FC Den Bosch

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    • FC Den Bosch

      Vereinsporträt: FC Den Bosch


      Fährt man die A59 in Richtung s'Hertogenbosch, so sieht man es schon in einigen Kilometer Entfernung. Seine mächtige Silhouette zeichnet sich schon früh in der flachen Landschaft der Provinz Nordbrabant ab, die Umrisse wirken sowohl beeindruckend als auch bedrohlich. Das 150.000 Zuschauer fassende Stadion De Vliert ist nicht nur zu einem Wahrzeichen der Stadt s'Hertogenbosch und des ansässigen Vereins FC Den Bosch geworden, sondern bereits seit fast zehn Jahren das größte Stadion Europas und eines der größten der Welt.

      Das "De Vliert" ist das Vermächtnis des heutigen Genoa CFC- und damaligen FC Den Bosch-Managers Jahnler und wurde von 2005 bis 2006 über insgesamt zwei Spielzeiten errichtet. Das Stadion stammt also aus den Urzeiten BOMs. Eine Zeit, in der ein gewisser Molle kurzfristig für die Sparta- dann für die Einhdoven-Times schrieb und in der ein gewisser topspin85 mit dem FC Schalke 04 die Websoccer-Taktiken revolutionierte.

      Hätte man vor zehn Jahren gedacht, dass sich das Schicksal, die Geschichte des Vereins FC Den Bosch, fast ausschließlich um das Stadion drehen würde? Vermutlich nicht, da die Ausbaupreise eines Stadions vor mehr als zehn Jahren im Vergleich zur Gegenwart noch deutlich geringer ausfielen und man damals noch davon ausgegangen ist, dass alsbald jeder namhafte Klub ein Stadion dieser Größenordnung haben würde.

      Doch der BOM Verband reagierte auf das "Monster" aus Den Bosch, zog die Ausbeipreise massiv an und verschaffte dem kleinen Verein aus s'Hertogenbosch dadurch ein bis heute währendes, nie erreichtes Alleinstellungsmerkmal.

      Die Zeichen standen auf Erfolg, auf Macht für den Verein mit dem Moerasdraak (Schlammdrachen) im Wappen. Und sie schienen sich zu bestätigen: Nach einer mittleren BOM-Debütsaison (Platz 9) und einer ansehnlichen zweiten Saison (Platz 6), holten die Drachen des FC Den Bosch schon in der dritten BOM-Saison ihre erste Eredivisie-Meisterschaft. Im Oktober 2006 konnten Spieler wie Pablo Aimar, Roberto Ayala, Manuele Blasi und Nicolas Burdisso den Meisterschaftspokal in die Höhe stemmen.

      Es sollte nicht nur die erste, sondern bis heute auch letzte Meisterschaft des FC Den Bosch gewesen sein. Die vermeintliche Vormachtstellung war schon kurze Zeit später passé und Jahnler verließ den Verein. Viele weitere Manager versuchten in den folgenden Jahren die Trumpfkarte "Stadion" gegen die Topteams Ajax und PSV auszuspielen, doch ist es keinem gelungen auch nur ansatzweise wieder auf Augenhöhe mit den beiden Granden der Niederlande zu kommen.

      Die Manager
      An inaktiven oder gar wenig erfahrenen Managern kann der vermeintliche Stillstand des FC Den Bosch nicht festgemacht werden. Zwar folgten auf Gründungsvater Jahnler die dubiosen Gestalten namens BHD und Santana, doch beide wurden nach wenigen Monaten als Manager entlassen. Es folgten die namhafte BOM-Größen wazlaf (Den Bosch-Manager von 2007-2010), the_chef (2010-2011), Chicorita (2011-2012), Tankian (2012-2013), Biggie Smalls (2013-2016) und seit kurzem Wiz' (seit 2016).

      Jeder dieser Manager schien ein eigenes Erfolgsrezept parat zu halten, in dessen Mittelpunkt stets das Stadion stand. Während beispielsweise wazlaf auf damalige Topstars wie Marcos Senna (Foto links), Santi Cazorla, Georgios Samaras oder Sergio Garcia setzte, legte Manager Tankian eher großen Wert auf Toptalente wie Charly Junior Musonda, Andreas Hoelgebaum Pereira oder Zakaria Bakkali, die übrigens allesamt heute noch im Kader des FCDB stehen.

