Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass der Neue viel Kritik am alten Chef Benz aufkommen lassen möchte. Dem ist allerdings nicht so, was Markus nun am gestrigen Abend auch in der Pressekonferenz klarstellte: 'Mein Vorgänger hat sehr viel Herzblut in diesen Verein mit einfliessen lassen. Nun ist es allerdings an der Zeit, dass Veränderungen vollzogen werden. Ich würde es nicht Kritik nennen, sondern eher verschiedene Philosophien. Jeder Trainer hat seine eigenen Vorstellungen was das Zusammensetzen eines Kaders anbelangt. Der Knackpunkt hierbei ist, dass der Erfolg einkehrt. Dies hat Benz mit seiner Art geschafft und ich will es auf meine Weise schaffen. Zeit ist hier das Schlüsselwort.' Zusammenfassend kann man sagen, dass die Arbeit des Vorgängers also geschätzt wird, man allerdings einen anderen Weg einschlagen wird, um am Ende ähnlichen Erfolg feiern zu können.

Genaue Details, welche Spieler den Verein verlassen sollen und welche Stars und Sternchen auf dem Wunschzettel des neuen starken Mannes stehen, sind noch nicht bekannt. Einzig die Inländerquote soll wachsen und die Breite des Kaders könnte in der nächsten Zeit größer werden. So viel kann man schon einmal sagen. Nun darf man gespannt auf die nächsten Tage sein und vorallem auf den bald anstehenden Saisonstart.

Abgeschlossen wurde das Ganze in einem Tauschgeschäft. Wie das Wort schon sagt, wurde also auch ein Spieler abgegeben, in diesem Falle sogar deren zwei. Mit dem jungen deutschen Manuel Schmiedebach, der in Hannover auf sich aufmerksam machen konnte und dem kolumbianischen Angreifer Adrián Ramos verlassen den Verein zwei Spieler, die wohl in der nächsten Zeit keine Chance auf Einsätze bekommen hätten. Jonás Gutiérrez stammt aus der Jugend von Vélez Sársfield, für dessen erste Mannschaft er von 2001 bis 2005 spielte. Dort erreichte er auch seinen bislang größten Erfolg - den Gewinn der Clausura 2005, der argentinischen Meisterschaft. Im Jahr 2005 ging er zu RCD Mallorca, wo er sich sofort zum Stammspieler entwickelte. Im Februar 2007 durfte er das erste Mal für die argentinische Nationalmannschaft spielen (in einem Freundschaftsspiel gegen Frankreich). Seit der Saison 2007/08 gab es regelmäßig Angebote für Jonás Gutiérrez aus der Premier League. Im Sommer 2008 nahm er dann auch eines dieser Angebote aus England an und spielte nun für Newcastle United in der englischen Premier League. Insgesamt kommt er nun auf siebzehn Einsätze für die Nationalmannschaft seines Heimatlandes und auch heute gehört er noch immer zum erweiterten Kreis.

Und auch ein Gerücht um einen weiteren Neuzugang ist am gestrigen Nachmittag in den Gazzetten aufgetaucht. Angeblich soll der spanische Linksverteidiger Antonio López nun ganz weit oben auf der Wunschliste stehen. Man soll auch schon Verhandlungen mit seinem aktuellen Arbeitgeber Middlesbrough FC aus der Premier League geführt haben und zur Vollendung bringen wollen.

Aus der Jugendmannschaft und der Amateurmannschaft kam Antonio López 2000 in die erste Mannschaft von Atlético Madrid. 2002 wechselte er für ein Jahr zu CA Osasuna. Ab der Saison 2004/2005 spielte er wieder bei seinem Heimatclub. Der Spanier spielt defensiv und offensiv auf beiden Außenbahnen. Er spielte bisher 16 mal im spanischen Nationalteam und erzielte dabei ein Tor. Bei seinem neuen Arbeitgeber ist er fest in der Viererkette eingeplant, könnte aber auch desöfteren im Mittelfeld auflaufen, sofern Not am Mann ist. Auf diesem Wege wünschen wir unserem Abgang John O'Shea, der unter dem neuen Trainer keine Perspektive mehr gehabt hätte, eine schöne und erfolgreiche Zeit bei seinem neuen Verein. Einem Wiedersehen in der Europa League oder gar in der Champions League ist man wohl auf beiden Seiten eher positiv gestimmt.

In der vergangenen Woche konnte man allerdings nicht nur Transfers bestätigen, sondern bekam auch die ein oder andere Absage. So zum Beispiel bei Jordi Alba. Den jungen Verteidiger wollte man sehr gerne verpflichten, erhielt aber eine Absage vom italienischen Topklub Inter Mailand. Nun wird man die anderen möglichen Spieler, die man gerne haben würde, besonders ins Auge fassen und Gespräche mit deren Vereinen suchen.

Tomáš Rosický begann seine Laufbahn bei KD Kompresory Prag, wechselte aber schon als achtjähriger Junge zum Spitzenklub Sparta Prag. Dort wurde er schon früh zum Erstliga-Spieler, gewann dreimal die tschechische Meisterschaft und debütierte auch in der Nationalmannschaft. Ab der Winterpause der Saison 2000/01 spielte er für Borussia Dortmund. In seiner ersten „ganzen“ Saison wurde Tomáš Rosický Deutscher Meister und zog ins UEFA-Pokal-Finale ein, wo er mit der Borussia jedoch gegen Feyenoord Rotterdam 2:3 unterlag. In der Saison 04/05 konnte er nicht an die Form der letzten Jahre anknüpfen, da er mit Verletzungen zu kämpfen hatte und sein Verein sportlich und finanziell in eine Krise gestürzt war. Erst ein Jahr später erbrachte er wieder die gewohnte Leistung. Der FC Chelsea wollte Rosický angeblich verpflichten, doch der BVB soll eine Offerte im Wert von 30 Millionen Euro abgelehnt haben. Am 23. Mai 2006 wurde von Borussia Dortmund der Wechsel Rosickýs zum englischen Topklub und Champions League-Finalisten FC Arsenal bekanntgegeben. In der Saison 2006/07 kam Rosický bei Arsenal auf 37 Einsätze, davon 26 in der Liga. Zumeist wurde er im linken Mittelfeld eingesetzt. Dabei erzielte er sechs Treffer, drei in der Liga und zwei im Pokal. Sein Champions-League-Tor, das er im Auswärtsspiel in Hamburg erzielt hatte, wurde zum Tor der Saison gewählt.

In der folgenden Saison bestritt Rosický 24 Spiele, 18 davon in der Liga. Neben 6 Treffern in der Liga erzielte er auch ein Tor in der Champions League. Nach einer Verletzung Ende Januar 2008 verpasste Rosický die restliche Spielzeit und ebenso die Europameisterschaft. In der Saison 2008/09 wurde mehrfach sein Comeback angekündigt, jedoch immer wieder verschoben. Nach einer zweijährigen Verletzungspause ist Rosicky wieder fit und spielt regelmäßig für den FC Arsenal. In seinem ersten Spiel nach seiner langen Verletzung erzielte er das 2:4-Tor gegen Manchester City.