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    • AUSGABE #1181 

      Bastelei        
            an der     
            Reserve  

      Nur Platz 10 in der Schlusstabelle der Saison 2023|2. Keine Nominierung in der Elf des Jahres. Kein Platz in den nennenswerten Statistiken. Die Reserve-Saison 2023|2 ist aus Mainzer Sicht nicht zufriedenstellend verlaufen - oder?

      Nun hegt man, anders als beispielsweise der FC Bayern München, keineswegs den Anspruch jede Saison um den Titel als Meister der 1.Reserveliga mitzuspielen, doch blieben die Leistungen in der Saison 2023|2 trotzdem hinter den Erwartungen zurück.

      Doch wie sehen die Erwartungen eigentlich aus, wenn es schon nicht die Meisterschaft sein soll? Auf Nachfrage unseres Magazins gab der Verein bekannt, dass es zur Leitkultur gehöre im Jahresrhythmus mindestens einen Jugendspieler zum Profi werden zu lassen und zugleich eine gute Rolle in der 1.Reserveliga zu spielen.

      Bedeutet also: Die Erwartung an die eigene Reserve ist dann erfüllt, wenn alle 12 Monate aus einem Jugendspieler ein Spieler entwickelt wird, der entweder für die Mainzer Profis interessant werden könnte - oder zumindest auf dem Transfermarkt einen klaren Mehrwert generieren kann, sei es etwa durch eine Leihe oder einen Verkauf. Zugleich soll die Reserve in der Liga gut mitspielen, allerdings ausdrücklich nicht um Titel.





      Jonas Rouhi steht 2024|1 am Wendepunkt: Profi ja oder nein?

      2023|2 dürfte dann also bei genauerem Betrachten doch keine verlorene Saison gewesen sein. Brajan Gruda (20 Jahre, siehe letzte Ausgabe) rettete den Mainzer Verantwortlichen dahingehend den Allerwertesten, wurde der junge Deutsche doch nicht nur vom Jugendspieler zum Profi ausgebildet, sondern gar Mitglied der Deutschen A-Nationalmannschaft.
      Doch welche Mainzer Reservespieler sollen 2024|1 diesen Sprung schaffen?


      Es scheint darauf hinauszulaufen, dass man im FSV Management die Saison 2024|1 gleich für mehrere Spieler als entscheidenden Wendepunkt in der Karriere einschätzen wird. Für viele Spieler sind die nächsten 6-8 Monate mutmaßlich entscheidend in der Frage, ob sie mit Anfang Zwanzig zum interessanten Profi reifen oder doch zunächst als unerfahrenes Talent verharren werden.

      Einige Spieler, wie etwa Linksverteidiger Jonas Rouhi (20, Foto links) oder Torwart Calvin Raatsie (22, Foto oben), sollten die kommende Saison also nutzen, um nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen.

      Über die endgültige Reserve-Zusammenstellung für die Saison 2024|1 ist indes noch nichts bekannt. Wird Senkrechtstarter Gruda etwa als Star das Team anführen oder womöglich doch noch lukrativ verliehen? Wird Mainz nochmal für 1-2 Spieler viel Geld in die Hand nehmen, um die Reserve mit klaren Leistungsträgern zu ergänzen, oder vertraut man den vorhandenen Kräften? Die nächsten Wochen respektive die Sommer-Vorbereitung werden sicherlich die ersten Erkenntnisse liefern.

    • AUSGABE #1182

      Der ewige Riqui



      Er war ein großer Hoffnungsträger des ganzen Vereins. Im Jahr 2016 wechselte er im Alter von 16 Jahren aus der berüchtigten Talentschmiede des FC Barcelona, La Masia, zum 1.FSV Mainz 05.

      Für die Fans Barcelonas und bald auch Mainz' war die Sehnsucht nach einem "neuen Messi" spätestens mit dem 1.69m großen - und schmalen - Riqui Puig (24, Foto links) wieder geweckt. Auch Mainz-Manager King of Swing versuchte zwar einerseits öffentlich die Erwartungen zu dämpfen, verglich ihn aber andererseits mit dem großen Andrés Iniesta (Link).


