L'actualité des Rouges et Noirs

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    • L'actualité des Rouges et Noirs

      L'actualité des Rouges et Noirs



      Ausgabe #1

      „Ein neues Gesicht geben“

      Fireball über Rückkehr, Ziele und Erwartungen

      Nun ist er also zurück. Der Erfolgscoach. Nach nur einem Jahr bei Serienmeister Olympique Lyonnais, die Fireball lediglich auf Platz 3 positionierte. Allerdings zumindest mit dem Pokalgewinn.

      „Ich bin glücklich und stolz, dass man mir die Chance gegeben hat, Stade Rennais noch einmal zu trainieren. Ich bin voller Tatendrang und motiviert bis in die Spitzen“, waren des neuen, alten Trainers erste Worte. Auf die Frage, ob er bereue seinen Verein im letzten Jahr verlassen zu haben, antwortete er: „Auch ich bin nur ein Mensch. Ein Mensch, der einer großen Versuchung erlegen ist. Ich bereue meinen Wechsel zu Olympique Lyon keineswegs. Ich habe eine Reihe neuer Erfahrungen gesammelt, bin reifer geworden, habe andere Sichtweisen kennengelernt, was mich in der Zukunft stärken wird. Was ich bereue ist, mich unbedacht und übereilt gegen diesen Verein entschieden zu haben. Den Fans, dem Vorstand den Rücken gekehrt zu haben war ein Fehler, den ich mit meiner Rückkehr wieder gutmachen möchte.“

      Nicht ganz zufrieden zeigte sich Fireball mit der Arbeit seines Nachfolgers und gleichzeitig Vorgängers Baul: „Ich kenne sein Konzept nicht und maße mir nicht an, Vermutungen darüber aufzustellen. Aus meiner Sicht und für meine Arbeit waren die Aktionen nicht förderlich. Man kann ein Team auch schwächen, indem man den Kern beibehält.“ Eine Anspielung auf die umstrittene Transferpolitik von Baul, die zur Folge hatte, dass vor allem die Breite des Kaders, die mit vielen talentierten Spielern gespickt war und Rennais ausgezeichnet hatte, leichtfertig aufgegeben wurde. „Wir kommen nicht umher, einen Umbruch vorzunehmen. Nicht radikal, aber doch so viel, dass wir dem Team ein neues Gesicht geben.“ Speziell kündigte der Teamchef jedoch an in Zukunft wieder vermehrt auf die Jugend zu bauen: „Der Verein hat eine exzellente Jugendarbeit. Ich sehe absolut keinen Sinn darin, dass andere Clubs die Lorbeeren unserer Jugend ernten. Das entzieht sich für mich jeglicher Logik.“

      Sportlich wird sich der champions-league erfahrene Coach, der mit Stade Rennais zwei dritte- und einen fünften Platz vorzuweisen hat, jedoch nie über das Achtelfinale der Königsklasse hinauskam, zunächst mit dem UI-Cup begnügen müssen. „Ich halte unsere Chancen sich über den UI-Cup für das internationale Geschäft zu qualifizieren durchaus für realistisch.“ Klare Ziele für den Ligabetrieb wollte Fireball noch nicht formulieren: „Zu erwarten, dass wir gleich wieder ohne Probleme in die Champions League einziehen wäre überzogen. Wir planen mit einer sehr jungen Mannschaft in die Saison zu gehen, die sich finden muss und Zeit braucht, um Talent und Potenzial zu entfalten.“

      Und dann erhob er sich. Der Erfolgscoach. Mit einem Lächeln.
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      Ausgabe #2

      Aufbruch zum Umbruch

      Miguel Flaño erste Neuverpflichtung

      Kaum ist er zurück, kaum hat er sein Amt angetreten, leitet Fireball unverzüglich den angekündigten Umbruch ein. Als erste Neuverpflichtung unterschrieb Miguel Flaño am heutigen Morgen einen Dreijahresvertrag bei Stade Rennais.

      Flaño, 23-Jähriger Innenverteidiger, wechselt von Premier-League-Aufsteiger F.C. Middlesbrough zu den Rot-Schwarzen. 14 Millionen Euro beträgt die offizielle Ablösesumme für den Basken, der auf der Insel maßgeblichen Anteil am sofortigen Wiederaufstieg der Boros hatte. Über den Spieler, der „perfekt zu uns passt“ freute sich der Teamchef besonders: „Ich bin überzeugt, dass Miguel Flaño eine erhebliche Verstärkung unseres Kaders darstellt. Er ist talentiert und weist großes Potenzial auf. Wenn er das ausspielt, werden wir noch viel Freude an ihm haben.“ Konkurrenzlos auf einem Stammplatz entfalten können wird sich allerdings auch er nicht. Ganz im Gegenteil. Mit Jacques Faty, Grégory Bourillon, Henrique und eben Flaño streiten sich insgesamt vier Innenverteidiger um zwei Plätze. Doch wer den Coach kennt, kennt auch seine Vorliebe zur Rotation und kann genauso sicher sein, dass jeder der vier seine Chance erhalten wird.

      Der Konkurrenz gewichen ist José Adailton. Der Kapitän der brasilianischen U20-Nationalmannschaft wechselte vor vier Jahren als frisch gebackener U20-Weltmeister zu Stade Rennais, konnte die zweifellos hohen Erwartungen allerdings nur selten erfüllen. Von Verletzungen und Anpassungsschwierigkeiten geplagt verlor Adailton noch unter Fireball seinen Platz in der Startelf, den er sich auch unter der Leitung von Baul nicht zurückerobern konnte. Nun startet der 24-Jährige einen Neuanfang beim F.C. Middlesbrough, wo er als Ersatz für Miguel Flaño fungieren soll. Kostenpunkt: 20 Millionen Euro.

      Der Aufbruch zum Umbruch ist gemacht und die Sehnsucht zum Durchbruch wird weitere Veränderungen bewirken.
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      Ausgabe #3

      Nicht euphorisch, aber optimistisch

      Testspielsiege gegen Portsmouth und Bilbao


      „Es läuft gut.“ Kurz, knapp und treffend analysierte Coach Fireball die laufende Vorbereitung, in deren Zuge Testspiele gegen den F.C. Portsmouth und bei Athletic Bilbao zufriedenstellend absolviert wurden.

      2:0

      Im offensiv ausgerichteten 4-1-3-2-System noch ohne Neuzugang Miguel Flaño, der für die Partie noch nicht spielberechtigt war, beherrschte Rennais das Spiel volle 90 Minuten. Schon beeindruckend eingespielt zeigte sich vor allem die Offensive, die durch sehenswerte Kombinationen früh die Weichen auf Sieg stellte. Die Tore erzielten Mamadou Niang (22.) und Tranquillo Barnetta (29.) bereits in der ersten halben Stunde.

      Stade Rennais spielte mit: Simon Pouplin (ab 46. Andreas Isaksson) - Grégory Bourillon, Jacques Faty, Henrique, Franck Signorino (ab 62. Stéphane Mbia) - Jérémy Toulalan - Kim Källström, Camel Meriem, Tranquillo Barnetta (ab 67. Jérémy Menez) - Mamadou Niang, Pauleta


      0:1

      Nicht ganz so überzeugend, allerdings erneut im 4-1-3-2-System, mit Miguel Flaño sowie dem einen oder anderen Akteur, der sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt außerhalb der Startformation befinden würde, zeigten sich die Rot-Schwarzen im zweiten Test. Rennais agierte insgesamt zu umständlich und verdankte der bemerkenswert sicheren Defensive erneut keinen Gegentreffer kassiert zu haben. Neun Minuten vor dem Ende gelang Bakary Koné noch das Tor des Tages.

