara (20, ADO Den Haag) zum Nulltarif, um zumindest die Gehälter einzusparen und den Spielern Spielpraxis zu ermöglichen. Heute wurde überdies noch Leandro Barreiro (21) an den VfL Wolfsburg verliehen verliehen. Der Luxemburger bringt dem FSV immerhin eine Million Euro ein.

      Mit Niklas Kölle (21, Forderung eine Million Euro) und Oscar Schönfelder (19, Forderung zwei Millionen Euro) stehen gegenwärtig noch zwei Spieler beim 1.FSV Mainz 05 zum Verkauf.

       
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      Ausgabe #
      1047

       
      1.FSV Mainz 05
      Reserve verabschiedet Ambitionen


      Die letzten beiden Reserve-Saisons verliefen für den 1.FSV Mainz 05 ausgesprochen gut. 2020|1 holte man mit 102 Punkten und ohne Niederlage den ersten Reserve-Meistertitel in der Geschichte des Vereins. In der abgelaufenen Saison 2020|2 hätte es beinah auch wieder mit der Schale in der 1.Reserveliga geklappt, doch Mainz (93 Punkte) musste sich hauchdünn dem FC Bayern München (94) geschlagen geben.

      Dennoch blickt man ausgesprochen stolz auf die letzte Spielzeit zurück. Nach Jahren in denen man verlässlich unter den Top 5 landete sowie zuletzt Meister- und Vizemeistertitel absahnte, steht nun jedoch ein Umbruch bevor. Von Meisterschaft dürfte keine Rede mehr sein, auch die Ambitionen sicher unter den Top 5 zu landen hat man, bewusst, begraben.

      Neue Gesichter integriert


      Spätestens als heute mit Leandro Barreiro ein Schlüsselspieler des Teams verliehen wurde, war klar, dass der FSV 2021|1 deutlich tiefer stapeln wird mit seiner Reserve. Bereits zuvor gingen bisherige Schlüsselspieler der Reserve wie Vagnoman, Ndayishimiye oder Sugawara auf Leihbasis von Bord. Auch die verkauften Spieler David und Opoku kamen letzte Saison regelmäßig zu Einsätzen und werden jetzt fehlen. Dabei hätten alle genannten Spieler rein rechtliche - Alter und Markwert betreffend - zweifellos noch in der Reserve spielen können.

      Mainz bringt eine neue Generation in Stellung, welche unter anderem von Alex Baena (19 Jahre, Foto oben) geprägt werden soll. Auch Jandro Orellana (20) oder Marco John (18) sind frische Gesichter mit Stammplatzpotenzial im Team von Reserve-Trainer Bonaventure Kalou.

      Aller Tiefstapelei zum Trotz ist natürlich auch klar: Selbst wenn Mainz offiziell keine Top 5 Platzierung mehr anstrebt, möchte man zweifellos einen Mittelfeldplatz in der 1.Reserveliga belegen und keinesfalls etwas mit dem Abstieg zu tun bekommen. Daher wird der eine oder andere Schlüsselspieler aus der Vorsaison dann doch noch gehalten. Schlussmann Florian Müller (23), welcher bereits bei dem einen oder anderen Profiteam zwischen den Pfosten stehen könnte und auch Stürmer Joao Klauss (23) sind da zu nennen.

      Klauss wurde allerdings vom Verein zuletzt noch massiv auf dem Markt angeboten. Letztlich nahm man den Brasilianer wieder vom Markt, da man doch weiter seine Entwicklung beobachten möchte. Gut möglich, dass Klauss trotz seines Verbleibs in Mainz nicht mehr für die Reserve wird auflaufen können, denn am 1.März 2021 wird der Stürmer 24 Jahre alt und ist demnach nicht mehr für die Reserve spielberechtigt. Es wird folglich davon abhängen, wann die Deadline für Reserveveränderungen terminiert wird.

       
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      Ausgabe #
      1048

       
      Saisonvorbereitung
      Mainz gewinnt Emirates Cup


      Als am Silvestertag 2020 die Einladung von Arsenal zum so genannten Emirates Cup im Mainzer Postfach auftauchte, war man sogleich recht angetan von der Idee: Ein Freundschaftsturnier auf hohem Niveau während der Saisonvorbereitung 2021|1 erschien als ideale Möglichkeit, um auf höchstem Niveau etwaige Neuzugänge einem Belastungstest zu unterziehen und die zweite Reihe zu überprüfen.

      Die Meister der sechs BOM-Ligen sowie die EL/CL-Gewinner wurden eingeladen (neben Mainz also noch AFC Ajax, Atletico de Madrid (zugleich CL Sieger), FC Internazionale Milano, AJ Auxerre, FC Twente, Arsenal sowie Valencia CF als Vizemeister Spaniens) und nahmen allesamt die Einladung an. Für Mainz gestaltete sich der Turnierverlauf äußerst erfreulich, konnte man am Ende bis in das Finale vordringen, dieses gegen FC Internazionale Milano mit 2:1 für sich entscheiden und somit den Emirates Cup 2021|1 gewinnen.

      Keine Erkenntnis = gute Erkenntnis?


      Als man die Einladung annahm hatte Mainz durchaus einige Verhandlungen am Start, welche die Startelf hätten grundlegend verändern können (wir berichteten). Letztlich blieben die großen Deals allerdings aus, wenn man mal von der Verpflichtung Boubacar Kamaras (21 Jahre) absieht. Ziyech, klarer Stammspieler in der vergangenen Saison, musste aufgrund des Kamara-Transfers tatsächlich ersetzt werden.