      Allen genannten Managern muss zu Gute gehalten werden, dass sie es allesamt geschafft hat, den FC Den Bosch häufig in die Champions-League zu führen und wahlweise auf Platz 3 oder 4 als Herausforderer der beiden Topteams Ajax und PSV zu etablieren. Ein Kräftemessen auf Augenhöhe, was vermutlich jeder der Sportdirektoren mittel- bis langfristig angestrebt hat, ist indes keinem mehr gelungen.

      Auf Fehlersuche
      Fehler bei den genannten Topmanagern zu suchen ist müßig, aber möglich. Selbstredend soll hier nochmal hervorgehoben werden, dass es alle gepackt haben, den FC Den Bosch als Eredivisie-Topteam zu etablieren. Keine Selbstverständlichkeit, haben die Blue White Dragons im Vergleich zur Konkurrenz aus Amsterdam, Rotterdam und Eindhoven doch alles andere als eine florierende Jugendarbeit. Während Ajax oder PSV Jahr für Jahr mit hochkarätigen Nachwuchsstars aus der Jugendakademie beschenkt werden, muss der FC Den Bosch auf diese verzichten oder sie teuer abwerben.

      Dass genau dies eine hohe Kunst ist, zeigen die zahlreichen Fehlgriffe der FC Den Bosch-Manager, womit wir den Kern der Fehlersuche ausmachen: Schlecht investiertes Geld.

      Das Stadion ist eine Goldgrube für den Verein und ruft ein Budget hervor, von dem andere Manager nur träumen können. Doch Treffer auf dem Transfermarkt sind keine Selbstverständlichkeit.

      Selbst der hoch angesehene und enorm sympathische Biggie Smalls, welcher von 2013 bis 2016 die Geschicke des FC Den Bosch lenkte und sie in seiner letzten Saison mit beachtlichen 71 Punkten auf Platz 3 führte, griff ein ums andere Mal gehörig daneben. Beispiel gefällig? Alleine für die vermeintlichen Talente Ryan Hiwat (13 Millionen Euro Ablöse), Gabriele Marchegiani (25 Millionen Euro) und Marlon Slabbekoorn (18 Millionen Euro) gab der Verein satte 56 Millionen Euro aus.

      Doch auch für Mittelklasse-Spieler zahlte der Verein in der Vergangenheit stets übermäßig gut, sei es der ebenso von Smalls verpflichtete Jack Cork (40 Millionen Euro), oder die von Tankian im Jahr 2013 geholten Tomer Hemed (25 Millionen Euro) und Jeremain Lens (105 Millionen Euro). Auch unter Berücksichtigung des leicht niedrigeren Geldwertes im Jahr 2013 wird hier deutlich: Das Stadiongeld wurde trotz allgemein guter Leistungen der Manager nicht gut genug ausgespielt, um Ajax und PSV gefährlich werden zu können.

      Die Zukunft
      Heißt Wiz'. Hoffen die Fans des FC Den Bosch. Der BOM Verband sorgte für Aufsehen, als er dem BOM-Novizen im März 2016 das Vertrauen aussprach und ihn zum neuen Manager des FC Den Bosch ernannte. Dieser sorgte wiederum ebenso für Aufsehen, als er relativ zügig mit Felipe Anderson das beste Pferd im Stall verkaufte und sich die eine oder andere Kritik der Managerkollegen anhören musste.

      Kritik, die schnell verhallte. So wurden Wiz' in der Folgezeit eine Vielzahl an gelungener Transfers attestiert und er bekam eine gute Portion Lob zu hören. Neben international bekannten Namen wie Mohamed Elneny oder Klaas-Jan Huntelaar, führte er die Transferpolitik der hinzugekauften Talente fort und lotste Youngster wie Timothy Fosu-Mensah (Foto links) oder Rodney Kongolo nach s'Hertogenbosch.

      Wiz' scheint innerhalb kürzester Zeit auf BOM zurechtgefunden zu haben und schickt sich an, seinen eigenen Weg, sein eigenes Projekt beim FC Den Bosch zu verwirklichen . 'La Gazzetta Dello BOM' führte ein Interview mit dem BOM-Newcomer über Motive, Strategien und Ziele.