      Vielleicht nicht der beste Schachzug des Mainzer Managers, denn wie wir alle mittlerweile wissen, wurde Puig weder der neue Messi, noch der neue Iniesta. Im Alter von 20 Jahren wurde "Riqui" zwar durchaus nochmal sowas wie ein Shootingstar im spanischen Nachwuchsfußball, schraubte seinen Marktwert auf 25 Millionen Euro hoch und brillierte in der U21-Nationalmannschaft. Allerdings sagte man ihm mangelnde Physis nach und verschiedene Trainer setzten ihn trotz seiner unbeschreiblichen Technik und Übersicht konsequent nur auf die Bank.

      Doch hat Riqui Puig trotzdem seinen Platz beim 1.FSV Mainz 05 gefunden. Zunächst als wichtiges Aushängeschild des Reserveteams eingesetzt, avancierte der mittlerweile 24-Jährige Spanier zur wichtigen Einnahmequelle des Vereins. Alleine in den letzten zwei Jahren hat der FSV den zentralen Mittelfeldspieler fünf Mal verliehen. Aufgerundet nahm der FSV in dieser Zeit immerhin sechs Millionen Euro durch die Leihen ein.

      Verlässliche Einnahmen dank Riqui Puig, das geht natürlich nur bei entsprechender Qualität, denn kein Verein würde für dieses Geld ein unerfahrenes Talent leihen. Tatsächlich deutet Puig bei seinen Leihstationen immer wieder an, warum er in Teenager-Jahren als derart großes Talent gehyped wurde. Der Spanier sammelt eifrig Scorerpunkte und ist ein Mehrwert für viele kleinere Vereine im BOM-Verband. So wird es auch in der anstehenden Saison 2024|1 sein, in welcher er für die Go Ahead Eagles und Manager @Ceddy, ebenso ein bekennender Riqui-Fan, in der Eredivisie als Mainzer Leihspieler an den Start gehen wird. Mit 24 Jahren ist Puig freilich auch noch nicht zu alt, um nicht doch noch einen spannenden Karriereschritt zu vollziehen. Ein neuer Messi oder Iniesta wird er aber, das steht unlängst fest, natürlich trotzdem nicht mehr.

    • AUSGABE #1183

      Einer aus der "Golden Generation"?













      Martin Ödegaard (25) wurde in Mainz zum Superstar. Der FSV verpflichtete den aktuellen Kapitän der norwegischen Nationalmannschaft im Jahr 2019 für eine überschaubare Ablöse (Tausch mit Aurier und Serdar, Anm. d. R.). Ein paar Jahre spälter ließ man den Mittelfeldmagier wieder ziehen und holte sich mit Hilfe dieses Ödegaards keinen geringeren als Kylian Mbappé in den Kader.

      Der Norweger Ödegaard war 2019 schon als ewiges Talent abgestempelt, reifte aber doch beständig weiter und wurde noch im Mainzer Trikot zu einem der besten Mittelfeldspieler Europas. Norwegen hat eine goldene Generation mit den Superstars Ödegaard und Haaland, aber auch Spielern wie Oscar Bobb oder Julian Ryerson.


      Nachdem es vor ein paar Jahre mit Ödegaard so gut klappte und Norwegen verlässlich weiterhin vielversprechende Profis produziert, wagte es der 1.FSV Mainz 05 erneut auf eben diese Karte zu setzen. Joshua Kitolano (22 Jahre, Foto oben) gilt schon lange als vielversprechendes Talent in den Reihen des Norwegischen Nachwuchsfußballs.

      Der mittlerweile 22-Jährige debütierte schon im zarten Alter von 17 Jahren in der U21-Nationalmannschaft seines Landes. Sein Debüt im Erstligafußball feierte er sogar noch früher: Im Spiel seines Vereins Odds BK gegen Strømsgodset IF war er im April 2018 gerade mal 16 Jahre alt.

      Damit heimst der Mittelfeldspieler diverse (Vereins-)Rekorde ein. Zur Wahrheit gehört aber auch: Spieler wie Erling Haaland, ein Jahr älter, oder Oscar Bobb, zwei Jahre jünger, haben Kitolano längst überflügelt. Daher kostete Kitolano auch nicht 300 Millionen Euro, sondern 30 Millionen Euro.

      Nach eingehender Recherche befand das Mainzer Scoutingteam: Die folgenden 12 Monate werden entscheidend sein für die Karriere des Norwegers. Den Status als Talent hat er längst abgelegt. Nun muss der zentrale Mittelfeldspieler allerdings zeitnah beweisen, dass die ihm in jungen Profijahren zugeteilten Vorschusslorbeeren nicht ohne Grund ausgeteilt wurden.