      Da Mainz aber frühzeitig in der Saison 2020|2 den einen oder anderen größeren Transfer eintütete, war ein Neuzugang in Person von Federico Valverde (22, Foto oben) schon in den eigenen Reihen vorhanden. Wir erinnern uns: Der junge Uruguayer wurde während der Saison 2020|2 von Vitesse Arnheim gekauft, allerdings umgehend an die Niederländer zurück verliehen. Die Saisonvorbereitung 2021|1 entsprach demzufolge den ersten Schritten Valverdes im Mainzer Trikot.

      Zusammengefasst: Valverde ersetzte Ziyech, Ödegaard und Kamara rückten neu auf die Ersatzbank. Hiervon abgesehen blieb es bei der Startelf, welche in der vergangenen Saison erfolgreich das Double in Deutschland holen konnte. Im Gegensatz zu einigen anderen Teams musste sich Mainz auch nicht mit der Frage "ein Stürmer oder zwei Stürmer?" auseinandersetzen, denn "wenn man Messi und Neymar im Team hat, spielen beide" (O-Ton King of Swing).

      Mainz gewann also die Erkenntnis, dass es keine neuen Erkenntnisse gibt. Wobei: Dass man der erfolgreichen 2020|2er-Mannschaft offenbar noch eine weitere Saison das volle Vertrauen aussprechen kann, ist selbstverständlich auch eine positive Erfahrung, welche man während des Emirates Cups sammeln konnte.

       
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      Ausgabe #
      1049

       
      Saison 2021|1
      So spielt Mainz


      Schon in unserer letzten Ausgabe haben wir anhand der Testspiele innerhalb des Emirates Cups angedeutet, wie die Startaufstellung des 1.FSV Mainz 05 in der Saison 2021|1 vermutlich aussehen wird. Mittlerweile hat der Verein sie offiziell bestätigt - selbstredend unter Berücksichtigung der Tatsache, dass eine Startaufstellung nie fest manifestiert ist, sondern sich in Nuancen stets verändern kann.

      Der Defensivverbund inklusive Torwart bleibt unverändert im Vergleich zur Vorsaison. Das bedeutet, dass der Brasilianer Ederson (27 Jahre) erneut den Vorzug vor David de Gea (30) erhalten wird, welcher als Edel-Nr.2 fungieren wird. Die Viererkette bilden Kapitän Sergio Ramos (34), Raphael Varane (27), Milan Skriniar (26) und Virgil van Dijk (29). Erste-Wahl Ersatzverteidiger ist Ricardo Pereira (27).

      Valverde drängt in erste Elf


      Nimmt man Startelf und Ersatzbank zusammen, so gibt es die meisten Veränderungen klar im Mittelfeld. Mit Federico Valverde (22, Foto oben) wird ein Neuzugang direkt in die Startelf drängen und dort den abgewanderten Hakim Ziyech ersetzen. Da das die einzige Veränderung sein soll, bedeutet dies dass neben Valverde noch Sadio Mané (28), Leroy Sané (25) und Rodri (24) zum Zuge kommen und mit dem Uruguayer Valverde ein Vierer-Mittelfeld bilden.

      Auf die Ersatzbank gesellt sich ein neuer Name: Neuzugang Boubacar Kamara (21 Jahre) schafft sogleich den Sprung auf die Bank. Der Franzose hat in der Rangordnung also die Mainzer Legende Andrés Iniesta (36) verdrängt, welcher hinter Ödegaard und Kamara nur noch dritte Wahl im Bereich des Mittelfelds ist. "Andrés ist aber ausdrücklich mehr als nur ein Makottchen", wirft Manager King of Swing angesprochen auf den Spanier ein. "Durch die vierfach Belastung von Liga, DFB-Pokal, CL und BUC wird es etliche Spiele geben in denen wir entweder rotieren müssen und nahezu alle Ersatzspieler einsetzen - so auch Andrés - oder eben Andrés direkt auf die Bank vorrückt, weil mit einigen Ausfällen im Laufe der Saison zu rechnen ist."

      Martin Ödegaard (22) werden einige Einsätze in der Saison 2021|1 zugetraut, gilt er auf der Bank doch als erste Wahl, wenn einer der etablierten Mittelfeldspieler ausfällt oder in einem Formtief steckt.

      Abschließend lässt sich die Situation im Sturm leicht zusammenfassen: Lionel Messi (33) gesetzt, Neymar Jr. (29) gesetzt, Nicolas Pépé (25) Backup.


      Die voraussichtliche Startelf 2021|1
      blau = neu im Team

      Messi - Neymar

      Mané - Rodri - Valverde - Sané

      Sergio Ramos - van Dijk - Skriniar - Varane

      Ederson

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      Bank: d.Gea, Pereira, Ödegaard, Kamara, Pépé

       
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      Ausgabe #
      1050

       
      1.FSV Mainz 05
      SH-Transfer: Delpupo wird Mainzer


      Zeit für einen No-Name. Isaias Delpupo (17 Jahre, Foto oben) dürfte nur den allerwenigsten Scouts bekannt sein und dennoch schaffte es der junge Argentinier, einen Verein wie den 1.FSV Mainz 05 von sich zu überzeugen. Sein bisheriger Verein, Cagliari Calcio, schaffte es überdies den 05ern ganze sieben Millionen Euro für ihr Talent, welches zur Saisonhälfte nach Mainz wechseln wird, aus der Tasche zu ziehen. Wie und vor allem: Warum?

      Rollen wir den Fall von vorne auf. Der junge Argentinier wurde dem 1.FSV Mainz 05 von @Schmiddie angeboten. Der Cagliari-Manager hielt den 17-Jährigen hinsichtlich seines Profils geeignet für das Mainzer Beuteschema und hatte damit Recht. Die 05er nahmen sich mehrere Tage Zeit, um die Geschichte des Mittelfeldspielers Delpupo unter die Lupe zu nehmen und ein breites Spektrum an Informationen, die über die bloßen Einsatzzeiten hinausgehen, zu sammeln.