      Stade Rennais spielte mit: Andreas Isaksson (ab 46. Simon Pouplin) - Stéphane Mbia, Jacques Faty, Miguel Flaño, Henrique (ab 46. Franck Signorino) - Yann Mvila - Kim Källström, Camel Meriem, Nicolas Maurice-Belay - Bakary Koné, Jérémy Menez (ab 63. Niklas Tarvajärvi)


      Nicht euphorisch, aber optimistisch resümierte Fireball über die beiden Testspielsiege: „Wir sind auf einem guten Weg und in erfreulicher Frühform. Dennoch sind unsere Transferaktivitäten noch lange nicht abgeschlossen.“ Um diesen Worten am Rande des Testspiels gegen Athletic Bilbao Wirkung zu verleihen, gab der Teamchef die Verpflichtung der beiden Nachwuchsspieler Yann Mvila, der gleich über die komplette Distanz debütieren durfte, und Damien Le Tallec bekannt. „Beide sind Zeichen der ausgezeichneten Jugendarbeit, die hier betrieben wird.“ Während Yann Mvila - der sich zur Winterpause der letzten Saison wegen Perspektivlosigkeit Atlético Madrid anschloss - ein Wechsel zurück zu seinen Wurzeln schmackhaft gemacht werden musste, unterzeichnete der 17-Jährige Damien Le Tallec voller Vorfreude seinen ersten Profikontrakt.

      Was nach den Testspielen schon vermutet wurde, bestätigte Fireball nach der Rückkehr aus Bilbao: „Die Spieler Laurén, Federico Balzaretti, Mehdi Mahdavikia und Lee Bowyer haben keine Perspektive bei Stade Rennais. Wir haben in den letzten Tagen intensive Gespräche geführt und sind uns einig, dass eine Trennung der beste Weg ist.“ Wohin es das Quartett verschlagen wird, ist unklar. „Wir bemühen uns um eine schnelle Lösung, haben jedoch keinerlei Druck.“
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      Ausgabe #4

      Frischzellenkur für Talentschuppen

      Gleich fünf Sterne unterzeichnen bei Stade Rennais


      Leer gefegt und ausgeräumt schien die so verheißungsvolle Jugend nach Fireballs Abschied aus Rennais. Da lag es nahe, dass der Rückkehrer es als eine seiner obersten Pflichten ansah, diesen vielversprechenden Talentschuppen zu reanimieren und unter neuer Flamme aufleuchten zu lassen. Mit der Verpflichtung der Spieler Florian Marange, Youssouf Mulumbu, Sylvain Marveaux, Gabriel Obertan sowie Frédéric Nimani ist der erste Schritt getan.

      Das Quartett Marange, Mulumbu, Marveaux und Obertan wechselt von Olympique Lyon zu Stade Rennais. Bei den Lyonnais konnte Neu-Coach Baul den Akteuren keine Perspektive bieten, doch Fireball weiß, was er an ihnen hat: „Die Vier sind funkelnde Rohdiamanten. Juwelen, die lediglich einer Schleifung bedürfen.“ Während er Marange und Marveaux einst selbst bei den Rot-Schwarzen entdeckte und sie anschließend zu OL lenkte, um sie auch dort unter seinen Fittichen zu haben, verpflichtete er Mulumbu und Obertan als talentierte Ergänzungsspieler für Lyon. Alle vier kamen in Lyon regelmäßig zu Spielpraxis, werden in Rennais aber nun häufiger eingesetzt werden. „Alleine deswegen, weil die Konkurrenzsituation und auch der Erfolgsdruck ganz anders sind.“ So wird sich der 21-Jährige Florian Marange auf der linken Verteidigerposition mit Franck Signorino um den Platz in der ersten Elf streiten und Sylvain Marveaux (21 Jahre) im linken Mittelfeld mit Nicolas Maurice-Belay sowie Tranquillo Barnetta messen. Youssouf Mulumbu (20 Jahre) ist als Back-Up für Kim Källström auf der rechten Seite angedacht. Der erst 18-Jährige Gabriel Obertan soll langsam an das Team herangeführt werden und mit Kurzeinsätzen Erfahrungen sammeln.

      Als Solokünstler tritt Frédéric Nimani seinen Dienst im Entwicklungslager im Westen Frankreichs an. Der ebenfalls 18-Jährige kommt aus Saint Etienne, unterschrieb für vier Jahre und kostet geschätzte 2,5 Millionen Euro Ablöse. Über seine Rolle bei Stade Rennais ist sich Fireball noch nicht ganz im Klaren, da „Nimani als gelernter Stürmer bei ASSE auch im Mittelfeld überzeugt hat.“

      Desweiteren wurde darüber informiert, dass Mehdi Mahdavikia den Verein verlassen wird. Der 30-Jährige Iraner, von Fireball aussortiert, schließt sich Athletic Bilbao an.

      Auf die Frage, ob der geplante Umbruch nun vollzogen sei, antwortete der Coach: „Mit dem bisherigen Verlauf bin ich absolut zufrieden.Wir werden sehen, was sich bis zum Saisonstart ergibt.“ Also noch nicht.
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      Ausgabe #5

      Feilung am Feinschliff

      Menez verlässt Rennais - Isaksson wird die Nummer 1


      Die Vorbereitungen auf den Start in die Spielzeit 2008 / 2009 laufen auf Hochtouren. Hektisch und ungeduldig, aber auch zielstrebig und konzentriert. Nur wenige Tage vor dem Saisonstart entschied sich nun Jérémy Menez überraschend für einen Wechsel zum Ligakonkurrenten Paris St. Germain.

      Nachdem der 20-Jährige jahrelang durch die Weltgeschichte (zunächst Bayern München, später OSC Lille und US Lecce) verliehen wurde, jedoch nach seiner Rückkehr in dieser Saison weder Mamadou Niang noch Pedro Pauleta verdrängen konnte, habe der Spieler den Wunsch geäußert den Verein verlassen zu können, erklärte Fireball. Den neuen Anlauf zur Eroberung eines Stammplatzes unternimmt Menez beim französischen Hauptstadtverein. Als Gegenleistung für den talentierten Linksaußen erhält Rennais Loïc Perrin sowie einen kolportierten Geldbetrag von etwa 20 Millionen Euro. Perrin, 22, fühlt sich vor allem in der Mittelfeldzentrale wohl und sorgte schon in der vergangenen Spielzeit mit beachtlichen Leistungen für Aufsehen. „Er stand schon länger auf unserem Zettel“, gestand Fireball.

      Im Zuge des Transfers unterzeichneten zusätzlich die Pariser Jugendspieler Younousse Sankharé (18 Jahre, zentraler Mittelfeldspieler), Loris Arnaud (20 Jahre, Rechtsaußen) und Manuel Fischer (18 Jahre, Mittelstürmer) langfristige Kontrakte bei den Rot-Schwarzen.

      Ferner verkündete Fireball in der hart umkämpften Torwartfrage eine Entscheidung, die „mir unglaublich schwer gefallen“ ist. Den Vorzug vor Youngster Simon Pouplin erhält demzufolge der 25-Jährige Schwede Andreas Isaksson. Als schlagendes Argument präsentierte der Teamchef vor allem eines: „Isaksson verfügt über mehr Erfahrung. Gerade unsere Abwehr ist äußerst jung besetzt. Da brauchen wir einen Torhüter, der die Jungen dirigiert, ihnen zeigt, wo es lang geht.“ Bezüglich des 21-Jährigen Pouplin steht ein Leihgeschäft im Raum. Angeblich steht eine Einigung mit Aufsteiger SM Caen bevor.

      Vor dem Saisonauftakt soll nun speziell an der Abstimmung gearbeitet werden. „Wir haben eine Reihe neuer Spieler im Team, die integriert werden müssen. Die Laufwege müssen einstudiert werden und auch davon abgesehen haben wir noch genügend zu erledigen.“ Abschließend bemerkte Fireball lachend: „Meine Spieler sind Stiere. Sie scharren mit den Hufen und können kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“ Freude und Euphorie auf den Beginn der Spielzeit, der für Rennais ein Heimspiel gegen den FC Sochaux bedeutet, sind spür-und beinahe greifbar.
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      Ausgabe #6

      Schwerkraft drückt Leichtigkeit zu Boden

      Miserabler Saisonstart – 0:0 gegen Sochaux, 1:2 in Paris


      Vielversprechend liefen die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit. Die Testspiele, aber auch die Erfolge auf dem Transfermarkt gaben Anlass zur Hoffnung. Hoffnung auf ein triumphales Revival unter dem zurückgekehrten Erfolgscoach. Dass dies nicht schwebend, 100.000 Meter über der Erde, sondern auf dem Boden der Tatsachen, in Duellen auf Augenhöhe, zu realisieren sein wird, zeigten die beiden Auftaktspiele.