      Kitolano wird als Stammspieler in der Mainzer Reservemannschaft sein Können unter Beweis stellen und zugleich versuchen müssen, eine Art Bewerbungsschreiben für eine Weiterbeschäftigung in Mainz aufzusetzen.

    • AUSGABE #1184

      Mainz glaubt an Kozlowski













      Am 19.Juni 2021 ließ Kacper Kozlowski (20 Jahre, Foto oben) die Herzen aller Talentscouts schneller schlagen. Im Alter von 17 Jahren schrieb der Pole Fußball-Geschichte. Doch der Reihe nach.

      Wir befinden uns mitten im Sommer 2021 und sehen die UEFA Fußball-Europameisterschaft 2020. Es scheint so weit weg und doch ist es so nah. Wir erinnern uns: Im Sommer 2020 war die Austragung einer EM aufgrund der Pandemie unmöglich, also fand sie ein Jahr später unter eingeschränkten Bedingungen statt.

      Die EM 2020 im Jahr 2021 konnte also stattfinden, wenngleich am damaligen 19.Juni 2021 im EM-Gruppenspiel Spanien gegen Polen pandemiebedingt lediglich 11.000 Zuschauer im eigentlich fast 60.000 Zuschauer fassenden Olympiastadion Sevillas Platz nehmen durften.

      Für einen Spieler jedoch kam das alles genau zur richtigen Zeit. Kacper Kozlowski war damals 17 Jahre und 246 Tage alt und hätte die EM regulär im Sommer 2020 stattgefunden, so wäre er damals im Alter von 16 Jahren und nur drei Profispielen auf dem Saisonkonto aller Wahrscheinlichkeit nach nicht für Polens Nationalmannschaft nominiert worden.

      Ein Jahr später sah es freilich anders aus. Kozlowski, mit 15 Jahren übrigens im Dress von Pogon Stettin auch jüngster Profi aller Zeiten in der polnischen Ekstraklase, spielte im Alter von 17 Jahren eine herausragende Saison als Profi in Polens höchster Spielklasse, so dass er folgerichtig für die EM nominiert und am besagten 19.Juni im besagten Alter zum jüngsten EM-Spieler aller Zeiten wurde. Stichwort Fußball-Geschichte.

      Nun springen wir in der Erzählung fast auf den Tag genau drei Jahre weiter. Kozlowski, mittlerweile 20 Jahre alt, ist längst gestandener Profi, hat 115 Erstligaspiele für Pogon Stettin, Union SG und Vitesse Arnheim sowie sechs A-Länderspiele auf dem Konto.

      Doch ging es nicht nur steil bergauf für den Polen. Sein einstiger Top-Marktwert von 10 Millionen Euro (transfermarkt.de) aus dem Jahr 2021 ist mittlerweile auf 5 Millionen Euro halbiert. Den Sprung in Polens diesjährigen Kader zur EM 2024 hat er verpasst. Als jüngster EM-Spieler aller Zeiten wurde er vor ein paar Tagen ebenso abgelöst - von Ausnahmetalent Lamine Yamal im Trikot Spaniens.

      Doch sah der 1.FSV Mainz 05 in Person von Manager King of Swing weiterhin immenses Potenzial in dem zentralen Mittelfeldspieler. Folgerichtig nahm man 33,6 Millionen Euro in die Hand und verpflichtete das Talent für die hauseigene Reserve.

      "Man darf nicht vergessen, dass Kacper immernoch erst 20 Jahre alt ist. Viele Spieler machen in diesem Alter ihre ersten Profischritte. Er hat schon über 100 Erstliga-Spiele und eine EM auf der Habenseite", erläutert King of Swing. "Sein letztes Halbjahr hat er mir zudem sehr gut gefallen. Mir scheint, als habe er seinen kleinen Karriereknick überwunden. Ich sehe in ihm einen herausragend talentierten Box-to-Box Mittelfeldspieler, mit wahnsinnig feiner Technik, guten Dribblings und einem starken Auge für den tödlichen Pass. Ich freue mich, seine weitere Entwicklung in unserer Reserve beobachten zu dürfen."

