La Gazzetta dello Sport - Edizione Torino



    Wir befinden uns zur Zeit in der berühmt-berüchtigten "Saisonübergangsphase". Während das Stärkenupdate intern auf Hochtouren bearbeitet wird, pausiert die Durchführung der Transfers. In dieser Phase ist immer etwas Geduld gefragt.

    Doch gibt es - theoretisch - immer etwas zu tun. Die DOT-Challenge findet wieder statt und alle Leistungen seit dem 22.04.2024 werden hierfür gewertet. Infos dazu gibt es hier: [2024/1] BOM-Saisonübergang: Die Dot-Challenge

    Eine Übersicht über den aktuellsten Stand des Saisonübergangs oder der anstehenden Arbeiten findet man hier: Stand und Ablauf der Saisonübergangsphase 2024|1

    Sobald es konkrete Deadlines, anstehende Freundschaftsspiele, einen nahenden Saisonstart o.Ä. zu vermelden gibt, wird dies selbstverständlich auch hier in einer großen Ankündigung klar ersichtlich zu finden sein. Bis dahin wünschen wir allen BOMlern eine angenehme spielfreie Zeit und entspanntes BOM-Dot-Sammeln.

    Der Monat

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    • Edizione Torino #21

      Beginn eines Formhochs?



      Fast eine Stunde rannte eine hochmotivierte Turiner Elf im Stadio Luigi Ferraris wie gegen eine Wand an. Teilweise verteidigte Gastgeber Genua CFC 1893 mit allen elf Mann am und im eigeneen Strafraum. Doch nach 57 Minuten bracht Antonio Di Natale mit seinem 4. Saisontor den Bann, anschließend brach Genua nahezu auseinander. Zehn Minuten später verdoppelte Jeremain Lens, der als Ersatz für Smuel Eto'o zu seinem ersten Saisoneinsatz kam, auf 2:0. Eben jener niederländische Nationalspieler war es auch, der drei Minuten vor Abpfiff seinen Doppelpack und den 3:0-Auswärtssieg perfekt machte. Über weite Strecken standen die Gastgeber kompakt und geordnet, letztlich bleibt aber ein auch in der Höhe verdienter Sieg für Juventus Turin auf dem Tableau stehen. Und das Beste am Spiel: Es gibt keine neuen Sperren oder Verletzungen zu beklagen, einzig Xabi Alonso und Samuel Eto'o fehlen noch weitere 2 Partien.


      Jeremain Lens dort, wo er die Bälle am liebsten bei jedem Schuss versenken würde. Gegen Genua gelang es ihm gleich doppelt.

      Auf dem Transfermarkt scheint zur Zeit Ruhe eingekehrt zu sein. Zwar halten sich hartnäckig die Gerüchte in der Presse, Juventus wolle Samir Nasri abgeben, doch sowohl Trainer Antonio Conte als auch Manager topspin85 sowie Nasri selbst und sein Berater dementieren jegliche Wechselabsichten. Dass dies Standard im schnelllebigen Fußballgeschäft ist, hat man allerdings schon oft gesehen. Heute hieß es, der Spieler bleibt definitiv, am nächsten Tag war er verkauft. Nun bekommt das Gerücht neue Nahrung, angeblich soll ein Ex-Verein von topspin85 wegen des französischen Nationalspielers angefragt und eine durchaus lukrative Offerte abgegeben haben. Wie diese ganu aussah, wurde nicht bekannt, eventuell lüftet sich das Geheimnis aber in den nächsten Tagen. In etwas mehr als einer Woche öffnet zudem das Weihnachtstransferfenster, in dem 24 talentierte Spieler einen neuen Verein suchen. Täglich wird im Rahmen des "Advents-Kalenders" ein nicht namentlich genannter Spieler zum Höchstbietenden wechseln. Durch enge Kontakte zum Organisationskomitee weiß Juve-Manager topspin85, dass "einige wirkliche Leckerbissen" dabei sein werden...


      CFC Genua 1893 (0)

      F.Muslera (4) - R.Canella (4), R.Huth (4), J.Ivens (4), J.Martial (3, 16. P.Bargfrede [3]) - B.Bannan (4), G.Ramirez (4), E.Salvio (4), L.Schöne (4) - J.Rhodes (4), A.Rudnevs (3)

      Juventus Turin (3)

      G.Buffon (2) - T.Vermaelen (2), J.Vertonghen (3, 60. J.Jesus [3])), N.Vidic (3) - A.Arshavin (3), S.Busquets (2), É.Capoue (3), S.Gerrard (2), S.Nasri (2) - A.Di Natale (2), J.Lens (1)

      Tore: 0:1 Di Natale (57.), 0:2 Lens (67.), 0:3 Lens (87.)