      Interview mit Wiz'
      "Angriff auf Ajax und PSV ist langfristiges Ziel!"

      Gazzetta: Wiz, schön, dass du dir Zeit genommen hast. Zuerst möchten wir natürlich wissen, wie du zu BOM gekommen bist?
      Wiz': Die Zeit nehme ich mir doch gerne. Ich war schon länger auf der gezielten Suche nach interessanten Managerspielen und bin so durch Zufall auf diese Seite gestoßen. Nach einer kurzen Einlesephase habe ich mich dazu entschlossen diese Art des Managens auszuprobieren - und es gefällt mir gut.


      G.: Du hast dir sofort sehr zielstrebig deinen Verein ausgesucht. Warum der FC Den Bosch?
      Wiz': Mir hat die Kombination großes Stadion, Kader mit Potenzial und im real life erfolgloser Club sehr gefallen. Feyenoord wäre mir noch sehr viel lieber gewesen. Diese sind aber leider nicht frei und so versuche ich nun die nicht vorhandene Jugend durch die Zuschauereinnahmen selbst einzukaufen.


      Seit März 2016 Strippenzieher des FC Den Bosch: Wiz'

      G.: Seit dem 30.03.16 hast du 20 Transfers getätigt. Schnellverkäufe und Auktionen noch nicht mal berücksichtigt. Das nennt man wohl Umbruch. Du sprichst davon, eine bisher nicht vorhandene Jugend einzukaufen - welche Strategie verfolgst du dabei?
      Wiz': Dass es schon so viele Transfers waren überrascht mich jetzt selbst, hätte ich nicht in der Summe gedacht. Ich versuche vorallem auf Niederländer, Belgier und Skandinavier zu setzen. Durch meinen Wohnort Mönchengladbach habe ich eine gewisse Zuneigung zu den BeNe Ländern und das sieht man auch an der Zusammensetzung des Kaders. Momentan steht die Verjüngung an, die mit Kevin Diks nun fast abgeschlossen ist. 1 oder 2 Spieler stehen noch auf der Liste. Danach werde ich versuchen in schon stärkere Spieler zu investieren. Ein besonderes Ziel ist allerdings Youri Tielemans. Ich hoffe ihn in einer eventuellen Auktion zu ergattern. Mein absoluter Traumspieler für den Bosch. Hierzu zähle ich auf mein riesiges Stadion.


      G.: Du hast schon Kevin Diks erwähnt, aber auch Fosu-Mensah, Oulare, oder Kongolo sind namhafte Talente. Mit Huntelaar hast du zuletzt aber auch einen Oldie unter Vertrag genommen. Mittel zum Zweck oder Sympathie-Gründe?
      Wiz': Der Hunter ist eine Mischung aus Beidem. Er passt als Niederländer in das Gesamtkonzept und gleichzeitig war er der Schlüssel um mit Niasse und Emenike 2 Stürmer für Luuk de Jong abzugeben, welcher weit oben auf meiner Wunschliste stand.


      G.: Du hast zuletzt für deine gelungenen Transfers, wie die von dir erwähnte de Jong-Verpflichtung, viel Lob bekommen. Zu Beginn deiner Amtszeit wurdest du jedoch für den Felipe Anderson-Verkauf leicht kritisiert, worauf du mit "Mein Verein, meine Entscheidung" reagiert hast. Das klingt ziemlich gut! Wir stellen uns jetzt die Frage: Wo siehst du deinen Verein FC Den Bosch in einem, wo in zwei Jahren?
      Wiz': Innerhalb des nächsten Jahres sehe ich uns unter den Top6 in den Niederlanden. In 2 Jahren wäre ich enttäuscht, wenn wir nicht in der Königsklasse vertreten wären. Viel hängt davon ab, wie sich genannte Talente entwickeln werden und welche Spieler sich für unser Projekt begeistern lassen. Auch ein Angriff auf Ajax und die PSV ist ein langfristiges Ziel.
      G.: Wir werden dein Projekt FC Den Bosch in den nächsten Monaten und Jahren weiterhin sehr gespannt verfolgen und wünschen dir viel Erfolg. Wiz, vielen Dank für das Interview!


        Autor: King of Swing
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