    • AUSGABE #1185

      Bulka beendet zweijährige Suche













      Was war das für ein Luxus: Von 2019 bis 2022 hatte der 1.FSV Mainz 05 zwei der namhaftesten Torhüter des aktuellen Weltfußballs zur gleichen Zeit in seinen Reihen: Ederson (heute 30 Jahre, damals 25 Jahre alt) und David de Gea (33, damals 28). Anfangs hütete der damalige Stammtorwart Spaniens noch den Mainzer Kasten und Ederson war der Herausforderer, wenig später wechselten sie die Rollen.

      Seit 2021 ist der Brasilianer Ederson, der weltweit zu den besten seines Faches gehört, die Mainzer Nr.1. Den Spanier de Gea, der seine einstige Topform in den letzten Jahren nicht mehr erreichen konnte, ließ man im Jahr 2022 für gutes Geld gen FC Barcelona ziehen. Seitdem herrschte indes eine gewisse Vakanz auf der Position des Ersatzkeepers.

      Eigentlich verfolgt der FSV den Anspruch, stets zwei absolute Topleute auf der Torwart-Position im Kader zu haben. Diese Tradition fing vor Urzeiten mit den damaligen Nationaltorhütern Brasiliens und Argentiniens an, welche beide während ihres Karrierehöhepunktes in Mainz unter Vertrag standen: Júlio César und Roberto Abbondanzieri.

      Doch gab es immer mal wieder Phasen in der jüngeren Vereinsgeschichte, in denen Mainz wie in den letzten zwei Jahren nach einem hochklassigen Ersatztorwart Ausschau halten musste. Nun hat die seit 2022 andauernde Wartezeit ein Ende gefunden.

      Der Pole Marcin Bulka (24, Foto oben) wechselt per sofort zum 1.FSV Mainz 05 und wird die neue Nr.2 im Verein. Beim polnischen Amateurverein Escola Varsovia sowie bei Chelsea FC ausgebildet, gilt der mittlerweile 24-Jährige als Shootingstar unter den jungen Torhütern.

      Der 1.99m große Schlussmann spielte eine herausragende Saison 2023/2024 und landete somit im Notizblock zahlreicher Topclubs. Dem Vernehmen nach hatte Mainz auch zahlungskräftige Mitbewerber um die Dienste Bulkas, so dass die Endablöse entsprechend kostspielig ausfiel.

      Neben einer Ablöse von 40 Millionen Euro muss Mainz auch noch den langjährigen Stamm-Innenverteidiger Milan Skriniar (29), den aktuellen Ersatztorwart Philipp Köhn (26), den talentierten Japaner Yukinari Sugawara (23) sowie auf Leihbasis den hochbegabten Franzosen Michael Olise (22) zu Bulkas bisherigen Verein Stade rennais FC abgeben.

      "Ob Szczęsny, Fabianski oder früher Dudek: Die Polen können Torwart!", freut sich Manager King of Swing, dessen Aussage aber wohl auch als Wunsch zu verstehen ist. "Die Ablöse ist natürlich saftig, aber Torhüter sind schon seit vielen Jahren das rarste Gut auf dem BOMschen Transfermarkt. Da muss man sich meiner Einschätzung nach eben deutlich weiter aus dem Fenster lehnen, als bei einem Wunsch-Feldspieler. Jetzt heißt es aber auch für uns Daumen drücken, dass Bulkas Entwicklung weiterhin so vielversprechend verläuft wie zuletzt."

    • AUSGABE #1186

      Sardo auf dem Weg zum Fußballprofi













      Es fehlt nicht mehr viel, dann kann Jacopo Sardo (19 Jahre, Foto oben) sein Debüt als Fußballprofi feiern.

      Warum diese Aussage eines gewisse Brisanz hat, ist schnell erklärt: Der 19-Jährige Italiener war noch vor wenigen Jahren drauf und dran eine Karriere als Profi in einer anderen Sportart zu nehmen, im Basketball!

      Im Alter von 18 Jahren spielte Sardo tatsächlich noch Basketball in der zweithöchsten italienischen Spielklasse, der Serie A2. Es kam, wie es kommen musste: Da Sardo auch im Fußball im Juniorenbereich aussichtsreiche Wege aufgezeigt wurden, musste er sich zwangsläufig für einen Leistungssport entscheiden.

