[Gazzetta dello BOM] Geldwert: Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis konstant?

    Ereignisse

    Termine Datum

    Der Monat

    April 2024
    MoDiMiDoFrSaSo
    01 02 03 04 05 06 07
    08 09 10 11 12 13 14
    15 16 17 18 19 20 21
    22 23 24 25 26 27 28
    29 30
    • [Gazzetta dello BOM] Geldwert: Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis konstant?

      Geldwert: Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis konstant?


      Geldwert: Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis konstant? - Intro


      Über den Geldwert wird ja immer mal viel diskutiert, teils öffentlich, teils in privaten Chats. Oft dreht es sich darum, ob man auf Auktionen sparen sollte, auf dem Markt zuschlägt, wann oder ob ein Stadionausbau Sinn macht, etc. Dabei gibt es so viele Einflussfaktoren und Themen hinsichtlich des Geldwertes.

      In einer vergangenen Gazzetta dello BOM Ausgabe habe ich schonmal meinen Gedanken zum Thema objektiver und subjektiver Geldwert geäußert. Von wegen: Heute und vor drei Woche ist etwa genau die gleiche Geldmenge im Umlauf. Aber gefühlt ist der Geldwert gerade höher, denn es steht eine Bilanzprüfung vor der Tür. Jeder hütet seine letzte Million.

      Genauso gab es vor nicht allzu langer Zeit einen großen BOM-Finanzcheck, der mit vielen Zahlen und kleineren Berichten einen Einblick geschaffen hat - im Oktober plane ich übrigens eine abgespeckte Version davon, einfach um da ein bisschen Regelmässigkeit rein zu bekommen.

      Alleine das sind schon zwei ziemliche Brocken über die man ziemlich kontrovers, lang und bierdurstig diskutieren könnte. In letzter Zeit kam mir noch ein weiterer Gedanke zum Thema Geldwert. Undzwar: Ist der Geldwert oder das Geld/Nutzen-Verhältnis eigentlich konstant? Oder anders: Bekomme ich für 90 Millionen einen "doppelt" so guten Spieler wie der Spieler für 45 Millionen EUR? Auch ohne Stärkeneinsicht weiß man natürlich, dass der Spieler nicht doppelt so gut ist - zumindest wörtlich. Aber dennoch möchte ich darüber in den nächsten Tagen - ich schreibe bewusst nicht von heute und / oder morgen :o) - in zwei oder drei Ausgaben etwas schwadronieren. :)


      Manager von Leeds United

      Luis Maximiano - de Winter, Danilo Pereira, Esteve, Williams - Asprilla, Frendrup, Samed, Elanga, Hudson-Odoi - Gibbs-White

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Lange ()

    • Geldwert: Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis konstant?


      Geldwert: Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis konstant? -Der Ablöseertrag


      Der Ertrag: 45 + 45 = 90

      Dieser Gedanke und die Überlegung zum Geldwert und dem Kosten/Nutzen-Verhältnis kamen mir neulich in Bezug auf eigene Spielerkäufe und Ablösesummen die auf dem Markt kursieren. Ich selbst bin regelmäßig pleite und verballer direkt die nächsten Millionen, sobald sich Entspannung andeutet.
      Das heißt, wenn ich einen Spieler für eine gute Summe auf dem Markt sehe, kann ich meistens nicht zugreifen, sondern muss mich umorientieren oder kreativ werden. Meistens stehen die Spieler ja bewusst für Geld auf dem Markt, da eben der Verkäufer das Geld braucht. Sei es für eigene Schulden, Stadionausbau, Bilanzprüfung, Sparen auf eine Auktion, etc. Dennoch fragt man sich bei der Kontaktaufnahme ja doch schonmal "Mit welchem Spieler könnte ich den Preis drücken?".
      Ein Gedanke, der ja oft besonders präsent ist, ist einer der Art "Ich habe Spieler X eben erst gekauft und der war so teuer. Ich hab für den 38 Millionen gezahlt." oder noch komplexer "Ich hab den Spieler X für Spieler Y und Z verpflichtet. Die zwei kamen aber für zusammen 70 Millionen zu mir." und BUMS! stehen die ersten Zahlen im Raum. Der Preis für einen Spieler muss durch Einbau von Spieler X also eben um jenen Einkaufspreis oder "umgerechnenten Einkaufspreis" sinken. Aber denkste!

      Mein Bauchgefühl sagt mir: Zwei Spieler, die jemand für jeweils 45 Millionen gekauft hat, sind nicht einen 90 Millionen Spieler wert. Das hat auch wieder mehrere Gründe. Der eine ist eben die Unschärfe des Spielerwertes. Waren die beiden 45er wirklich 45 wert? Oder waren die überbezahlt und sind zusammen gar nicht 90 sondern eher 70 Millionen wert? Das andere ist: Aus welchem Umstand ist der 90 Millionen Spieler gerade 90 Millionen wert? Aus der Not heraus? Dann steckt da oft noch ein "Ich verkaufe unter Wert"-Faktor drin.
      Der andere Gedanke ist: Wenn ich die zwei 45er nehme, muss ich erstmal jemanden finden, der mir mindestens auch wieder 45 dafür bezahlt. Das ist Aufwand. Selbst wenn sich in einer Auktion 3,4,5 Manager um einen Spieler kloppen, ist das Interesse auf dem freien Markt an dem Spieler doch oft schon wieder ein ganz anderes. Der Wert von "einmal" lässt sich nicht auf "andermal" ummünzen. Und zu guter letzt glaube ich persönlich: Das Kosten/Nutzen-Verhältnis ist eben nicht konstant!

      to be continued...