      Die Geschichte begeisterte


      Mit Einsatzzeiten und Werten kommt man bei dem Talent nämlich nicht weit. Der Grund für die fehlenden Informationen ist einerseits abschreckend und andererseits sogar ausschlaggebend für die Verpflichtung gewesen. So hat der 17-Jährige von 2018 bis 2020 - also zwei Jahre lang - nicht ein einziges Spiel in einem relevanten Jugendteam absolvieren können.

      Für Cagliari durfte er im genannten Zeitraum nicht antreten, da ihm die italienische Staatsbürgerschaft noch fehlte. Diese erhielt er erst zum Januar 2020, da man, nach langer Suche, einen Verwandten über x-Ecken mit italienischen Wurzeln ausfindig machen konnte. Zur gleichen Zeit stand er aber schon mehr oder weniger bei Cagliari unter Vertrag, so dass er auch in Argentinien, wo er sich die meiste Zeit aufhielt, an keinen offiziellen Spielen oder Turnieren teilnehmen konnte.

      Trotz der Tatsache, dass ihm zwei Jahre Wettbewerbspraxis und taktische Ausbildung mehr oder weniger fehlen, überzeugte er bei Cagliari bereits nachhaltig, so dass er nur wenige Wochen nach seinem 17.Geburtstag bereits im Profikader der Italiener stand. Dies wiederholte sich mehrere Male, wenngleich ein Einsatz bisher ausblieb.

      Das Talent des offensiven Mittelfeldspielers überzeugte einst Cagliaris Südamerika-Scout Leonardo Bonachera derart, dass er Delpupo unbedingt bei seinem Stammverein in Italien unterbringen wollte. Zunächst entdeckte jedoch der in Buenos Airos ansässige Spielervermittler Daniel Garcia den jungen Delpupo. Der Agent sah Delpupo in einem eher mäßigen Soiel für Club Atletico El Socorro, Delpupos Heimatverein für den er bereits im Alter von nur 13 Jahren sein Debüt für die Herrenmannschaft gegeben hat. Um den Argentinier nochmal unter anspruchsvolleren Bedingungen sehen zu können, organisierte Garcia zusammen mit Cagliari-Scout Bonachera, welchen er mittlerweile involvierte und auf die Fähigkeiten Delpupos aufmerksam machte, einen Testkick von Vélez Sarsfield, an dem Delpupo teilnahm.

      Es begann Delpupos On-Off-Abenteuer in Europa: Einen Monat Europa, einen Monat Südamerika etc. Der bekannte Ausgang: In Cagliaris A-Jugend setzte er sich der Linksfuß dank toller Technik und hoher Schnelligkeit durch. Die italienische, lokale Presse bezeichnete ihn als "una vera macchina da guerra", eine Kriegsmaschine, was in etwa als eine Art Antreiber und Motor auf dem Platz zu verstehen ist. Tatsächlich klebt der Ball an Delpupos Füßen und augenscheinlich ist es eine Leichtigkeit für ihn, den Ball vom Mittelfeld in die Strafraumbox zu transportieren.

      "Ich bin gespannt, ob sich sein Talent durchsetzen wird, oder ob die zwei Jahre ohne Wettbewerb zu lange für ihn waren", meint Manager King of Swing. "So oder so ist es seine Geschichte wert, seine Entwicklung weiter zu beobachten."

       
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      Ausgabe #
      1051

       
      1.Bundesliga
      "Fehlstart" hat schon Tradition


      Nur Platz 7 nach vier Spieltagen. Bereits zwei Mal ließ Mainz durch Unentschieden und Niederlage in der Saison 2021|1 Punkte liegen. Die Superstars Lionel Messi (33 Jahre, Foto oben) und Neymar Jr. (29) kommen zusammen erst auf ein einziges Tor, welches der Brasilianer erzielte. Riecht nach Fehlstart für den 1.FSV Mainz 05.

      Doch halt: Ein vermasselter Saisonstart beim FSV? Das gab es doch schon häufig genug. Alleine in der letzten Saison 2020|2 stand Mainz nach zwei Spieltagen auch nur auf Rang 10, startete gleich zu Beginn der Saison mit einer Niederlage (#997) und auch in der Saison 2019|1 wählten wir von geMAINZam nach dem Saisonstart ein etwas ernüchterndes "so lala" als Überschrift (#928).

      Wird es diesmal eng?


      Nun hat der FSV aber noch nicht die beiden vermeintlichen Topspiele gegen den FC Bayern München und VfB Stuttgart absolviert, in denen man gerne mal Punkte liegen lässt. Stattdessen ließ man gegen den FC Augsburg (1:1) und Bayer 04 Leverkusen (2:0) Federn.

      "Im Prinzip bin ich noch entspannt", meint Manager King of Swing. "Es stimmt, dass v.a. das Remis gegen Augsburg sehr enttäuschend war. Aber ich stufe den Kader weiterhin qualitativ hochwertig ein, was uns nicht zuletzt der Erfolg in der Vorbereitung beim Emirates Cup gezeigt hat. Es müsste schon noch einige, überraschende Punkteverluste geben, ehe ich mit einer Veränderung am Kader darauf reagiere."

      Schon heute kann der FSV wieder Boden gut machen in der Tabelle. Man empfängt zu Hause Union Berlin, welche als Aufsteiger zur Zeit auf Platz 13 in der Tabelle rangieren.