      Die Wahl fiel auf den Fußball. Mit 1.86m gehörte Sardo zu den eher kleineren Basketballspielern, im Fußball ist seine Größe auf seiner Position im zentralen Mittelfeld aber ein echter Mehrwert. Es kommt nicht überraschend, dass Sardo mit starken Kopfballspiel und herausragender Physis auf dem Platz auffällt.

      "Seine feine Ballbehandlung ist erwähnenswert", merkt Manager King of Swing an. "Große zentrale Mittelfeldspieler mit exzellenter Technik sind für mich immer eine ganz spannende Mischung."

      So legte Mainz immerhin auch 15 Millionen Euro für den italienischen U19-Nationalspieler, welcher kürzlich zum besten Mittelfeldspieler der Primavera-Saison ausgezeichnet wurde, auf den Tisch. Das Geld wandert zu Sardos bisherigen Klub SS Lazio, wo mit @P.S seit ein paar Tagen ein frischer Manager im Sattel sitzt und welcher dank der Ablöse über ein schönes Startkapital verfügen dürfte.

    • AUSGABE #1187

      Spaniens Verlierer ist Mainz' Gewinner













      Der Schock saß tief, als der Mainzer Pedro Porro (24 Jahre, Foto oben) am 27.Mai 2024 nicht im Aufgebot der spanischen Nationalmannschaft für die UEFA Fußball-Europameisterschaft 2024 stand.

      Porro kam für den FSV in der Saison 2023|2 wettbewerbsübergreifend auf 45 Einsätze, in denen er insgesamt 16 Tore schoss. Zumeist wurde der Spanier im rechten Mittelfeld der Mainzer eingesetzt, doch die Lieblingsposition des 24-Jährigen ist die des Rechtsverteidigers.

      Auf dieser Position ist der 32-Jährige Dani Carvajal in Spaniens Nationalmannschaft zurecht unumstritten gesetzt. Doch in der Rolle des Herausforderers bzw. Backups haben viele Beobachter den jungen Porro erwartet. Stattdessen nominierte Trainer Luis de la Fuente den 38-Jährigen Jesus Navas als RV-Backup.

      Die Mainzer Fans reagierten überrascht und auch zahlreiche Porro-Wegbegleiter wie etwa Heung-Min Son schickten dem 24-Jährigen aufmunternde Worte via Social-Media. Nun gibt der aktuelle Erfolg Spaniens Trainer de la Fuente wohl erstmal Recht: 3 Siege in 3 Spielen markierte La Furio Roja in der Gruppenphase. Vielleicht hat der 38-Jährige Navas wie etwa Thomas Müller in der DFB-Elf einfach einen guten Draht zu allen Spielern und ist für die Teamchemie besonders wichtig.

      Der Leidtragende ist in diesem Fall trotzdem Pedro Porro. Beim 1.FSV Mainz 05 reagierte man indes prompt und ließ öffentlich verlauten, dass man mit Porros Entwicklung hochzufrieden sei. Diese Haltung wurde nun ein weiteres Mal unterstrichen, denn es ist bereits durchgesickert, dass man den Spanier in der kommenden Saison auf seine favorisierte Position als Rechtsverteidiger zurückziehen werde.

      Porro wird somit den scheidenden Milan Skriniar in der Abwehr ersetzen und ist damit ein Gewinner der letzten Mainzer Wochen. Mutmaßlich wird links Porros Landsmann Alejandro Balde (20), welcher aufgrund einer Verletzung die EM 2024 verpasst, beginnen. Die Innenverteidigung bilden Nico Schlotterbeck (24) und Virgil van Dijk (32). Rechts kommt dann dem Vernehmen nach Pedro Porro endlich auf seiner Lieblingsposition zum Zuge. Gut möglich, dass ihm das langfristig auch doch noch zum (verdienten) Sprung in die spanische Nationalmannschaft verhelfen wird.

    • AUSGABE #1188

      Nach links, nach rechts!













      Unstrittig, dass die Fans der Elftal hierzulande während der Europameisterschaft 2024 mit die beste Stimmung in die Innenstädte Deutschlands transportieren. "Links Rechts" von Snollebollekes hält sich nun schon seit knapp 3 Wochen auf Platz 1 in den deutschen Viral Top-50 Sportify-Charts - eben dank partyfreudiger Oranje-Fans, deren Tanzvideos zum Song entsprechend viral gingen.