      Karten: G.Ramirez (G)

      Zuschauer: 59.426

      Torchancen: 2 - 8

      Spieler des Spiels: Jeremain Lens. Vertrieb mit seinem Doppelpack jegliche Sorgenfalten auf des Trainers Stirn, der sich vor dem Spiel mit Systemfragen herumgeplagt hatte. In der Form ist Lens ein würdiger Ersatz für Samuel Eto'o.


      Tabellarisch ändert sich zumindest platzierungstechnisch nichts. Juventus Turin bleibt mit 12 Punkten ärgster Verfolger von Inter Mailand (13). Punktgleich folgen SSC Neapel und Chievo Verona, Meister AC Milan konnte seinen Rückstand durch eine kleine Erfolgsserie bei 4 Punkten halten. Schon heute Nachmittag könnte dieser Vorsprung auf 7 Punkte anwachsen, vorausgesetzt, der Vecchia Signora gelingt im Heimspiel gegen Merlins Milan ein Sieg. Manager topspin85 rechnet fest damit, der "Rentnertruppe" den Spaß am Fußball zu verderben und Milan somit bereits nach 6 Spieltagen in eine Situation zu bringen, in der sie nicht mehr aus eigener Kraft Meister werden können. Die Gäste werden kaum von ihrem Erfolgssystem der letzten beiden Spiele abweichen, weshalb sich die Fans im Stadio Delle Alpi auf ein Offensivspektakel freuen dürfen. "Wir ziehen nicht zurück, sondern spielen konsequent nach vorn", kommentierte Kapitän Gianluigi Buffon die anstehende Partie, und sagte weiter: "Es gibt doch nichts schöneres, als mit ganz vielen Paraden die gegnerischen Stürmer zur Verzweiflung zu treiben. Vorne werden unsere Jungs bestimmt treffen, und ich werde versuchen, am Ende des Spiels kein Gegentor kassiert zu haben."


      Pl. Team Pkt.
      1 Inter Mailand 13
      2 Juventus Turin 12
      3 SSC Neapel 12
      4 Chievo Verona 12
      5 Lazio Rom 11
      ...
      18 Atalanta Bergamo 1
      19 AC Cesena 0
      20 AC Florenz 0



      Steht Laurentiu Branescu gegen Hoffenheim in der Startelf? Sowohl der Rumäne als auch Marco Costantino sind bislang ohne Gegentor geblieben.

      Wie das mit dem Keine-Gegentore-Kassieren klappt, können sich die Profis bei der Reserve abschauen. Fünf Partien sind in der 3. Reserveliga absolviert, und noch immer können Laurentiu Branescu und Marco Costantino mit einer blütenweißen Weste aufwarten. Zwar musste man Tottenham Hotspur vorbeiziehen lassen, doch ein torloses Remis gegen Spitzenreiter Granada CF ist als Erfolg zu werten. Dabei entwickelte sich ein sehr unansehnliches, weil kaum durch Offensivaktionen geprägtes Spiel. Beide Teams schienen Angst vor der eigenen Courage zu haben und nur auf Absicherung bedacht zu sein, so dass letztlich, wenn überhaupt, die Abwehrreihen mit den besten Leistungen aufwarten konnten. Schon am nächsten Spieltag will Juve aber wieder gewinnen und auch Tore schießen. Der Gegner TSG 1899 Hoffenheim kann exakt das gleiche Torverhältnis wie Juventus Turin aufweisen - aber umgekehrt. Bisher gelang den Kraichgauern nicht ein einziges Tor, überhaupt steht erst ein Punkt auf der Habenseite. Dass es mehr werden, dagegen hat niemand etwas im Turiner Lager - aber bitteschön erst nach dem 6. Spieltag.


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    • Edizione Torino #22

      Zwischen Wunsch und Wirklichkeit



      Ungern erinnert man sich in Turin zurück an den 12. November diesen Jahres. 0:1 hieß es damals im BOM-United-Cup-Erstrundenmatch gegen den Vorjahres-Europa-League-Finalisten VfL Wolfsburg, verbunden mit dem Aus im Wettbewerb. Nun steht der nächste Pokalwettbewerb vor der Tür, dieser ist aber ungleich lukrativer. Die Champions League 2012|2 beginnt zwar terminlich erst am 10. Dezember, doch bereits jetzt wirft die anstehende Gruppenauslosung ihre Schatten voraus. Voraussichtlich am Sonntag (25.11.2012) werden jeweils acht Teams aus vier Lostöpfen zu Vierer-Gruppen zusammengewürfelt, einzige Einschränkung hierbei ist, dass keine Teams aus dem gleichen Landesverband in der gleichen Gruppe aufeinandertreffen können.


      Wenn am Sonntag die Auslosung stattfindet, steigt in ganz Europa der Spannungsgrad. Wer trifft auf wen?