       
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      Ausgabe #
      1052

       
      Mainzer Talente-Report 12
      Kubo & Reinier mit Wertverlust

      Das Fördern von eigenen Talenten gehört seit jeher zur Philosophie des 1.FSV Mainz 05. Während die Profis nach Möglichkeit Erfolge einfahren sollen, werden im Hintergrund vielversprechende Spieler weiterentwickelt, welche eines Tages in die Fußstapfen der 'Großen' treten sollen. Um die Übersicht über die Spieler und deren Entwicklungen zu behalten, wird 'geMAINZam' in unregelmäßigen Abständen Talente-Reporte veröffentlichen. Diese geben Einblick zum Status Quo einzelner Spieler. Auch für mögliche Kauf-Interessenten können die Mini-Berichte von Interesse sein, ist doch abzulesen, von welchen vermeintlichen Juwelen sich der FSV unter Umständen trennen könnte.



      Takefusa Kubo (19 Jahre) - Mit "Take" Kubo und Reinier (siehe unten) wollte der 1.FSV Mainz 05 mal so richtig einsteigen in das Sortiment der hochklassigen Talente. Keine <15 Millionen Euro Jugendspieler mehr, sondern die großen Namen. Bei beiden Spielern erscheint die Entwicklung auf dem ersten Blick negativ. Auf dem zweiten Blick auch?

      Takefusa Kubo kam kurz nach seinem 18.Geburtstag im August 2020 in Mainz an. Sein Marktwert betrug damals 30 Millionen Euro auf transfermarkt.de. Mittlerweile ist Kubo 19 Jahre alt und schrumpfte seinen Wert auf die Hälfte: 15 Millionen Euro. Der junge Japaner brilliert zwar weiterhin mit Dribblings und einer Ballgewandheit, welche die Bleistifte der Scouts zum Glühen bringt, doch lässt er Scorerpunkte und zielführende Aktionen entgegen seines Formhochs im Frühling 2020 seit Monaten vermissen.

      Mainz gab damals u.a. Ridle Baku für Kubo ab, was den Transfer rückblickend eher schwach erscheinen lässt. Doch wir halten fest: Kubo ist mit 19 Jahren weiterhin ausgesprochen jung.
      Tendenz: Solange keine wirtschaftliche Notwendigkeit besteht, wird Kubo trotz der absinkenden Formkurve bleiben. Man glaubt an die langfristige Entwicklung des Offensivkünstlers.

      Reinier (19 Jahre) - Hier zeigen sich Parallelen zu Kubo, doch noch etwas schmerzhafter. Zwar gab Mainz u.a. Baku für Kubo ab, doch ist die Ablöse, welche Mainz für den Brasilianer Reinier bezahlte, nochmal saftiger gewesen. 170 Millionen Euro überwies Mainz noch im August 2020 an Brescia Calcio. Eine unglaubliche Summe, mit der man vermutlich ganz andere Kaliber in einer Auktion hätte an Land ziehen können.

      Auch Reiniers Wert sank seither, allerdings nicht ganz so signifikant wie Kubos. Von 22,5 Millionen Euro ging es auf 18 Millionen Euro runter. Im Gegensatz zur Causa Kubo kommt für King of Swing der Wertverfall des Brasilianers nicht ganz überraschend: "Schon damals war mir klar, dass Reinier noch daran arbeiten muss, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken (siehe Ausgabe #1005). Es war absehbar, dass er aufgrund seiner bodenständigen, bescheidenen Art erstmal eine Nebenrolle spielen würde. Ich bin aber optimistisch, dass sich sein Talent durchsetzen wird. Das Geld haben wir ja in den Reinier der Zukunft investiert, nicht in den der Gegenwart oder Vergangenheit."
      Tendenz: Analog zu Kubo wird Mainz Reinier in jedem Fall behalten und seine langfristige Entwicklung abwarten. Nur wirtschaftliche Zwänge könnte diese Meinung aufweichen.


       
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      Ausgabe #
      1053

       
      U21-Europameisterschaft 2021
      Mainzer EM-Teilnehmer 1/2


      Bei internationalen (Jugend)-Turnieren werfen wir zu gerne einen Blick auf die Kader der teilnehmenden Länder und begutachten, welche Mainzer Kicker es in die jeweilige Landesauswahl geschafft haben. Wir starten diese Doppelausgabe mit der DFB-Elf.

      Finn Dahmen (22 Jahre): Seine Nominierung stand aufgrund der starken Leistungen in seinen bisherigen U21-Länderspielen nie zur Diskussion, dass er jedoch im ersten Spiel der EM gegen Ungarn als Nr.1 zwischen den Pfosten stand, kam überraschend. Doch Trainer Stefan Kuntz entschied sich zumindest im ersten Spiel gegen Schubert und Grill und für Dahmen. Seine Fertigkeiten am Ball als mitspielender Torwart gelten als großer Pluspunkt im Vergleich zu seinen Konkurrenten.

      Josha Vagnoman (20): Die "Ran"-Kommentatoren sprachen von einer Überraschung, als Vagnoman in der Startelf zu sehen war. Kenner dieser U21 wissen aber, dass Trainer Stefan Kuntz große Stücke auf den Außenverteidiger hält und ihn eigentlich - schon seit anderthalb Jahren - zu jeder Nominierungsrunde eingeladen hat. Das Verletzungspech verfolgte Vagnoman aber immer passend zu U21-Spielen, so dass er trotz zahlreicher Nominierungen erst fünf Spiele absolvierte. In der U21 spielt er als Rechtsverteidiger, Vagnomans Schokoladenseite ist allerdings die linke Außenverteidigerposition.

      Jonathan Burkardt (20): Burkardt kommt auf beeindruckende 29 Juniorenländerspiele für Deutschland, davon alleine sechs für die U21-DFB-Elf. Auch seine Nominierung kam daher nicht überraschend. In der Mainzer Reserve spielt Burkardt als klarer Stürmer, in der U21 unter Kuntz wird er zumeist im offensiven Mittelfeld oder als Außenstürmer eingesetzt. Burkardt gilt eher als Antreiber und Pressingspieler in diesem Team, weniger als Vollstrecker.