      0:0

      Im erwarteten, weil einstudierten 4-1-3-2-System ließ Fireball seine Rot-Schwarzen auflaufen. Vor knapp 20.000 Zuschauern gaben die Neuzugänge Florian Marange und Miguel Flaño ihr Debüt aus der Startelf, konnten jedoch auch nicht verhindern, dass sich Rennais in der Offensive immer wieder verzettelte und zu umständlich agierte. Erstaunliche Parallelen zum Testspiel gegen Athletic Bilbao taten sich auf. Mit einem Unterschied: Diesmal gelang kein Tor.

      Stade Rennais spielte mit: Andreas Isaksson - Stéphane Mbia, Miguel Flaño, Jacques Faty, Florian Marange - Jérémy Toulalan - Kim Källström, Camel Meriem (ab 58. Loïc Perrin) , Tranquillo Barnetta (ab 64. Sylvain Marveaux) - Mamadou Niang, Pedro Pauleta (ab 70. Bakary Koné)


      2:1

      Auf einer Position (Bourillon für Mbia) umgestellt, jedoch im Kern - personell wie auch von der Spielanlage - unverändert, trat Stade Rennais im ersten Auswärtsspiel im Pariser Prinzenpark auf. Das junge Team präsentierte sich leicht verbessert, jedoch vor allem in der Offensive erneut schwerfällig und zu ungenau. Den Pariser Führungstreffer durch Yoan Gouffran (40.) konnte Pedro Pauleta drei Zeigerumdrehungen nach der Pause egalisieren. Doch in der ausgeglichenen Partie, die Rennais zunehmend aus der Hand glitt, kassierten die Gäste in der vierten Minute der Nachspielzeit durch einen Treffer von Xisco die Höchststrafe.

      Stade Rennais spielte mit: Andreas Isaksson - Grégory Bourillon (ab 75. Henrique), Miguel Flaño, Jacques Faty, Florian Marange - Jérémy Toulalan (ab 61. Loïc Perrin) - Kim Källström, Camel Meriem (ab 67. Bakary Koné), Tranquillo Barnetta - Mamadou Niang, Pedro Pauleta


      Bitter enttäuscht erschien Teamchef Fireball auf der Pressekonferenz im Anschluss an die erste Saisonniederlage: „Meine Erwartungen sind nicht hoch, aber schon auch vorhanden. Ein derart spätes Tor tut natürlich weh. Ich hoffe, dass es der Weckruf zur rechten Zeit war. Auch wir müssen Spiele gewinnen, um Punkte zu sammeln.“ Er nahm dabei vor allem die erfahreneren Spieler in die Pflicht und appellierte, „dass Spieler wie Toulalan, Källström oder Pauleta mehr Verantwortung übernehmen, ihre Qualitäten einbringen, sich für die Mannschaft aufopfern.“

      Tags drauf widmete sich Stade Rennais dem sich allmählich langsamer drehenden Transferkarrussell. Bekannt gegeben wurde die Verpflichtung des spanischen U-17 Nationalspielers Ignacio Camacho. Der 17-Jährige, der sein Team zum Europameistertitel seiner Altersklasse führte, gilt als hochveranlagter defensiver Mittelfeldspieler mit außergewöhnlichem Potenzial. Gerüchten zufolge beläuft sich die Ablöse auf sieben Millionen Euro.

      Weiter wurde verkündet, dass der aussortierte Lee Bowyer einen neuen Verein gefunden hat. Für etwa zehn Millionen Euro verlässt der 30-Jährige Engländer die Rot-Schwarzen in Richtung Saint Etienne.

      Ebenfalls perfekt ist das Leihgeschäft von Nicolas Maurice-Belay zu SM Caen. Der 22-Jährige war bei Rennais hinter Tranquillo Barnetta und dem neu verpflichteten Sylvain Marveaux nur noch die Nummer drei auf der linken Außenbahn und soll vorerst bis zur Winterpause Spielpraxis sammeln. Dagegen geplatzt ist die angedachte Leihe von Simon Pouplin zu jenem Aufsteiger aus Caen, der sich für den eigenen Nachwuchsmann Benoît Costil ausgesprochen hat. Pouplin wechselt stattdessen für eine Halbserie zum Bundesligisten Hertha BSC Berlin.
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      Ausgabe #7

      Den Knoten vorsichtig lösen

      Nach einem Remis gegen Metz sammelt Rennais fleißig Erfolgserlebnisse


      Und plötzlich ist sie da, die Leichtigkeit. Der Knoten scheint gelöst, die Schwerfälligkeit und Umständlichkeit abgelegt. Nicht ruckartig und längst nicht ganz, aber mehr und mehr erkennbar. Als entscheidender Punkt einer ersten großen Lockerung ist das Spiel bei Aufsteiger Racing Strasbourg hervorzuheben. Bei jenem 4:0-Erfolg entledigten sich die Rot-Schwarzen ihrer Behäbigkeit und entfalteten sich stattdessen vollends.

      0:0

      Zweites Heimspiel, zweite Nullnummer, die zum zweiten Male auf einen herausragenden Gäste-Keeper zurückzuführen war. Allerdings auch auf die mangelnde Effektivität im Angriff. Klar überlegen vergab die Offensive reihenweise beste Chancen und durfte sich nach dem Schlusspfiff bei ihrem einmal mehr sicher verteidigenden Pendant bedanken, zumindest einen Punkt behalten zu haben.

      Stade Rennais spielte mit: Andreas Isaksson - Grégory Bourillon, Miguel Flaño, Jacques Faty, Florian Marange - Jérémy Toulalan - Kim Källström (ab 64. Tranquillo Barnetta), Camel Meriem, Sylvain Marveaux (ab 72. Youssouf Mulumbu) - Mamadou Niang, Pedro Pauleta (ab 67. Gabriel Obertan)


      0:4

      Loïc Perrin (für Camel Meriem) fand sich erstmals in der Startelf wieder und auch der an diesem Tage überragende Sylvain Marveaux erhielt erneut den Vorzug vor Tranquillo Barnetta. Doch was genau der Auslöser war, für ein Feuerwerk, das die Rot-Schwarzen zündeten, ist bis heute ungeklärt. Gleich nach sieben Minuten erzielte Mamadou Niang mit seinem ersten Saisontreffer die beruhigende Führung. Der Klassenunterschied wurde jedoch erst in der zweiten Hälfte so richtig deutlich als Kim Källström (53.) sowie Mamadou Niang (67., 86.) gegen den überforderten und indisponierten Aufsteiger trafen.

      Stade Rennais spielte mit: Andreas Isaksson - Grégory Bourillon, Miguel Flaño, Jacques Faty, Florian Marange - Jérémy Toulalan - Kim Källström, Loïc Perrin (ab 71. Frédéric Nimani), Sylvain Marveaux (ab 62. Tranquillo Barnetta) - Mamadou Niang, Pedro Pauleta (ab 60. Bakary Koné)


      0:1

      Zum Auftakt des Coupe de France bei SM Caen stellte Fireball sein Team vom gewohnten 4-1-3-2 auf ein offensiv ausgerichtetes 4-2-3-1-System mit Pedro Pauleta als einziger Spitze um. Ein schnelles Tor lautete das ausgerufene Ziel. Da dies jedoch trotz zahlreicher Möglichkeiten nicht fallen wollte, wurde der Kick zum erwarteten Geduldsspiel. Der Aufsteiger agierte defensiv ohne Fehl und Tadel und überzeugte auch kämpfersich. Stade Rennais tat sich schwer und kassierte in Person von Florian Marange nach etwas mehr als einer Stunde eine zweifelhafte Rote Karte. Doch als Caen seinen Fight gedanklich wohl schon in der Verlängerung fortsetzte, nutzte Kim Källström in der 93. Minute eine Unachtsamkeit zum goldenen 1:0-Siegtreffer.

