Das Team
Trainer Guus Hiddink hat zumeist vorgezogen, sein Personal zu wechseln als seine taktische Grundformation zu ändern.In der abgelaufenen Saison zeigte er sich weniger flexibel in Sachen Systemumstellung.Aufgrund der Konstanz und Eingespieltheit des Teams war das Team auch so erfolgreich mit dem abschneiden auf Platz acht.Die gelernte Lektion und gewonnene Erfahrung könnte sich angesichts der wenigen Transfers innerhalb des Teams doch noch auszahlen.

Die Taktik
Hiddink hält das 4-4-2 System zur Umsetzung seiner taktischen Vorstellungen am geeignetsten.Vor allem beim umschalten sei damit sowohl die Unterstützung der Stürmer im Angriffspiel als auch die Verstärkung der Abwehr bei Ballgewinn des Gegners am besten gewährleistet.Doch Hiddink ließ bereits jetzt durchblicken, das er möglicherweise in manchen Spielen auf ein 4-5-1 setzen wird.Mit der Absicherung durch einen weiteren Mittelfeldspieler könnte der Spielmacher mehr Freiheiten im Spiel nach vorne genießen. Über die Außenbahnen soll dann mehr Druck entwickelt werden und den einzigen Stürmer mit Vorlagen füttern.

Die Stärken
Um seine Auswahl an fantastischen Abwehrspielern dürfte Hiddink von vielen anderen beneidet werden.Haggui und Friedrich in Bestform als Innenverteidigung, gehört mit zu dem besten was die Liga zu bieten hat.Als neue Außenverteidigung bietet die alte Dame Hertha nun die Ausgeliehenen Dominik Reinhardt und Jerome Boateng auf.Im Mittelfeld sind Gilberto und Neuzugang Schlaudraff über Außen sehr Torgefährlich und können so über die Flügel richtig Druck ausüben.Timo Staffeldt der 2. Neuzugang der Berliner soll vor der eigenen Abwehrreihe gründlich aufräumen.Im Angriff sollen Cacau,Huysegems und das ebenfalls ausgeliehene Talent Harnik für viele Tore sorgen.

Die Schwächen
Das in der Breite dünn besetzte Mittelfeld und der Angriff bilden zusammen mit der Torhüter Positionen die Baustellen im Team, wo noch nachgebessert werden muss, um ganz vorne angreifen zu können.Durch viele Gegentore aus der letzten Saison hat man erstmal auf eine gute Abwehr gesetzt um hinten sicherer zu stehen, und notfalls dort durch Verletzungen oder Sperren gleichwertig ersetzen zu können.

Die Wunschelf


Die Neuzugänge
Jose Manuel Pinto ( Tor / Aston Villa )
Dominik Reinhardt ( Abwehr / Aston Villa / ausgeliehen )
Jerome Boateng ( Abwehr / FSV Mainz 05 / ausgeliehen )
Timo Staffeldt ( Mittelfeld / FC Middlesbrough )
Jan Schlaudraff ( Mittelfeld / FSV Mainz 05 / ausgeliehen )
Craig Gardner ( Mittelfeld / Aston Villa ) ausgeliehen )
Martin Harnik ( Angriff / FSV Mainz 05 / ausgeliehen )

Die Ziele
Nachdem erreichen des UI-Cups diese Saison und dem überraschenden Verlauf der Ergebnisse, will man für die neue Saison natürlich dieses Endergebniss wiederholen und hat ein Platz unter den ersten Zehn als Ziel ausgegeben.Dieses gesteckte Ziel scheint allen ein realistisches zu sein, es wiederholen zu können.

Wicky verabschiedet sich nach zwei Jahren

Der Schweizer Nationalspieler verlässt die Hertha in Richtung England

Zuerst hatte er lange Zeit, und dann musste es doch schnell gehen. Nach der Trainingseinheit am Dienstagmorgen eilte der Mittelfeldspieler der Hertha zügig nach Hause. Raphael Wicky schaute im Internet nach Flügen und bemühte sich um einen Platz auf dem Autoreisezug. Denn seinen Wagen hätte er gern mitgenommen - um in seinem neuen zu Hause von Anfang an flexibel zu sein.

Am Dienstagmorgen trug Wicky zum letzten Mal die Trainingsklamotten der Hertha. "Ja, es dürfte meine letzte Einheit gewesen sein", bestätigte der Defensivspieler der Hertha nach dem Training. Wochenlang war die Zukunft des Schweizer Nationalspielers ungewiss. Es stand zwar fest, dass Wicky bei Hertha-Trainer Guus Hiddink keine Einsatzchancen mehr erhalten würde. Wohin der Weg des vereinstreuen Spielers geht, war indes bis zuletzt unklar.

Nun hat sich der Stabilisator und taktische Organisator entschieden: "Ich werde nach England gehen. Ich habe noch letzte Gespräche zu führen", sagte Wicky. Wie die WELT erfuhr, handelt es sich um Derby County. Der Verein aus England ist Wickys neuer Verein. Die Hertha spart das Gehalt des Schweizers ein, das jährlich rund eine Million Euro beträgt.

Nun fällt der Abschied nicht mehr so schwer, da er sich darauf vorbereiten konnte. "Trauer verspüre ich nicht. Ich konnte mich ja darauf einstellen, dass das Kapitel hier zu Ende geht. Aber ich habe gute Freunde in dieser Stadt gewonnen, die ich künftig vermissen werde." Wegen des auslaufenden Vertrages im Sommer 2008 wurde dem verdienstvollen Spieler schn in der Rückrunde der vergangenen Saison mitgeteilt, dass er sich nach einer anderen Möglichkeit umschauen solle.

Trotzdem sei er stolz darauf, dass er zum Aufschwung der Hertha beitragen konnte. "Berlin hat in fußballerischer Hinsicht in den vergangenen Jahren an Ansehen gewonnen. Ich erlaube mir, ein kleines Stück vom Verdienstkuchen abzuscheiden", sagte der scheidende Spieler.