      KofS vermisst Baku in Mainz


      An dieser Stelle werfen wir ausnahmsweise mal auch einen Blick auf zwei Ex-Mainzer, die ebenso den Sprung zur U21-EM für Deutschland geschafft haben und thematisieren, welche Mainzer ohne Einladung blieben.

      [Ex-Mainzer] Ridle Baku (22): Baku war sogleich im ersten Spiel einer der prägenden Spieler auf dem Platz, erzielte zwei Tore und eine Vorlage beim 3:0 über Ungarn. Schon vor dieser Glanzleistung soll King of Swing intern verlautet haben, dass er den talentierten 22-Jährigen in Mainz sehr vermisse. Wir plaudern mal aus dem Nähkästchen: Schon als Mainz Baku im August 2020 an Cagliari Calcio und @Schmiddie verkaufte, soll man dem Cagliari-Manager im Zuge der Kubo/Baku-Verhandlungen signalisiert haben, dass man eine Rückkauf-Aktion plane und definitiv wieder vorstellig werde. Leider konnte Mainz nicht wie geplant die nötigen Ressourcen aufbringen, um Baku zurück nach Mainz zu holen. Vielleicht ergibt sich eines Tages woanders die Möglichkeit.

      [Ex-Mainzer] Lukas Nmecha (22): Im Gegensatz zu Baku, bei dem man auch beim Verkauf noch davon ausging, dass er eine tolle Karriere hinlegen könnte, ist man von der positiven Entwicklung Nmechas überrascht. Im Februar 2017 holte Mainz Nmecha als Jugendspieler für 19 Millionen Euro (zusammen mit Ugbo) nach Mainz. Über drei Jahre später, im Mai 2020, verkaufte man ihn für 22,5 Millionen Euro, da er in seiner Entwicklung stagnierte. Wenig später platzte dann doch noch der Knoten und Nmecha dürfte heute deutlich mehr wert sein. In Mainz grämt man sich aber nicht, denn mit mehr als drei Jahren Entwicklungszeit hatte man durchaus genug Geduld aufgebracht und immerhin einen Gewinn erzielen können.

      Wer blieb zu Hause? Ohne Einladung für die U21 des DFB blieben Lennart Czyborra (21), Ragnar Ache (22) und Marco John (18). Letztgenannter wäre mit seinen 18 Jahren allerdings auch eine große Überraschung gewesen. Ragnar Ache wäre mutmaßlich eine sichere Nominierung für Kuntz gewesen, war er seit 2019 doch regelmäßig dabei. Allerdings pausierte Ache über Monate mit einer Verletzung und sucht noch seine Form. Czyborra wurde zwar schonmal von Kuntz nominiert, blieb allerdings bisher ohne Einsatz für die U21. Hier vertraut der DFB-Trainer schlichtweg anderen Spielern auf der Position im linken Mittelfeld respektive linken Verteidigung.

       
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      Ausgabe #
      1054

       
      U21-Europameisterschaft 2021
      Mainzer EM-Teilnehmer 2/2


      In unserer zweiten Ausgabe zum Thema "Mainzer EM-Teilnehmer" blicken wir über den deutschen Tellerrand hinaus und untersuchen, welche Mainzer es in den anderen, teilnehmenden Länder in die jeweilige Auswahl geschafft haben. An dieser Stelle sei zu betonen, dass es sich genau genommen nur um die ersten Kader dieser zweigeteilten EM handelt. In der Finalrunde könnten die Nationaltrainer nochmal neue Kader nominieren.

      Riqui Puig (21 Jahre, Spanien, Foto oben): Trotz seines offenkundigen Talents hatte es Puig immer schwer in den spanischen Juniorennationalmannschaften. Das ist sogar noch untertrieben, denn genau genommen wurde er nie nominiert. Erst im September 2020 wurde erstmals berufen, dann sogleich für die U21-Nationalmannschaft. In seinen bisherigen drei Spielen wusste er - wenig überraschend - sofort zu überzeugen. Im ersten Spiel Spaniens bei dieser EM saß er allerdings 90 Minuten auf der Bank. "Riqui passt nicht in jedes System", gibt King of Swing zu. "Wenn man ihn aufstellt, muss man eigentlich im Mittelfeld ein System um ihn herum aufbauen." Riqui Puig 'ganz oder gar nicht' scheint also die Devise zu sein. Im ersten Spiel dürfte sich Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente mit 'gar nicht' bestätigt fühlen, denn Spanien gewann mit 3:0 gegen Slowenien.

      Philipp Köhn (22, Schweiz): Racioppi oder Köhn? Einer der beiden wird als Nr.1 zwischen den Pfosten stehen im Team der Schweiz. Vieles deutet auf Racioppi hin, da er über etwas mehr Erfahrung verfügt und auch im letzten U21-Spiel der Schweiz das Tor hütete. Davor war zwar Köhn an der Reihe, aber wir sind realistisch: Vermutlich wird sich Köhn als Nr.2 bei der "Nati", die heute gegen England in das Turnier startet, wiederfinden.

      Boubacar Kamara (21, Frankreich): Kamara zählt sicherlich zu den größten Stars des Turniers und überhaupt ist die französische Auswahl hinsichtlich des Renommees zum Zunge schnalzen. Trotz seiner Klasse ist Kamara nicht zwangsläufig gesetzt in der Équipe Tricolore, denn mit Tchouaméni und Soumaré hat er zwei ebenso qualitativ hochwertige Konkurrenten im defensiven Mittelfeld. Möglich, dass er in die Inneverteidigung ausweicht.