      Stade Rennais spielte mit: Andreas Isaksson - Stéphane Mbia, Henrique, Jacques Faty, Florian Marange - Loïc Perrin (ab 63. Tranquillo Barnetta), Jérémy Toulalan - Kim Källström, Camel Meriem (ab 69. Bakary Koné), Sylvain Marveaux (ab 78. Younousse Sankharé) - Pedro Pauleta


      1:0

      Im auf den glücklichen Pokalerfolg folgenden Liga-Heimspiel holten die Rot-Schwarzen zum großen Überraschungscoup aus. Wieder im bekannten 4-1-3-2-System setzte man den kriselnden FC Toulouse durch einen Treffer von Mamadou Niang (16.) früh unter Druck. Dass sich der TFC aktuell fernab jeder Form befindet, war während der gesamten 90 Minuten nicht zu übersehen. Zwar agierte das Team von Trainer Felchow überlegen, erspielte sich jedoch kaum nennenswerte Chancen und scheiterte immer wieder an der stabilen Verteidigung um den starken Torwart Andreas Isaksson.

      Stade Rennais spielte mit: Andreas Isaksson - Grégory Bourillon, Miguel Flaño, Jacques Faty, Franck Signorino - Jérémy Toulalan - Kim Källström, Camel Meriem (ab 68. Loïc Perrin), Sylvain Marveaux (ab 66. Tranquillo Barnetta) - Mamadou Niang, Pedro Pauleta


      Der Aufwärtstrend mit nun zwei Siegen in Serie schickte Stade Rennais in der Tabelle von 15 auf sieben. Wettbewerbsübergreifend ist Andreas Isaksson seit exakt 360 Spielminuten ohne jedes Gegentor. Dass es allerdings immer noch genügend Anhaltspunkte zur Verbesserung gibt, zeigen die nicht abreißenden Bemühungen auf dem Transfermarkt, die in dieser Woche wieder zu Abschlüssen führten.

      Die bemerkenswerteste Transaktion ist die des Schweizers Tranquillo Barnetta. Lediglich drei Partien nachdem der 22-Jährige seinen angestammten Platz auf der linken Seite an Sylvain Marveaux verloren hatte und nur noch zu halbstündigen Jokereinsätzen kam, wechselt er zu Atlético Madrid. Als Entschädigung erhält Rennais einen Wunschspieler des Trainers - Julien Faubert. Der 24-Jährige Franzose bekleidet die rechte Außenbahn, defensiv wie offensiv und könnte beispielsweise einen Seitenwechsel von Kim Källström erzwingen oder Konkurrenz für Grégory Bourillon darstellen. Der Innenverteidiger spielt einen ausgezeichneten Part auf der rechten Seite, hat jedoch wenig Vorwärtsdrang. Eine Stärke Fauberts.

      Viele Optionen wird es im Kader der Rot-Schwarzen aber sowieso geben. Auch weil der Verein die zusätzliche Verpflichtung der Akteure Jérémy Clement und Etienne Didot von Olympique Lyon auf Leihbasis bis zur Winterpause bekanntgab. Beide spielten und überzeugten bereits unter Fireball und dürften sicher sein, zu Spielpraxis zu kommen, müssen sich voraussichtlich aber wohl zunächst hinter Toulalan (Clement) und Meriem (Didot) anstellen. Dennoch zeigte sich der Coach hoch erfreut: „Ich sehe Clement und Didot nicht als Kaderauffüller oder Mitläufer. Beide werden um Stammplätze kämpfen. Wir haben eine harte Saison vor uns, sind in vier Wettbewerben vertreten. Da braucht es eine gewisse Leistungsdichte, um den zwangsläufig auftretenden Verletzungen und Sperren vorzubeugen.“

      Einen absolut schmerzfreien Abgang hatte Rennais noch zu vermelden. Der ausgemusterte Kameruner Laurén wird bis zur Winterpause zu Arminia Bielefeld ausgeliehen.
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      Ausgabe #8

      Die Suche nach der Erfolgsspur

      Ein Hinrundenfazit


      Wo ist sie nur - die Erfolgsspur? Die Ziele waren hoch, die Erwartungen erst recht, doch was nach Fireballs Rückkehr zu Buche steht ist allenfalls durchschnittlich. Von dritten Plätzen wie in der Abschlusssaison des Trainers vor zwei Jahren oder sonstigen etwaigen Träumereien ist nicht viel real.

      Real ist Platz 13 in der Liga. Real sind sechs Siege und schmerzende acht Niederlagen. Real sind acht Punkte Rückstand auf die UEFA-Cup Ränge. Vor allem, da die Konstanz fehlt. Exakt einmal gelang es Rennais mehr als ein Spiel in Serie zu gewinnen, doch nach Erfolgen gegen Marseille und Le Mans war es Serienmeister Lyon, der das aufkommende Selbstvertrauen der Rot-Schwarzen im Keim erstickte.

      In unglaublicher Menge und Regelmäßigkeit werden Zähler gegen vermeintlich kleine Konkurrenten verschenkt (0:0 gegen Sochaux, 0:0 gegen Metz, 1:1 gegen Caen, 0:2 gegen Saint Etienne, 0:1 gegen Troyes etc.). Da hilft dann selbst die vergleichsweise gute Bilanz gegen die Topteams der Liga (1:0 gegen Toulouse, 2:2 gegen Lille, 1:0 gegen Marseille, 2:2 gegen Nantes) wenig.

      Die Suche nach der Erfolgsspur. Sie geht weiter und ist in der Rückrunde hoffentlich von Erfolg gekrönt.




      PS: Sorry für die miese Ausgabe, hab derzeit kaum Motivation.
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      Ausgabe #9

      Nadelstich zerfetzt Seifenblase

      Pleite im Pokalfinale - Platz 7 in der Abschlusstabelle


      Zum Ende hin lief es dann doch noch. Neun Spiele ohne Niederlage, darunter sechs Siege spülten den FC Stade Rennais in einem furiosen Schlussspurt von Platz elf auf sieben. Einziger Wermutstropfen, dass gerade das finalste Spiel des Saisonabschlusses verloren ging.

      Mit 0:1 mussten sich die Rot-Schwarzen im Pokalfinale dem AS Monaco geschlagen geben. Umso schmerzlicher, da eben jenes Ergebnis üblich, ja gerade erwartet worden war und es dem Team dennoch nicht gelungen war, die Niederlage abzuwenden. Den entscheidenden, Titelträume zerfetzenden Nadelstich setzte Marko Pantelic in der 35. Minute. Dem Coach persönlich blieb damit ein Jahr nachdem er mit Olympique Lyon den Pokal als alleinige Trophäe seiner einjährigen, durchwachsenen Amtszeit beim Serienmeister gewonnen hatte verwehrt. Es wäre der erste Titel für ihn mit Rennais gewesen.

      Und dennoch. Deutlich spürbar ist, dass es wieder aufwärts geht. Beleg dafür sind nicht nur die Phase der ungeschlagenen Spiele und die erheblich verbesserte Spielkultur, sondern auch und vielmehr die personelle Situation. Fireball, der Erfolgscoach der Rot-Schwarzen, ist auf dem besten Wege, Rennais wieder zu dem zu machen, was es vor seinem Abgang war: Ein ausgezeichneter Talentschuppen, gepaart mit herausragenden Führungsspielern.

      Kräftig und mit Nachdruck wird bereits am neuen Kader gebastelt, der - so der Coach - endlich einen Titel erringen soll. Die Problemstellen hat die Vereinsführung vor allem in der Position des linken Verteidigers, wo weder Florian Marange (30 Spiele – DN: 3.48 ) noch Franck Signorino (8 Spiele – DN: 3.53) überzeugen konnten, und in der generellen, nicht zufriedenstellenden Leistung der Abwehr ausgemacht. Sie soll nach Möglichkeit völlig neu gestaltet werden. Als wichtige Elemente dieses Projekts wurden Nadir Belhadj (für knapp 20 Millionen Euro aus Manchester) und Adil Rami (im Tausch aus Lille) verpflichtet. Beide sind Wunschspieler des Trainers, die laut Fireball „perfekt in unser Konzept passen. Sie sind jung, sprechen französisch und bringen beträchtliches Entwicklungspotenzial mit. Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie unserer Abwehr wesentlich mehr Sicherheit verleihen werden.“

      Teuer war speziell die Verpflichtung des 22-Jährigen Rami, in dessen Transfer auch der 17-Jährige hochveranlagte Belgier Eden Hazard bei Stade Rennais unterschrieben hat. Teuer, da der langjährige Leistungsträger und inzwischen zu einer Art Symbolfigur der Rot-Schwarzen gewordene Andreas Isaksson den Verein nach vier Jahren im Tausch verlässt. Isaksson suche eine neue Herausforderung und habe diese im „exzessiven Schweden-Club“ OSC Lille gefunden, begründete der Coach scherzhaft. Ebenfalls nach Lille wechselt Matias Concha. Natürlich, ein Schwede.