      Oranje in Deutschland, Oranje auf BOM, das gehört irgendwie zusammen. Die Eredivisie ist die vermeintlich kleinste Liga, wenngleich deutlich mehr Teams als nur die eigentliche Top-3 auf hohem internationalen Niveau mitspielen können. Unstrittig ist aber, dass sich in der Liga auch stets die größten Außenseiter wiederfinden.

      Doch die Eredivisie hat eben Flair, so wie die Niederlande und Oranje-Spieler an sich. Ein Grund, warum beim 1.FSV Mainz 05 jahrelang zahlreiche niederländische Spieler zu finden waren. Mit Virgil van Dijk wird diese Tradition auch seit geraumer Zeit fortgesetzt. Der Kapitän der Niederlande ist auch Kapitän der Mainzer, wenn Sergio Ramos auf der Bank sitzt - was zumeist vorkommt.

      Doch neben van Dijk steht zur Zeit kein Niederländer im Profiteam. "Die Konkurrenz auf diesem Markt ist in den letzten Jahren deutlich größer geworden", erklärt Manager King of Swing. "Manager wie @Molle mit Willem II oder @Guenna mit AZ fischen zum großen Teil im Becken der herausragenden Oranje-Profis. Einige starke Spieler stehen daher dort unter Vertrag."

      Der FSV versucht daher gar nicht erst im Wettbieten um die gestandenen Profis mitzumischen, sondern konzentriert sich auf das Talente-Segment. Mit Antoni Milambo (19 Jahre) hat man bereits seit ein paar Jahren ein vielversprechendes Oranje-Talent in seinen Reihen. Einige weitere finden sich im Jugend- bzw. Reservekader, wie etwa die Stürmer Jaden Slory (19) und Yannick Eduardo (18) oder auch Torwart Calvin Raatsie (22).

      In diese Kerbe schlägt man nun ein weiteres Mal mit dem Transfer von Youri Baas (21, Foto oben). Den aktuellen U21-Nationalspieler der Niederlande verpflichtete man kürzlich für 12,5 Millionen Euro von Topclub AFC Ajax.

      "Er hat ein spannendes Profil und steht genau jetzt an einem entscheidenden Punkt in seiner Karriere, da haben wir zugeschlagen", so King of Swing. "Wie man anhand unserer Kaderstruktur sieht, sind wir nicht auf Niederländer fixiert. Aber wenn sich derart spannende Personalien auf dem Markt im bezahlbaren Rahmen finden lassen, dann melden wir zumindest mal den Finger."

      Baas ist Linksverteidiger und wird in der Mainzer Reserve aufgrund seiner Erfahrung von 33 Erst-, 50 Zweit- und einer Handvoll Champions-League-Spielen zweifellos eine Schlüsselrolle in der Abwehrkette einnehmen. Ob es dann eines Tages zum Sprung ins Mainzer Profiteam reichen wird, sei stand heute dahingestellt. Zuvorderst erhofft man sich erstmal eine entsprechende Weiter- und Wertentwicklung des Talentes.

    • Neu

      AUSGABE #1189

      Das war die Mainzer EM / Teil 1













      Das große Fest ist vorüber. Die UEFA Fußball-Europameisterschaft 2024 in "Germany" ist seit einer Woche beendet. Die UEFA baut ihre letzten Bastionen noch ab, die Stadien sind zum Großteil wieder in die Vereinshände zurückgegeben worden.

      Zeit für einen kleinen aber feinen Rückblick, wie sich die Mainzer EM-Teilnehmer geschlagen haben. Insgesamt stellte Mainz acht Spieler bei der Europameisterschaft - und so lief's für sie:

      Martin Zubimendi (25 Jahre, Foto oben) - Zubimendis großer Moment sollte am 14.07.2024 um ca. 22.00 Uhr stattfinden. Der defensive Mittelfeldspieler kam im Finale der EM gegen England zur 2.Halbzeit auf den Platz und ersetzte den überragenden Ex-Mainzer Rodri und späteren besten Spieler des Turniers in der Schaltzentrale der Spanier. Zubimendi löste seine Aufgabe an der Seite von Fabian Ruiz allerdings exzellent, so dass der Mainzer auch maßgeblich am Finalerfolg der Spanier teil hatte. Zuvor kam er im Laufe der Europameisterschaft schon drei Mal zum Einsatz.

