Edition #21 - August 31st, 2018 |
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Newcastle-upon-Tyne - Groß war bei vielen die Vorfreude und Hoffnung auf die neue Saison, an den ersten beiden Spieltagen der Premier League - Saison wurde von vielen Teams aber vor allem Magerkost serviert. Die Torflaute geht dabei so weit, dass zuletzt nicht nur gelangweilte Fans mit langen Gesichtern nach Hause gingen, auch die Manager selbst, die einem geordneten Vortrag ihres Teams normal viel positives abgewinnen können, zeigten sich zuletzt angesäuert vom uninspirierten Auftreten ihrer Elf. Die Post-Match-Interviews nach den gestrigen Spielen glichen einander landesweit. "Noch ein 0:0... [...] ich würde mir mal ein Tor wünschen" kam es von Klaus nach dem Spiel gegen Everton, während sich Chelseas Ferdi so sehr über sein torloses Remis gegen Aufsteiger Brighton & Hove ärgerte, dass die Zensurmaschine aktiviert werden musste. Und auch die siegreichen Manager äußerten sich kritisch. "Arbeitssieg!" war alles, was man bei Tottenham zu sagen hatte. "Nicht überzeugend" sieht Vizemeister Joschka sein Team bisher. Und tatsächlich: So wenig Tore fielen schon lange nicht mehr. Die 17 Tore vom Auftaktspieltag wären letztes Jahr schon im oberen Drittel der torärmsten Spieltage gelandet, doch diese Woche wurde das sogar noch unterboten. Neun Tore stellen das Rekordtief des letzten Jahrs ein. Acht der 20 bisherigen Spiele endeten mit einem 0:0, in weiteren sechs Partien entschied ein einziges Tor das Spiel. Der daraus resultierende Torschnitt von 1,3 Toren/Spiel liegt weit unter den 2,1 Toren/Spiel der Vorsaison. Ein Blick über Europa zeigt: Auf der Insel wurden bisher die wenigsten Tore geschossen, weniger sogar als in den 18er Ligen. In den kontinentalen Ligen fielen bisher etwa 1,8 Tore pro Spiel, fast 40% mehr als in England. Die Spitzenwerte finden sich in den Niederlanden und Spanien (2,1). |
Steigt man noch tiefer in die Zahlen, eröffnet sich Überraschendes. In Sachen herausgespielte Chancen liegt die Premier League nur knapp hinter der Primera Division und gleichauf mit der Eredivisie. Die erlebte Langeweile der ersten beiden Spieltage ist also keineswegs objektiv. Liegt die Ebbe an Toren also am Personal, das da in Abschlusssituationen kommt? Wohl kaum. Fast alle Topstürmer der letzten Saison stehen auch weiterhin bei ihren Clubs unter Vertrag. Dazu kommen Neuzugänge wie Higuain oder Thomas Müller. Tatsächlich ist die Qualität der Torabschlüsse sehr gut, über 72% finden den Weg aufs Gehäuse. Das ist deutlich mehr als in den Konkurrenzligen Eredivisie (69,5%), bzw. LaLiga (63,9%). So hat der außergewöhnlich torarme Saisonstart in der Premier League eine recht offensichtliche Quelle: die Torverhinderer. Ligaweit heimsten die Torhüter als Spieler des Spiels Champagnerflaschen für ihre Leistungen ein. Nach zwei Spielen liegen unter den neun notenbesten Spielern sage und schreibe fünf Keeper. Zehn von ihnen haben nach jeweils zwei Einsätzen einen Notenschnitt von 2,0 oder besser. Das schafften insgesamt nur 16 der Feldspieler. Wie lange die Tormänner diese Quoten halten können, wird sich zeigen. Wahrscheinlich ist aber, dass sich die Zahlen recht bald schon wieder Normalwerten annähern werden. Den Managern der Premier League kann also Entwarnung gegeben werden: Was ihren Offensiven im Moment noch fehlt, ist nicht unbedingt ein neues System oder personelle Nacharbeit, sonder vor allem etwas Fortune. |
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J. Pedro
Savio - P. Neto - Willian
C. Doucouré - E. Le Fée
H. Ito - M. Salisu - Toti - N. Mazraoui
O.Vlachodimos
(L. Sepe - A.Rouault, S. Kumbedi - J. Lepenant, - Willian José, I. Jaime)
Savio - P. Neto - Willian
C. Doucouré - E. Le Fée
H. Ito - M. Salisu - Toti - N. Mazraoui
O.Vlachodimos
(L. Sepe - A.Rouault, S. Kumbedi - J. Lepenant, - Willian José, I. Jaime)