      Knoester nur im vorläufigen Kader


      Wer blieb zu Hause? Kurz vor knapp musste sich Mats Knoester (22) dann doch noch eine Absage von Erwin van der Looi abholen. Der Trainer von der U21-Oranje hatte Knoester in das vorläufige Aufgebot für die U21-Europameisterschaft berufen, im endgültigen Kader war er aber nicht mehr zu finden. Mit Botman, Schuurs oder Teze hat Knoester zugegebenermaßen aber auch große Konkurrenz auf der Position des Innenverteidigers.

      Mit extremen Außenseiterchancen hat vielleicht Oriol Busquets (22) noch auf sein Handy geblickt, als die Nominierungen von Luis de la Fuente für Spanien rausgingen. Vielleicht war er aber auch realistisch und hat sich nicht weiter damit beschäftigt. Vor knapp zwei Jahren hätte man Busquets wohl noch als sicheren Teilnehmer aller kommenden U21-Länderspiele und -Turniere bezeichnet, mittlerweile haben ihm aber zahlreiche andere Spieler im zentralen / defensiven Mittelfeld den Rang abgelaufen.

       
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      Ausgabe #
      1055

       
      David de Gea
      Nostalgie - Pragmatismus 1:0


      Eigentlich stand sein Wechsel unmittelbar bevor. David de Gea (30 Jahre, Spanien, Foto oben) hätte beinahe den 1.FSV Mainz 05 - seinen FSV - verlassen. Der Spanier stand ganz weit oben auf der Wunschliste eines namhaften, französischen Erstligisten und auch mit einem renommierten Klub aus der Premier League wurden aussichtsreiche Gespräche geführt.

      Sehr viel Geld oder ein junger, interessanter Torhüter im Tausch - das waren die beiden Optionen, welche Mainz-Manager King of Swing in den letzten Wochen zum Teil vorgeschlagen wurden, zum Teil selber ausgehandelt hat. Am Ende entschied sich der Manager, dass er de Gea in Mainz doch behalten wolle. Die lukrative Geld-Offerte in schwindelerregender Höhe wurde abgelehnt und das eigens ausgehandelte Tausch-Angebot ebenso ausgeschlagen.

      Gerade Letzteres fiel King of Swing nicht leicht: "Wenn man selber auf einen Verein zugeht und dann nach einigen Tagen guter Verhandlungen einen Rückzieher macht, ist das etwas uncool. Ich kann mich gerade auch nicht erinnern, ob ich das jemals schonmal gemacht habe. Jedenfalls hat es mein Verhandlungspartner lässig genommen, danke dafür."

      Doch warum der Rückzieher? David de Gea ist bei Mainz schon länger nur noch die luxuriöse Nr.2 hinter Stammkeeper Ederson, er hat die 30 Jahre-Grenze geknackt und sein Wert entspricht auch nicht mehr dem Wert von vor zwei Jahren, als er noch zu den fünf wertvollsten Torhütern der Welt zählte. Es wäre eine pragmatische, nachvollziehbare Entscheidung gewesen, jetzt de Gea ziehen zu lassen.

      Seit 2007 in Mainz


      Am Ende war es ein Paket aus zwei Faktoren, welches Mainz zum Rückzieher in den fortgeschrittenen Verhandlungen bewegte: 1. Andere Verhandlungen haben sich zerschlagen. 2. Die Nostalgie in Kombination mit der zweifellos vorhandenen Qualität eines de Geas als Ersatzkeeper überzeugten die Mainzer-Strippenzieher erneut.

      Nun hatten die anderen Verhandlungen keinen direkten de Gea-Bezug, doch befand sich das Mainzer Management in den letzten knapp drei bis vier Wochen in einer Art Freude am Umbruch. Wie jedoch unschwer zu erkennen ist, vermeldete der FSV in den letzten drei bis vier Wochen keinerlei Transfers. "Streng genommen hätte unser Stammkader heute zu 40% anders aussehen können", offenbart King of Swing. "Wir waren bereit wirklich fast schon unseriöse Transfers zu tätigen, die sehr viel Risiko beinhalteten." Man war offenbar bereit einige seiner Topstars, welche auf Jahre noch allerhöchste Qualität versprechen, abzugeben und im Gegenzug talentierte, junge Spieler zu bekommen, deren Karriereweg allerdings keineswegs in Stein gemeißelt scheint.

      Da in den genannten Verhandlungen am Ende aber kein Manager bereit war diesen Schritt einzugehen, verpuffte beim FSV auch das Bestreben den Umbruch auf der Position des Ersatzkeepers zu vollziehen. Man könnte sagen, dass ein gewisser Flow extrem unterbrochen wurde. Damit kommen wir zu Punkt 2.: Nostalgie und Qualität.

      Seit 2007 ist David de Gea in Mainz. Stolze 13 bis 14 Jahre sind eine Seltenheit auf BOM. Im Dezember 2007, de Gea war vor wenigen Tagen 17 Jahre alt geworden, wechselte der Spanier für 1,25 Millionen Euro aus der Jugend Atletico de Madrids nach Mainz (Hier geht es zum Transfer (Klick)). Er mauserte sich über die Jahre zu einem Torhüter von Weltklasse-Format und prägte diesen Verein wie sonst nur Messi, Iniesta oder Sergio Ramos.