      Kvicha Kvaratskhelia (23) - Der Superstar im Team der Georgier ist nach dem Turnier wohl auch jedem Gelegenheits-Fußballgucker ein Begriff. Georgien machte den Favoriten das Leben schwer und spielte sich durchaus in die Herzen der Zuschauer. Das lag aber vor allem am beeindruckenden Willen und der Leidenschaft der Georgier. Kvaratskhelia konnte seine herausragenden technischen Fähigkeiten allerdings nur ab und zu aufblitzen lassen, war er doch zumeist damit beschäftigt in seinem tief stehenden Team auf Kontersituationen zu lauern oder weite Wege in die Defensive zurückzulegen.

      Eberechi Eze (26) - Während des Turniers feierte Eze seinen 26.Geburtstag und auch ansonsten konnte er durchaus etwas feiern. Seine Engländer erreichten das Finale, verloren dieses aber gegen Spanien und Eze musste in den beiden entscheidenden Spielen (Halbfinale und Finale) ein Dasein auf der Bank aushalten. Der trickreiche Offensivspieler hätte dem Team von Southgate sicher auch in den beiden engen Spielen sehr gut getan. Zuvor vertraute Southgate Eze nämlich durchaus: In den Spielen gegen Dänemark, Slowakei und gegen die Schweiz "feierte" Eze seine Länderspiele Nr. 5, 6 und 7 für die Three Lions und brachte stets frischen Wind in die Partie. In der Zukunft wird sich Eze weiterhin mit herausragenden Spielern wie Saka, Palmer, Foden und Gordon um einen Platz in der Offensive duellieren müssen. Was für eine Generation!

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      AUSGABE #1190

      Das war die Mainzer EM / Teil 2













      Die zweite Runde im Rückblick auf die Mainzer EM-Teilnehmer 2024. Nach Europameister Zubimendi, Vize-Europameister Eze und Kvaratskhelia vom Überraschungsteam Georgien, beleuchten wir nun den Polen Bulka sowie insbesondere die beiden Deutschen Raum und Schlotterbeck.

      Marcin Bulka (24) - Der Pole wurde erst während des Turniers Mainzer. Hinter dem zehn Jahre älteren Szczęsny hatte Bulka nichts zu melden, aber da er erst ein Länderspiel auf dem Konto hat, wird ihm die Rolle als mentaler Unterstützer und Sparing-Partner im Training mehr als recht gewesen sein. In ein paar Jahren wird er zusammen mit Spielern wie etwa Kamil Grabara um die Rolle als Nr.1 kämpfen. Der wertvollste Torwart seines Landes ist er immerhin schon.

      David Raum (26) - Auch als es in seiner Karriere vor ca. einem Jahr nicht so rund lief, hielt Mainz an ihm fest. Es hat sich gelohnt, denn David Raum knüpfte an alte Topleistungen wieder an und schaffte völlig zurecht den Sprung in den DFB-Kader. Auch dort zeigte er, dass der vielseits gelobte Mittelstädt keineswegs klar gesetzt ist als Linksverteidiger. Im Gegenteil: Nach einer Flanke im Spiel gegen die Schweiz, wie sie nur ein David Raum schlagen und ein Niclas Füllkrug vollenden kann, war klar, dass Raum weitere Chancen bekommt. Tatsächlich verdrängte er Mittelstädt sogar aus der Startelf. So startete Raum gegen Dänemark und Spanien. Im Spiel gegen die Spanier musste er jedoch vom Feld runter, als sein perfekter Flanken-Abnehmer Füllkrug erst rein kam. Julian Nagelsmann zeigte fantastisches In-Game Coaching im Laufe des Turniers, doch hier war sein Timing leider ausbaufähig.