      Zur neuen Nummer eins wird aller Voraussicht nach Simon Pouplin befördert. Der 22-Jährige stammt aus der eigenen Jugend und stand schon in der letzten Spielzeit vor dem Sprung zwischen die Pfosten, bevor Fireball Isaksson das Vertrauen aussprach. Sein Stellvertreter wird Stéphane Ruffier (21 Jahre), der für 7,5 Millionen Euro aus Monaco kommt.

      Gründlich, durchdacht und zielführend laufen die Kaderplanungen, verbunden mit der Hoffnung, in der neuen Saison nicht auf eine fulminante Aufholjagd zum Ende hin angewiesen zu sein.

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      Ausgabe #10

      Europa baumelt am seidenen Faden

      Nur 0:0 gegen Hoffenheim


      Gar nicht groß diskutiert wurde zu Beginn der Spielzeit 2009|1 über die internationalen Ambitionen des französischen Fußballclubs aus der Bretagne. Geradezu als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wurde, dass Stade Rennais den Einzug in den UEFA-Cup über den UI-Cup realisiert. Dieses Vorhaben baumelt nun, vor dem finalen Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde, am seidenen Faden.

      Laut Coach Fireball, der auch in der dritten Spielzeit seit seiner Rückkehr von Serienchampion Olympique Lyonnais die Geschicke des Vereins leitet, liegt Rennais mit dem 0:0 im Hinspiel gegen die deutschen Senkrechtstarter der TSG 1899 Hoffenheim jedoch voll im Soll. „Sicher hätte uns ein Tor gut getan. Wichtig war aber, kein Gegentor zu bekommen. Und das haben wir geschafft.“ Beide Teams seien im ersten Aufeinandertreffen nicht darauf aus gewesen, auf „Biegen und Brechen“ Offensivaktionen zu kreieren. Das werde sich im Rückspiel, wo den Rot-Schwarzen bereits ein torreiches Unentschieden im Kraichgau genügt, ändern.

      Ohne Zweifel wäre ein Ausscheiden fatal für die in dieser Saison erstmals wirklich vorhandenen Ambitionen des Clubs. Zwar begleitete dieser Begriff den FC Stade Rennais immer auch, doch so sehr wie in diesen Wochen prägte er das Geschehen nie. Im Vordergrund standen für gewöhnlich unmittelbar vor dem Startschuss einer neuen Spielzeit vielmehr Komponenten wie Vorfreude oder Euphorie. Den mit der Ambition einhergehenden Druck hat vor allem die allzu offensive und von ungewohnt hoher Risikobereitschaft gezeichnete Politik auf dem Transfermarkt zu verantworten.

      So investierte man ungeahnte Summen in die Verpflichtung der neuen Nummer eins, Nicolas Douchez (28 ), der für mehr als 25 Millionen Euro vom Ligarivalen aus Toulouse erworben wurde. Der eigentliche Sensationscoup ist allerdings der Transfer von Hollands Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar. Von halb Europa gejagt entschied sich der 25-Jährige gegen Bayern München, Real Madrid oder Mainz 05 und für Stade Rennais. Denkwürdig und eindrucksvoll zugleich ist diese Entscheidung. Einleuchtend ist aber aber vor allem, dass man mit derartigen Investitionen höhere Ziele ansteuert als die Plätze sieben, acht oder neun. Fireball spricht dies nicht direkt aus, deutet aber unterschwellig an, dass es in dieser Saison mal wieder in Richtung europäischer Königsklasse gehen soll. „Wir haben uns diesen Druck selber aufgeladen. Ich bin sicher, dass wir damit umgehen können und eine gute Rolle spielen werden.“

      Bevor die Gedanken jedoch zu stark in Europas schönste Stadien schweifen, sollte das Rückspiel im UI-Cup gewonnen werden. Damit nun wirklich keine Diskussion aufkommt.




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      Ausgabe #11

      Gefangen in der Warteschleife

      Entscheidungsspiel gegen Hoffenheim nötig


      Man kennt das ja. Man hat ein technisches Problem und möchte nun möglichst schnell das Personal der zugehörigen Service-Hotline um Hilfe bitten, doch anstatt sofort an die richtige Stelle verbunden zu werden landet man unweigerlich wo? In der Warteschleife.

      Dass es solch lästige Zeitfresser auch und sogar im Fußball gibt, konnte man nicht vermuten, stellte aber speziell der FC Stade Rennais am vergangenen Donnerstag fest. Verantwortlich dafür war ein 0:0 im Rückspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim in der zweiten Qualifikationsrunde des UI-Cups. Dieses zweite torlose Remis, nachdem bereits das Hinspiel auf jene Weise geendet war, macht ein drittes Aufeinandertreffen nötig.

      Etwas treffsicherer und dementsprechend erfolgreicher zeigen sich die Rot-Schwarzen unterdessen in Liga und Pokal, wo der Auftakt beinahe komplett geglückt ist. 3:1 gewann Rennais am ersten Spieltag sein Heimspiel gegen Saint-Etienne dank Toren von Huntelaar (5.), Faubert (44.) und Toulalan (71.) und ließ sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich durch Basinas (16.) nicht aus dem Rhythmus bringen. Die absehbare Strapaze der Geduld erwartete Fireballs Truppe beim Auswärtsspiel in Troyes, wo man bis zuletzt versuchte, die kompakte Defensive der Gastgeber zu knacken, es jedoch nicht gelang und folglich einmal mehr ein 0:0 zu Buche steht. Vom Coach gab es keinerlei Kritik: „Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen. Wir haben das Spiel dominiert. Was uns fehlte, war dieser Funke an Glück in der Offensive. Den hatten wir heute nicht. Wichtig ist dann, dass man defensiv sicher steht und den einen Punkt mitnimmt.“

      Den bislang stärksten, beeindruckendsten und überzeugendsten Auftritt der noch jungen Spielzeit erlebten etwas mehr als 20.000 Zuschauer beim 2:1-Heimerfolg über Meister und Pokalsieger FC Nantes. Dem Double-Verteidiger, der in Guenna erst unmittelbar vor dem Spiel einen Nachfolger für den aus dem Amt geschiedenen starfox präsentierte, wiesen Jérémy Toulalan (11.) und Stéphane Mbia (64.) die Grenzen auf. Fernando Torres’ Anschlusstreffer in der Schlussminute kam zu spät, sodass sich die Krise beim Rivalen aus der Bretagne nach drei Ligapleiten aus drei Ligaspielen verschärft und die erneute Meisterschaft fürs Erste zum gewaltigen Kraftakt werden lässt.

      Letztlich souverän und unbeschadet überstand Rennais die erste Runde des nationalen Pokals, in der das Los zu einem Wiedersehen mit den derzeit verliehenen Nachwuchstalenten Yacine Brahimi, Clément Grenier und Damien Le Tallec in der Reserve von Olympique Lyonnais führte. 3:0 siegte die bessere B-Elf ohne zahlreiche Stammspieler allerdings nach groben Startschwierigkeiten und Treffern von Henrique (61.), Dindane (68.) und Perrin (90. + 2).

      Während sich nun der Fokus des Interesses auf das alles entscheidende Duell mit der TSG Hoffenheim richtet, reist Stade Rennais in einem lediglich gering minder wichtigen Ligaspiel zum OSC Lille, wo man die glänzende Frühform weiter bestätigen möchte.

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      Ausgabe #12

      Reine Nervensache

      Rennais gelingt der Einzug in den UEFA-Cup


      Die regulären 90 Spielminuten sind längst vorbei. Das Elfmeterschießen steht unmittelbar vor seiner Entscheidung. Innenverteidiger John Mensah ist der letzte Schütze. Ruhig bereitet er sich auf den Strafstoß vor, nimmt drei, vier Schritte Anlauf, atmet noch ein letztes Mal durch. Dann knallt der 26-Jährige den Ball brachial und ohne jegliche Präzision ins Netz.