      Selbst dem letzten Pragmatiker dürfte klar sein, dass es den Mainzern nicht leicht gefallen wäre, so einen Spieler abzugeben. Nun kommt der letzte Fakt hinzu: David de Geas Wertverlust ist zwar unbestritten, doch verfügt der Spanier weiterhin über herausragende Qualitäten und ist mit 30 Jahren für einen Torhüter noch in einem Alter, das viele vielversprechende Jahre verspricht. Die Qualität eines derart starken Ersatzkeepers hat sich schon oft bezahlt gemacht und es ist ein legitimes Mittel nun die Strategie dahingehend zu ändern, dass man sagt: Die Position des Ersatzkeepers bleibt in de Geas Händen, womöglich bis zum Ende seiner Karriere. Auch so können Baustellen geschlossen werden.

       
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      Ausgabe #
      1056

       
      Sportliche Krise?
      DFB-Pokal-Aus, BUC-Aus


      Frühes Aus für den 1.FSV Mainz 05 in zwei Pokalwettbewerben innerhalb der Saison 2021|1. Sowohl im DFB-Pokal als auch im BOM United Cup muss Mainz bereits relativ am Anfang des Wettbewerbs die Segel streichen.

      Im DFB Pokal war nach der Zwischenrunde gegen den FC Bayern München Schluss, im BOM United Cup gab es in der 2.Runde eine Niederlage gegen den FC Schalke 04. Beide Spiele endeten jeweils mit 1:0 für den Kontrahenten.

      Etwas schmerzhaft erscheint die Tatsache, dass Mainz in beiden Spielen mehr vom Spiel hatte. Die Bayern gaben bei ihrem 1:0 Sieg genau einen Schuss aufs Mainzer Tor ab. Dieser kam von Weltfußballer Robert Lewandowski und war sogleich das Siegtor. Die Schalker kamen immerhin auf drei Torschüsse gegen den FSV, hingegen feuerten die 05er ganze acht Schüsse auf das Tor der Knappen ab. Am Ende ging aber nur der Schuss eines S04-Spielers ins Tor, hier war es Gonzalo Higuain in der Verlängerung.

      Ist das eine Krise?


      Der FSV hegte allerdings keinen Groll, sondern zollte den siegreichen Kontrahenten Respekt. "Die Bayern und Schalker sind natürlich verdientermaßen weitergekommen", meint Manager King of Swing. "In dem einen Spiel war vielleicht etwas mehr Glück im Spiel, als in dem anderen, aber unterm' Strich haben wir ganz klar unsere Leistungen nicht auf den Platz bringen können. Ohne Tor in beiden Spielen, das schmerzt am meisten."

      Der BOM United Cup ist mit seinem gnadenlosen KO-Modus ohnehin seit Jahren schon sowas wie das Schreckgespenst unter den Pokalen für den FSV. Ein frühes Aus gab es dort in der Vergangenheit bereits des Öfteren. Im Paket mit dem frühen Ausscheiden im DFB Pokal muss der FSV diese schwache Bilanz aber kritisch hinterfragen.

      "Das ist keine sportliche Krise, denn wir haben ja noch die Liga und die Champions-League mit aussichtsreicher Perspektive", so King of Swing, um danach eine Phrase hinterher zu schieben: "Wenn man so früh in zwei Wettbewerben rausfliegt, dann kann es aber auch kein einfaches 'weiter so' geben. Wir müssen genau analysieren, woran es lag."

       
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      Ausgabe #
      1057

       
      Sturm-Krise!
      Neymar wird neu ausgerichtet


      Keine Tore beim Ausscheiden im DFB-Pokal und BUC (siehe letzte Ausgabe) und auch in der Liga herrscht Flaute. Der Supersturm um Lionel Messi (33 Jahre) und Neymar Jr. (29, Foto oben) kommt noch nicht ins Rollen.

      In der laufenden Saison kommen die beiden gerade mal auf drei gemeinsame Tore nach zehn Spieltagen. Zwei Mal traf Messi, ein Mal Neymar. Nimmt man die Pokalspiele dazu, sieht es auch nicht viel besser aus: Nach 14 Pflichtspielen insgesamt kommt Messi auf drei Tore, Neymar bleibt bei seinem einen Tor.

      "Das ist zweifellos zu wenig", bemängelt nun auch mal Mainz-Trainer Hervé Renard, welcher sich in den letzten Monaten medial zurückgezogen hatte. In Anbetracht dieser eklatanten Offensiv-Schwäche musste der 52-Jährige Franzose nun mal wieder vor die Presse treten und Rede und Antwort stehen.

      Valverde Top-Torjäger


      "Es ist offensichtlich, dass unser Top-Sturmduo aus den letzten Jahren diese Saison große Probleme hat", so Renard. "Es gibt neue taktische Variablen in dieser Saison. Vielleicht ist es nicht mehr vorteilhaft zwei Ausnahmestürmer zugleich aufzubieten. In der Vorbereitung, speziell im Emirates Cup, war das allerdings noch sehr erfolgreich, daher sind wir mit dieser Idee auch in die Saison gegangen."

      Trotzdem sind die Fakten eindeutig. Messi und Neymar haben als Sturmduo bislang nicht funktioniert. Torgefährlichster Spieler der Mainzer war der zentrale Mittelfeldspieler und Neuzugang Federico Valverde (22). Der Uruguayer kommt auf 6 Tore in 10 Ligaspielen. Selbst der defensive Mittelfeldspieler Rodri (24) ist mit vier Toren nach zehn Spielen torgefährlicher - als Messi und Neymar zusammen.

      Nun kam zu den schwachen Werten auch das frühe Ausscheiden im DFB-Pokal und BUC hinzu, Mainz muss also handeln. "Wir werden Neymar nun eine Position zurückziehen. Er wird formal zum Mittelfeld gehören und sich mit Sadio Mané als Linksaußen und hängende Spitze im Spiel abwechseln. Es stehen natürlich beide gemeinsam auf dem Platz. Leo bleibt somit unser einziger nomineller Stürmer", erklärt Renard.