      Nico Schlotterbeck (24) - Zuerst von Nagelsmann bei seinen ersten Länderspielnominierungen gar nicht berücksichtigt, dann doch ernsthafter Herausforderer von Tah und Rüdiger bei der EM 2024. Schlotterbeck nahm die Rolle als IV Nr.3 klaglos an und war zur Stelle, als der gelb-rot gefährdete Tah im Spiel gegen die Schweiz sicherheitshalber von Nagelsmann ausgewechselt wurde. Aufgrund der Gelbsperre Tahs war dann auch klar, dass Schlotterbeck gegen Dänemark starten würde. "Schlotti" zeigte sogleich seine Kopfballwucht in der Offensive und ein Tor des Verteidigers lag mehrmals in der Luft. Gegen Spanien setzte Nagelsmann wieder auf Rückehrer Tah und Rüdiger. In einem Halbfinale hätte Schlotterbeck mutmaßlich den nach dem Spanien-Spiel gelbgesperrten Rüdiger ersetzt, doch dazu kam es bekanntlich nicht mehr. Blick in die Zukunft: Tah und Rüdiger haben ihre Sache sehr gut gemacht und es wird für jeden Verteidiger schwer, einen der beiden zu verdrängen. Aber seine größte Stärke hat Schlotterbeck im Gegensatz zu Rüdiger und Tah im progressiven Aufbauspiel, was auch Nagelsmann im Hinblick auf die Zukunft und eine neue Strategie im Aufbauspiel ohne Toni Kroos sicher wohlwollend registriert haben dürfte. Ist eine Dreierkette mit Schlotterbeck als Aufbauspieler denkbar?

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      AUSGABE #1191

      Das war die Mainzer EM / Teil 3













      Die dritte und letzte Runde im Rückblick auf die Mainzer EM-Teilnehmer 2024. Im Fokus, natürlich, der Star und die "Nase" des Turniers aus Frankreich sowie der emotionale Kapitän Oranjes.

      Kylian Mbappé (25) - Hat eigentlich jemand gezählt wie viele Selfies Mbappé während seiner eigenen, laufenden Spiele machen musste? Zahlreiche Flitzer verschafften sich Zugang auf das Feld und wollten ein Foto mit dem Superstar des Turniers. Dabei hätte sich Mbappé wohl lieber nur auf das sportliche konzentriert, doch damit war schon im ersten Spiel Schluss. Der Franzose brach sich gleich im ersten Spiel die Nase und lief nach einem Spiel Pause mit einer entsprechenden Maske auf. Sichtfeld? Massiv eingeschränkt, wie viele Experten konstatierten und Mbappé auch selber zu Protokoll gab. Und noch weniger Sport: Weil Emmanuel Macron im heimischen Frankreich im übertragenen Sinne das Haus anzündete, um zu sehen wie schnell die Feuerwehr kommt, sah sich Mbappé während der EM 2024 genötigt seine Landsleute zur Wahl aufzurufen, damit es nicht zu einem Regierungswechsel hin zur rechtspopulistisch/rechtsradikalen Rassemblement National kommt. Flitzer-Fans, gebrochene Nase, politische Sorgen - vielleicht waren es zu viele Themen, die vom Leistungssport abgelenkt haben. Am Ende spielte Mbappé trotz der ganzen Begleitumstände und trotz einer gewohnt Deschamps-Defensiv eingestellten Mannschaft zwar ein gutes Turnier, seinen Stempel konnte er der Euro aber definitiv nicht aufdrücken.

      Virgil van Dijk (33) - LeBron James, Snoop Dogg und Dr.Dre. Virgil van Dijk kommt gerade rum und trifft Stars und Sternchen. Oder treffen sie ihn? Egal. Ablenkung ist es so oder so und wer die Augen des Kapitäns der niederländischen Elftal in den Interviews nach dem verlorenen Halbfinale gegen England gesehen hat, der weiß: Das war emotional und tat weh. Van Dijk trug ein nicht immer überzeugendes Oranje-Team als stets überzeugende Säule zusammen mit 2-3 anderen Spielern durch das Turnier, vielleicht vom Spiel gegen Österreich mal abgesehen. Schade, dass van Dijk nicht der Kapitän sein wird, der mit Oranje den ersten EM-Titel seit 1988 holen wird, denn bei der nächsten Euro wird er bereits 37 Jahre alt sein. Ob es für ihn in der Nationalmannschaft der Niederlande überhaupt weiter geht, ist indes sowieso noch total offen ("Geen flauw idee hoe mijn toekomst bij Oranje eruitziet"). Die WM 2026 im Alter von 35 Jahren könnte ihn vielleicht nochmal reizen, hoffen zumindest die Anhänger der Elftal. Klar ist: Vereinsfußball wird er weiterhin spielen. Als Kapitän des 1.FSV Mainz 05.