      Von einem derartigen Herzschlagfinale zu dieser frühen Phase der gerade erst angelaufenen Spielzeit konnte man nicht ausgehen. Doch nachdem beide Duelle mit der TSG 1899 Hoffenheim in der zweiten Qualifikationsrunde um den UI-Cup torlos zu Ende gegangen waren, gab es keine Alternative zu einem Entscheidungsspiel. In diesem dritten Aufeinandertreffen fielen erstmals Tore. Doch einmal mehr variierte die Anzahl der Treffer zwischen beiden Teams nicht. Jérémy Toulalans Führung (54.) konnte Sejad Salihovic (72.) ausgleichen. Im Elfmeterschießen bewiesen die Rot-Schwarzen starke Nerven und gewannen 5:4.

      Gegner in der ersten Runde des Uefa-Cups ist Krylya Sovetov Samara. Ein im Vergleich zu Hoffenheim zweifellos eher unattraktives Los. Dass dies aber nicht auf ein ungefährdetes Weiterkommen in die Gruppenphase schließen lässt, stellte Stade Rennais im Hinspiel fest. Klar dominierte die Elf von Trainer Fireball das Spiel und musste dennoch lange zittern. Denn das einzige Tor fiel spät. Einmal mehr erzielte es Defensivspezialist Toulalan, der seine in dieser Saison entdeckte Torgefahr zwei Minuten vor dem Ende nochmals unterstrich und eine komfortable Ausgangsposition möglich machte.

      Weniger komfortabel verlief der Bom United Cup, dem man im Westen Frankreichs eine eher untergeordnete Rolle zugeteilt hatte. Die Gruppenphase wollte man erreichen, doch Stade Rennais scheiterte in der ersten Runde bei Borussia Dortmund. Nach Toren von Niang (64.) und Rothen (76.) stand es 1:1.

      Auch in diesem Spiel brachten die regulären 90 Minuten keine Entscheidung. Auch in diesem Spiel stand das Elfmeterschießen unmittelbar vor seiner Entscheidung. Und auch in diesem Spiel bereitete sich der letzte Schütze ruhig auf den Strafstoß vor, nahm Anlauf und atmete noch ein letztes Mal durch.

      Diesmal allerdings war Dortmunds Maynor Figueroa jener letzter Schütze, der denn Ball gefühlvoll und unhaltbar ins linke Eck schob.

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      Ausgabe #13

      Ruhe und Kraft

      Glänzender Start in die Rückrunde


      Ruhig war es in den letzten Wochen rund um den französischen Traditionsclub Stade Rennais geworden. Trügerisch, beinahe bedrohlich mag diese Stille wirken, doch sie war rein sportlicher Absicht. Keine Gerüchte, keine Interviews und auch sonst keinerlei Meldungen, die in irgendeiner Weise Aufsehen erregen würden.

      Nach einer erneut durchwachsenen Hinserie in der Spielzeit 2009|1 hat im Verein der Rot-Schwarzen offenbar ein Umdenken stattgefunden. Ganz auf sich wolle man den Fokus richten erklärte Coach Fireball am Rande des 1:1 beim Meister aus Nantes in seinem ersten öffentlichen Auftritt seit mehr als drei Wochen. „Wir denken von Spiel zu Spiel und lassen uns von äußeren Einflüssen nicht beeindrucken.“ Man wolle jegliche Querelen abseits des Platzes vermeiden und allein die Liga im Auge behalten, denn sie ist die einzige verbliebene Chance die laufende Saison zu retten. Allzu leicht hatte sich die Truppe um Jérémy Toulalan aus den Wettbewerben Coupe de France, Uefa-Cup und Bom United Cup verabschiedet.

      Bislang jedenfalls gibt der Erfolg dieser neuen Strategie recht. Sieben Punkte aus den drei Ligaduellen nach der Winterpause und der Sprung von Tabellenplatz neun auf sieben stehen zu Buche. Einem 1:0 bei AS Saint Etienne (Torschütze Huntelaar) folgte ein überzeugendes 3:0 gegen Troyes (Perrin, Niang, Huntelaar) und das angesprochene 1:1 beim bereits so gut wie entthronten Titelverteidiger Nantes (Niang). Aktuell beträgt der Rückstand auf Platz vier, der zur Qualifikation an der Champions League berechtigt, nur noch vier Punkte.

      Doch auf verfrühte Jubelarien auf den Höhenflug lässt sich der Coach nicht ein. Stattdessen gibt es die branchenüblichen Phrasen: „Wir haben einen guten Rückrundenstart hingelegt und hoffen weiterhin erfolgreichen Fußball spielen zu können. Alles Weitere wird man sehen.“

      Die Konkurrenz sollte gewarnt sein und die Stille mit Vorsicht genießen.

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      Ausgabe #14

      Dämpfer für die Ambitionen

      Huntelaar vor Absprung?


      So sehr er auch versuchte, die zerknirschte Miene zu überspielen. Ganz gelang es ihm nicht. Zu groß war der Frust für Fireball, den Coach von Stade Rennais, nach dem Schlusspfiff und der feststehenden 1:0-Heimniederlage gegen den OSC Lille.

      „Spielerisch kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben Lille dominiert und hätten ein Unentschieden, wenn nicht sogar den Sieg verdient gehabt.“ Aber wie schon so oft in der nicht ganz so weit zurückliegenden Vergangenheit vergaben die Rot-Schwarzen zu viele Chancen und mussten sich am Ende mal wieder verwundert die Augen reiben, wie sie dieses Spiel verlieren konnten. Simone Pepe hatte nach etwas mehr als einer halben Stunde den Siegtreffer für den direkten Konkurrenten um die Champions League-Plätze erzielt und dem Aufwärtstrend einen herben Dämpfer verpasst.

      Doch auch wenn es ihm schwer fiel. Fireball ignorierte zumindest öffentlich die Tatsache, dass man mit einem Sieg nur noch zwei Punkte hinter Rang vier gelegen hätte, der Rückstand durch das 0:1 wieder auf sieben Punkte angewachsen ist. „Wir richten den Blick nach vorne. Unser nächster Gegner heißt Sochaux. Wir werden viel dafür tun, dass es in diesem Spiel zu drei Punkten reicht.“

      Neben der durchaus unterhaltsamen Jagd nach Erfüllung der sportlichen Ambitionen löst ein weiteres Thema derzeit geradezu donnernde, auf die bretonische Brandung einprügelnde Wellen aus. Diverse Quellen, speziell aus dem Umfeld des holländischen Topstürmers Klaas-Jan Huntelaar, berichteten in den vergangenen Tagen, dass sich der 25-Jährige unwohl fühle und um seine Freigabe gebeten habe. Huntelaar war erst unmittelbar vor der Saison verpflichtet und als Sensationscoup gefeiert worden. Bislang jedoch enttäuschte der 23-malige Nationalspieler Hollands zumeist. Von einem phänomenalen Sechserpack gegen Tabellenführer Monaco abgesehen, gelangen ihm lediglich durchschnittliche sieben Tore in 18 Spielen. Aus offiziellen Kreisen gibt es bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme. Jedoch gedeihen Gerüchte, wonach die Verhandlungen mit Udinese Calcio und dem FC Toulouse weit fortgeschritten seien und eine Einigung bevorstehe.

      Weniger gewaltig war das Aufsehen über eine andere Transfermeldung. Sandy Paillot, französisches Innenverteidigertalent, wird bis zum Saisonende zu ADO Den Haag verliehen. Dem 22-Jährigen, in dieser Spielzeit nur mit zwei Auftritten im UI-Cup bedacht, mangelt es akut an Spielpraxis. Diese soll er in Holland sammeln.

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      Ausgabe #15

      Öl ins Feuer

      Huntelaar bei 2:0-Sieg nicht im Kader


      „Er hat sich im Abschlusstraining eine Rippenprellung zugezogen“, begründete Fireball den vermeintlich harmlosen und scheinbar rein zufälligen Ausfall von Klaas-Jan Huntelaar vor der Auswärtspartie bei Tabellenschlusslicht Sochaux. Dass er damit die Diskussionen um den 25-Jährigen weiter anheizte, war ihm wohl bewusst. Auf dem Platz selbst vermisste man Huntelaar kaum. Souverän mit 2:0-Toren gewann Rennais, doch so recht interessierte das niemanden.