      Bleibt abzuwarten, ob der Positionswechsel die erhoffte Wende bringt oder ob man am Ende doch zu der in der Vorbereitung so erfolgreichen Variante mit Doppelspitze zurückkehrt.

       
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      Ausgabe #
      1058

       
      Engels und Roos Trujillo
      Vor der Konkurrenz bewahrt


      Der eine hat schon kurz vor Jahresende 2020 seinen Profivertrag unterzeichnet, der andere zog vor wenigen Tagen, am 10.April 2021, nach. Marlon Roos Trujillo (17 Jahre) und Nicholas Engels (17) sind aus der Jugend aufgerückt.

      Beide Spieler zählen dem Vernehmen nach gar nicht zu den Top-Talenten im Mainzer Unterbau. Dies sind aktuell vielmehr Timothé Rupil (17), der bereits im November 2020 einen Vertrag unterzeichnete (siehe Ausgabe #1027 (Klick)), sowie Nelson Weiper (16), welcher mit Torrekorden für Furore sorgt und in Kürze auch einen langfristigen Vertrag unterschreiben dürfte.

      Wolves- und S04-Nachwuchs mit Lockangeboten


      Obwohl Roos Trujillo und Engels also nicht in erster Reihe stehen, was die Mainzer Toptalente angeht, fackelte man nicht lange und band sie langfristig an den Verein. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Tatsache, dass externe Jugendakademien ein Auge auf die beiden 05er geworfen haben. An Mittelfeldspieler Roos Trujillo baggerte der Nachwuchs der Wolverhampton Wanderers. Auf Engels war die Knappenschmiede des FC Schalke 04 scharf.

      Sowohl Engels als auch Roos Trujillo sind überdies mehrfache U17- und U16-Nationalspieler Deutschlands, so dass man sie im Mainzer Management ohnehin auf dem Schirm hatte. Dass Engels die coronabedingt pausierende U17-Mannschaft zuletzt als Kapitän aufs Feld führte, ist ein weiterer positiver Aspekt für den Vertrag gewesen.

      "Ohne den Druck der Wolves und von Schalke hätten wir aber vielleicht noch gewartet mit der Entscheidung pro Profivertrag", gibt King of Swing zu. "Dass es Interesse von anderen Klubs gab, spricht aber auch für ihre Qualität. Jetzt sind sie erstmal sicher bei uns."

      Innenverteidiger Engels und der Deutsch-Kolumbianer Roos Trujillo werden vorerst im erweiterten Profikader hin und wieder mit den Profis trainieren und ansonsten weiterhin in der U17- und U19-Mannschaft eingesetzt werden. Für Einsätze in der Reserve oder gar bei den Profis ist es noch deutlich zu früh.

       
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      Ausgabe #
      1059

       
      Verlustgeschäft (?)
      Busquets und Selahi verkauft


      Die Ablösesumme liest sich eigentlich ganz gut: 14 Millionen Euro erhält der 1.FSV Mainz 05 vom FCO Dijon für die beiden Spieler Oriol Busquets (22 Jahre, Foto oben) und Lindon Selahi (22).

      Schlägt man jedoch den einstmaligen Einkaufspreis der Mainzer nach und dröselt man die beiden Spielerverkäufe auf, offenbart sich womöglich ein großes Verlustgeschäft. Für Selahi erhält Mainz fünf Millionen Euro. Man selbst zahlte vor knapp einem Jahr, im Februar 2020, noch 19,8 Millionen Euro für den Albaner. Ein extremes Verlustgeschäft, wie auch King of Swing bestätigt: "Lindon hat sich bei uns leider nicht so entwickelt, wie erhofft. Am Anfang sah es noch sehr gut aus, aber dann wurde die Entwicklung nachhaltig unterbrochen. Rein ökonomisch gesehen war die Geschichte für uns ein Fehlgriff."

      Glaube an Busquets war noch da


      Während man sich bei Selahi von der Überzeugung einer vielversprechenden Entwicklung verabschieden musste und die Ablöseforderung im Vergleich zum Einkaufspreis drastisch reduzierte, sieht es bei Busquets ganz anders aus. Der Spanier kam vor sechs Jahren, im Jahr 2015, aus der Jugend des FC Barcelona nach Mainz. Als unerfahrener 16-Jähriger Jugendspieler kam er, als gestandener 22-Jähriger Profi geht er.

      "Oriol hat es bei uns zum Profi geschafft", freut sich King of Swing. "Prinzipiell legte er eine gute Entwicklung hin und wir sind zufrieden. Wir denken aber, dass es nicht mehr die verheißungsvolle Karriere wird, die wir uns von ihm noch erhofften, als er 16-18 Jahre alt war. Ich traue ihm aber eine eine gute Rolle bei einem tabellarischen Mittelfeldteam in einer der großen Ligen zu."

      Daher konnte Mainz die Forderung - 9 Millionen Euro - auch entsprechend hoch ansetzen. Auch das ist auf dem ersten Blick im Vergleich zur Einkaufssumme, welche 15 Millionen Euro betrug, ein Verlustgeschäft, allerdings sollten hier weitere Faktoren berücksichtigt werden: Erstens zahlte Mainz damals mehr oder weniger eine Potenzialsumme, zweitens wechselte Busquets zusammen mit drei weiteren Talenten (Sarsanedas, Paik und Jeong) nach Mainz. Im Endeffekt kann also beim Spanier nicht mehr von einem klassischen Verlustgeschäft gesprochen werden.

      Eine zügige Reinvestition der Einnahmen in neue Jugendspieler erscheint derweil unwahrscheinlich. Mainz wird das eingenommene Geld voraussichtlich zur Tilgung ausstehender Raten zur Saisonhälfte einsetzen.