      Manager von Leeds United

      Luis Maximiano - de Winter, Danilo Pereira, Esteve, Williams - Asprilla, Frendrup, Samed, Elanga, Hudson-Odoi - Gibbs-White

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lange ()

    • Geldwert: Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis konstant?


      Geldwert: Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis konstant? - Antwort: Nein


      Die wirren Gedanken eines Managers (der Manager)

      Einen weiteren Faktor möchte ich nochmal ins Spiel bringen, wenn es um das Kosten/Nutzen Verhältnis geht und das ist genau der, wegen dem dieses Verhältnis eben nicht konstant ist: Der Mensch.

      Wie einfach tut man sich eigentlich dabei, Geld zu beschaffen? Ich persönlich habe mich in der Vergangenheit bei bestimmten Mustern erwischt. Ein Teil davon sind eben meine permanenten Schulden. Also ein Beispiel: Ich habe noch ausstehende Zahlungen im Wert von 30 Millionen. Jemand bietet mir für einen Spieler, egal wie gut oder egal wie wichtig, 40 Millionen. Jetzt denke ich mir nicht "Woah! 40 Millionen. Mit 40 Millionen kann ich bei kleineren Auktionen mitmischen, wenn ich nochmal 20 oder 30 woanders raushole, dann sogar bei größeren. Oder ganz anders: Ich fische auf dem Markt, wenn andere bei der nächsten Gazzetta absahnen wollen.". Nein! Der Gedanke ist viel destruktiver: 40 Millionen? Hm. Abzüglich meiner Schulden sind das dann nur noch 10, wenn ich die Steuern wegrechne sogar nur 8 Millionen. Was soll ich denn mit 8 Millionen auf dem (Auktions-)Markt reißen? Wenn ich nun schon 35 auf dem Konto hätte und dann bei Ü70 landen würde, dann wäre ich ja sofort handlungsfähig, aber so?. Zack. Ist jeder objektiver Gedanke verloren.

      Oder ein anderes Szenario knüpft daran ein wenig an. Man hat schon ein bisschen Geld, will nochmal mehr haben. Irgendwann schmilzt aber das Polster auf der Ersatzbank, man hat nichts mehr was man verkaufen will oder kann. Man hängt einfach bei 30,40,50 Millionen fest und kommt mit dem Kontostand nicht in den Bereich wo es wirklich lukrativ wird. Was kommt jetzt? a) Man wartet ewig lang, blockiert das Geld, nimmt es quasi vom Markt, beeinflusst damit das Geldempfinden der anderen (auch wenn das nach Kalkül klingt, ist es meist eher ein unbewusstes Ding) oder b) Man gibt das Thema SPAREN auf, haut alles in Stadion, auf den Markt oder sonstwohin. Es wird also mit steigendem Kontostand irgendwie auch immer schwieriger an noch mehr Geld zu kommen. Entweder weil man alles schon verkauft hat oder weil man sich einfach noch mehr noch stärker zusammenreißen muss, nicht doch den nächstbesten SK zu ziehen.

      In Summe führt das dann dazu, dass im Preissegment 30 bis 50 Millionen relativ viel zu holen ist. Preislich darüber wird dann der Qualitätssprung schnell größer. Für 80 Millionen - wer hat denn schon so viel Geld? ;) - bekommt man dann deutlich bessere Spieler, als für 30 oder 40 oder 50. Was dann insgesamt nochmal auf dieses 45 + 45 = 90 bzw eher 45 + 45 = 70 Ding hinaus läuft. Gleichermaßen ist aber auch beim abgebenden Verein dann schnell der Gedanke "Warum soll ich für 80 abgeben, wenn ich dann dafür auf dem Markt wieder nur "viel" schwächeres bekomme?" da. Das sind dann die Momente in denen der Markt mit seinen natürlichen Mechanismen zuschlägt. Denn wird der Spieler nicht günstiger, dann wechselt er halt gar nicht, immerhin findet sich kein Käufer oder der Verkäufer ist nicht zu jedem Kompromiss bereit (oftmals eben auch richtigerweise). Das Dilemma führt dann aber auch dazu, dass im höheren Preissegment nicht so oft Spieler auf dem freien Markt erscheinen und wenn doch ist nicht selten erstmal zögern, abwägen, handeln und feilschen angesagt.

      Das ganze Geschwafel und die fiktiven Szenarien führen für mich jedenfalls zu dem Urteil: Das Kosten/Nutzen Verhältnis ist nicht konstant.


      Manager von Leeds United

      Luis Maximiano - de Winter, Danilo Pereira, Esteve, Williams - Asprilla, Frendrup, Samed, Elanga, Hudson-Odoi - Gibbs-White

    • Benutzer online 1

      1 Besucher