      Erst in den vergangenen Tagen hatten überraschende Meldungen, der holländische Topstürmer wolle den Verein verlassen, die mühevoll produzierte Ruhe im Verein des FC Stade Rennais jäh vernichtet. Man wollte von Spiel zu Spiel denken und sich in öffentlichen Debatten weitgehend zurückhalten, um – so der Plan – heimlich, still und leise Punkte einzusammeln und die wieder einmal verkorkste Hinrunde vergessen zu machen. Doch ein abwanderungswilliger Star durchkreuzt derartige Pläne selbstverständlich.

      Davon noch unbeeindruckt zeigten sich die Spieler der Rot-Schwarzen beim Auswärtsauftritt in Sochaux. Unbekümmert und in Spiellaune zelebrierten sie einen nie gefährdeten 2:0-Erfolg durch Tore von Mamadou Niang (24.) und Huntelaar-Ersatz Aruna Dindane (43.).

      Dennoch drehten und kreisten die Fragen der Journalisten im Anschluss beinahe ausschließlich um Klaas-Jan Huntelaar. Sichtlich genervt aufgrund der geringen Beachtung der starken Leistung seiner Elf reagierte Fireball darauf, wie weit die Verhandlungen seien, ob man die Verletzung ernst nehmen müsse und wann man mit dem Wechsel Huntelaars rechnen könne. „Die Verletzung ist nicht so schwerwiegend. Ich gehe davon aus, dass wir gegen Toulouse wieder auf Klaas setzen können“, war das einzige Statement, das dem Coach zu entlocken war. Diesem jedoch bringt die geballte Medienlandschaft eine gewisse Skepsis entgegen. Allgemein geht man davon aus, dass ein Transfer Huntelaars weiterhin bevorstehe, auch wenn sich in den letzten Stunden Gerüchte breit machten, wonach die Verhandlungen stockten und man von einer Einigung weit entfernt sei.

      Möglicherweise ist also ein wenig Vertrauen in die Aussagen Fireballs alles andere als vermessen. Denn vielleicht steht der Holländer wirklich am Montag im Heimspiel gegen den FC Toulouse auf dem Platz. Wenn es auch unwahrscheinlich erscheint.

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      Ausgabe #16

      Pointe ohne Punkte

      Huntelaar spielt und trifft, doch Rennais verliert


      51 Minuten lang sah es nach einer feinen Finte aus, einem cleveren Coup, der von Erfolg gekrönt werden würde. Die Hauptrolle übernahm Hollands Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar, doch auch er konnte nicht verhindern, dass Toulouse konterte und die scheinbar perfekte Pointe zerstörte.

      Die letzten Tage waren beherrscht von ständig wechselnden Wasserstandsmeldungen zu einem etwaigen Transfer Huntelaars. Kaum ein anderes Thema der französischen Ligue 1 genoss eine derartige Aufmerksamkeit. Unmittelbar nach dem 2:0-Sieg über den FC Sochaux, in dem der Holländer aufgrund einer angeblichen, leichten Verletzung ausfiel, gab Fireball seine Zuversicht bekannt, Huntelaar werde schon im Heimspiel gegen den FC Toulouse zurückkehren. Misstrauisch und kritisch wurde diese Aussage beäugt, glaubte man doch, Huntelaar forciere seinen Wechsel.

      Die Sensation folgte prompt. Entgegen nahezu aller Erwartungen stellte der Coach seinen Stürmerstar in die erste Elf und verzichtete sowohl auf Mamadou Niang als auch auf Aruna Dindane, die gegen Sochaux noch jeweils getroffen hatten und auf der Bank Platz nehmen mussten. Volle Rückendeckung also für den die Fans seit Wochen spaltenden Huntelaar, der das Vertrauen zurückzahlte und zur Führung traf (22.).

      Vermutlich griff Fireballs geschickt ausgetüftelter Schachzug zu früh, denn im Freudentaumel überließen die Rot-Schwarzen den Gästen weite Teile des Spielfelds, taten zu wenig, um das knappe 1:0 zu verteidigen oder gar auszubauen. Man konnte das Unheil kommen sehen. In der ersten Hälfte ging es noch gerade so gut, danach nicht mehr. Grafite (51.) und Juan Riquelme (70.) drehten die Partie.

      Und so musste Fireball im Anschluss einmal mehr eine bittere Niederlage kommentieren: „Was wir haben, ist die goldene Ananas und das brillante Gefühl 51 Minuten lang vieles richtig gemacht zu haben. Was es bringt? Nichts.“ Schön war die Pointe dennoch. Auch ohne Punkte.

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      Ausgabe #17

      Mangelware Adrenalin

      Rennais stolpert im Mittelfeld der Liga


      Freunde von Achterbahnen lieben jene Gefährte gerade wegen des konstanten Nervenkitzels, entstehend aus endlosen Höhen und Tiefen. Unmittelbar auf den steilen Weg nach oben folgt der beinahe freie Fall in den Abgrund. Dies löst im Fahrgast einen spektakulären, in einen Rausch versetzenden Adrenalinkick aus. Gemessen an derart exorbitante Hormonproduktionen befindet sich der Fußballclub Stade Rennais auf einem Kinderkarussell. Unglücklicherweise mit einem Ticket, dessen Gültigkeit so schnell nicht abläuft.

      „Wir drehen uns im Kreis und finden den Ausweg nicht mehr“, stellt Coach Fireball mit dieser in den letzten Wochen so häufig gezeigten zerknirschten Miene fest. 2:2 hatte seine Elf soeben beim einstigen Serienmeister Olympique Lyonnais gespielt. 2:2, nachdem der sich im Augenblick in Topform befindende Klaas-Jan Huntelaar die Rot-Schwarzen zweimal in Führung geschossen hatte. Doch die Führungstore (24., 66.) glichen Benzema (27.) und Juninho (81.) jeweils aus, mit dem Resultat, dass am Ende zwar ein solider, achtbarer Punktgewinn bei einem vermeintlich stärkeren Gegner zu Buche steht, aber eben nicht mehr.

      Ertragreicher verlief für die heimischen Anhänger das Heimspiel gegen Abstiegskandidat Strasbourg fünf Tage voraus. Locker, leicht mit 4:0 gewann Rennais nach Toren von Dindane (15.), Huntelaar (44., 76.) und dem eingewechselten Obertan (81.), was umgehend eine gesteigerte Welle der Hoffnung und Euphorie hervorrief, vielleicht doch noch höhere Gefilde des Classements zu erreichen.

      Diese Hoffnung war in der Partie zuvor beinahe völlig verschwunden. 2:2 hatte sich Fireballs Elf vom direkten Tabellenrivalen RC Lens getrennt und es verpasst, vorbeizuziehen. Obwohl Huntelaar (9., 27.) die Führung der Gastgeber durch Eidur Gudjohnsen (8.) umdrehte, reichte es nicht zu drei Punkten, da Clément Chantome neun Minuten vor dem Ende egalisierte und die bretonischen Gäste einmal mehr mit einem soliden, achtbaren, aber insgesamt enttäuschenden Punktgewinn zurückließ.

      „Was uns fehlt ist eine Serie. Immer wenn wir nach ein, zwei guten Spielen die Möglichkeit haben, die vorderen Plätze zu attackieren, straucheln wir. Wir spielen dann meist nicht schlecht, stehen aber letztlich mit zu wenig dar“, sagte Fireball in Lyon dann noch. Sonderlob verteilte er an Klaas-Jan Huntelaar, der in den letzten vier Begegnungen sieben Mal traf und dem Prädikat „Topstürmer“ endlich gerecht wurde: „Was Klaas derzeit spielt, ist bärenstark. So ist er hier Leistungsträger, eine Stütze für die Mannschaft und eine Tormaschine, dem die Fans den goldenen Teppich ausrollen.“ Bösen Zungen, die behaupten, man habe dem Holländer nach dessen gescheitertem Transfer versprochen, dass er den Verein zum Saisonende verlassen dürfe, widerspricht der Coach vehement: „Solche Annahmen entbehren jeder Grundlage.“

      Am Sonntag reist Rennais zum Tabellenzweiten Monaco. Das Hinspiel gewann Fireballs Elf mit 7:1, Huntelaar traf sechsmal. Es wäre ein guter Zeitpunkt, einen erneuten Versuch zu unternehmen, das Kinderkarussell zu verlassen.

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      Ausgabe #18

      Wiederholung einer Sternstunde

      Huntelaar erlegt Monaco ein zweites Mal


      Es war der 19.5.2009. Der 10. Spieltag der laufenden Saison. Stade Rennais empfing den Tabellenführer AS Monaco, der zuvor alle neun Ligaspiele gewonnen hatte und auch in diesem Auswärtsspiel haushoher Favorit war. Nur die mutigsten Optimisten hätten für möglich gehalten, was eine explosive Mischung aus Übermut des Gastes, unbändigem Siegeswillen der Rot-Schwarzen und der absoluten Kaltschnäuzigkeit eines Holländers zur Folge hatte. 2:0 führte Rennais zur Halbzeit, 7:1 gewann Fireball am Ende.

      Trotz des derzeitigen dezenten Aufwärtstrendes glaubte man in der Bretagne nicht an ein zweites Spektakel dieses Ausmaßes. „Mit einem Punkt wären wir wohl zufrieden gewesen“, strahlte der Coach anschließend in die Kameras, wohl wissend, dass dem Star der letzten Wochen, dem Spieler, um den sich gegenwärtig alles dreht, die Wiederholung einer Sternstunde gelungen war.

      Bis zu jenem Aufeinandertreffen am 29. Spieltag hatte Klaas-Jan Huntelaar 20 Tore in 23 Partien erzielt. Dennoch lange kritisch beäugt traf er allein in den letzten vier Spielen siebenmal. Als vorläufigen Höhepunkt dieses Laufs erlegte er Monaco mit einem lupenreinen Hattrick binnen 26 Minuten im Alleingang.

      Der Torgarant selbst gibt sich bescheiden, verweist in erster Linie auf die Systemumstellung hin zu nur noch einer Spitze, die es ihm leichter macht: „Das ganze Spiel ist auf mich zugeschnitten. Ich bekomme viele Bälle und habe entsprechend viele Gelegenheiten, Tore zu erzielen.“

      Nicht unwahrscheinlich ist, dass Fireball im Heimspiel gegen Le Mans wieder mit zwei Spitzen spielen lässt, um gerade gegen einen defensiv erwarteten Gegner im Sturmzentrum mehr Anspielstationen zu haben. Ein Punktverlust würde die Sternstunde in verblasstem Licht erscheinen lassen. Ein Sieg würde sie vergolden.

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      Ausgabe #19

      Der letzte Drücker

      Huntelaar sorgt für späte Gefühlsausbrüche


      87 Minuten und vier Sekunden lang war die Anspannung kontinuierlich gestiegen. Gerade als sie zum finalen Höhepunkt ausholte, bevor sie in riesiger, frustrierter Enttäuschung verpufft wäre, zerbarst das emotionale Pulverfass in einer einzigen Druckwelle der Erleichterung. Mehr als 25 000 Menschen bejubelten, endlich erlöst, Klaas-Jan Huntelaars spätes Siegtor gegen Le Mans.

      Schon vor der Partie gegen den Tabellen-13. schlich eine gewisse Verkrampftheit in die Knochen der Rot-Schwarzen. Reichlich unbekümmert und unbefangen hatte Fireballs Elf ihr letztes Spiel mit 3:0 beim stark favorisierten AS Monaco gewonnen. Nun war Stade Rennais selbst Favorit und vor heimischem Publikum zum Handeln aufgefordert, schien aber von der Chance mit einem Triumph noch einmal die vorderen Tabellenregionen zu attackieren und dem damit einhergehenden Druck gehemmt zu werden. Das Offensivspiel gegen einen tiefstehenden Gast lahmte, krankte und war zu einfallslos, zu fehlerbehaftet.

      Bis zur 88. Minute. Da schlug Stéphane Mbia den gefühlten 35. langen Ball aus der eigenen Hälfte in den gegnerischen Strafraum. Julien Faubert bekam seinen Kopf daran und leitete eher glücklich als gewollt zum freistehenden Aruna Dindane, dessen Schuss José Pinto nach vorne abklatschen konnte. Aus Sicht des Torhüters unglücklicherweise genau vor die Füße von Klaas-Jan Huntelaar, der aus drei Metern ins Tor stocherte und sich für Gefühlsausbrüche vulkanartigen Ausmaßes verantworten musste.

      „Siegtore in den Schlussminuten haben zweifellos einen gewissen Reiz“, lächelte Fireball zufrieden. So sah er auch darüber hinweg, dass sein Team Schwächen zeigte, schnell und direkt zu kombinieren. „Spielerisch war das keine Glanzleistung. Dennoch haben wir diesen so verdammt wichtigen Sieg, den ich aufgrund unserer beharrlichen und kämpferisch starken Leistung als verdient betrachte.“

      In der Tabelle gelang der Sprung von neun auf sieben. Rennais ist inzwischen seit fünf Partien ungeschlagen. Dies soll auch im Auswärtsspiel in Nizza – aktuell Sechster – so bleiben. Mit ekstatischen Momenten oder ohne sei dahingestellt.

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      Ausgabe #20

      Purer Wille

      Rennais setzt Siegesserie fort


      „Wir haben uns entschlossen, aus dieser Saison noch etwas zu machen“, scherzte Stéphane Mbia und lieferte damit die banalste aller vermeintlich unergründlichen Erklärungen für den aktuellen Lauf der Rot-Schwarzen. Klar, dass es in Wahrheit so leicht nicht ist. Aber gerade dieser aus ungeahnten Tiefen ausgegrabene Humor, dieser Spaß am gepflegten Spiel, diese Leichtigkeit des Seins ist ein entscheidender Faktor für den Aufwind in diesen Wochen.

      Lange, lange sah es so aus, als würde sich auch die dritte Spielzeit nach der Rückkehr des einstigen Erfolgscoaches Fireball im Niemandsland verlaufen. Aus vielerlei Gründen gelang es dem Club aus der Bretagne nie, das durchaus vorhandene Potenzial des Kaders über längere Zeit auszuschöpfen. Resultierend daraus stolperte man konstant auf den Positionen acht bis zehn. Die Wende kam schleichend und ohne große Vorwarnung. Inzwischen ist Rennais seit sechs Partien unbesiegt, gewann die letzten drei Spiele allesamt.

      Dennoch, so mahnt der Coach zu Recht, habe man derzeit nichts gewonnen. Die Plätze vier und neun trennen gerade einmal drei Punkte. Stade Rennais steht nach einem neuerlichen, überzeugenden Meilenstein des scheinbar unaufhaltsamen Siegeslaufs beim direkten Konkurrenten OGC Nice auf Platz sechs. Mitten zwischen Champions League und erster Qualifikationsrunde zur Europa League.

      Prunkstück an der Côte d’Azur war einmal mehr die sichere Defensive, die nicht davor zurückschreckte, Torgefahr auszustrahlen. Für die Führung beim beeindruckend souveränen Auswärtserfolg sorgte Innenverteidiger Mbia, der sich auf unwiderstehliche Art in das Offensivspiel einmischte, einen feinen Doppelpass mit Gabriel Obertan spielte und schließlich frei im Strafraum eiskalt vollstreckte (35.). Jeglichen Wind aus den Segeln einer Schlussoffensive des Gastgebers nahm der eingewechselte Mamadou Niang, der zur 2:0-Entscheidung traf (71.).

      Vergleichbar ist das kommende Heimspiel gegen den Tabellen-16. AJ Auxerre mit der Situation von vor zwei Wochen. Da schlug man Monaco auswärts begeisternd 3:0 und hatte beim fälligen Pflichtsieg gegen Le Mans Mühe und Not ein spätes 1:0 zu erzielen. Über den Druck ist sich Mbia bewusst. Er sagt ernst: „Es liegt allein in unserer Hand.“

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