      Erstmals in seiner Geschichte wird der BOM-Verband die Lostopfzuteilung nicht mehr nach dem Prinzip "Pi mal Daumen mal gefühlte Erfolge der letzten Jahre" vornehmen. In diesem Jahr wurden alle Ergebnisse der vergangenen drei Spielzeiten in Europa- und Champions League berücksichtigt und zu kumulierten Punktwerten (Die komplette 3-Jahreswertung ist hier abrufbar.) zusammengefasst. Hierbei wurden Ergebnisse der ferneren Vergangenheit weniger stark gewichtet als jene aus der näheren. Überraschenderweise führt die Liste nicht etwa der FSV Mainz 05, bekannt für seine grandiosen Erfolge unter Manager King of Swing, oder Manchester United an - es ist der bislang nur unter topspin85 zu einem nationalen Meistertitel gekommene, international zuletzt aber ungleich erfolgreichere FC Schalke 04, der die Spitze der europaweiten Wertung mit 15,833 Punkten anführt. Zugegebenermaßen ist der Vorsprung auf Mainz (2., 15,750 Punkte) nur minimal, trotzdem kommt das Resultat dennoch unverhofft.

      Letztlich ist aber egal, ob ein Team auf Platz 1 oder 8 rangiert - in Lostopf 1 landet es auf jeden Fall. So auch Juventus Turin; mit 12,000 Wertungspunkten liegt unser Verein auf dem 4. Rang und wird ebenso einen Gruppenkopf bilden wie die genannten FC Schalke 04 und FSV Mainz 05 sowie Manchester United (15,083), FC Bayern München (11,833), Chelsea FC (11,333), Aston Villa (11,222) und PSV Eindhoven (11,083). Zwar müssen Olympique Lyon gegen Dynamo Moskau und Red Bull Salzburg gegen Sporting Braga noch ein Entscheidungs-Playoff-Spiel bestreiten, dennoch stellen wir hier bereits die Lostöpfe und mögliche Wunsch- oder Hammergruppen vor:


      Topf 1 Topf 2 Topf 3 Topf 4
      FC Schalke 04 FC Porto Olympique Lyon/Dynamo Moskau / Toulouse FC
      FSV Mainz 05 FC Barcelona Getafe CF Zenit St. Petersburg
      Manchester United Inter Mailand Shakthar Donezk OGC Nizza
      Juventus Turin Atletico Madrid Willem II Tilburg Panathinaikos Athen
      FC Bayern München Ajax Amsterdam Olympiakos Piräus RSC Anderlecht
      Chelsea FC Benfica Lissabon ZSKA Moskau Galatasaray Istanbul
      Aston Villa FC Nantes Dynamo Kiew FC Basel 1893
      PSV Eindhoven AC Milan FC Twente Enschede Sporting Braga/RB Salzburg


      In Abhängigkeit vom Ergebnis des Entscheidungsspiels komplettiert Olympique Lyon im Falle eines Sieges den Lostopf 3. Setzt sich Dynamo Moskau durch, rückt Toulouse FC in Topf 3 vor und die Russen müssen mit Topf 4 Vorlieb nehmen. Abgesehen von den gelb hinterlegten Mailänder Teams AC und Inter sind für Juventus Turin daher alle Gruppenkonstellationen denkbar. Eine mögliche Wunschgruppe bestünde aus Benfica Lissabon, Olympiakos Piräus und RB Salzburg - man ist sich aber bewusst, dass es so einfach fast sicher nicht kommen wird. Gegner, denen man so lange als möglich aus dem Weg gehen möchte, gibt es zuhauf. Antonio Conte sagte in einem Kurzinterview, auf Gruppenbegegnungen mit Ajax Amsterdam, dem FC Nantes, Getafe CF, dem FC Porto und Zenit St. Petersburg könne er "gut und gerne verzichten, auch wenn die Fans solche Spektakel sicherlich lieber sähen als halbgare Einseitigkeits-Kicks gegen Provinzteams aus Salzburg oder Enschede." Allerdings wäre für eine Verbesserung oder zumindest Beibehaltung der aktuellen 3-Jahres-Punktwertung eine leichte Gruppe sicherlich vorzuziehen. Die Gefahr, dass eine der Mannschaften aus dem zweiten Lostopf Juve zur neuen Saison einholt, ist indes aber auch nicht allzu groß...

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    • Edizione Torino #23

      Advent, Advent, das Geld verbrennt...



      Dass hohe Ablösesummen die erwarteten Leistungen eines Fußballspielers nicht immer widerspiegeln müssen, zeigt sich in den aktuellen Adventskalender-Auktionen des Verbandes. Mehr als 120 Mio. Euro wurden für die Dienste der zehn bislang versteigerten Spieler gezahlt, vielfach schlug die Freude über den Zuschlag anschließend in Enttäuschung um. Christian Stuani? Maximal erweiterter Stamm bei Chievo Verona, Ablöse: fast 22 Mio. Euro. Per Ciljan Skjelbred? Für 15 Mio. € nach Everton gelotst und gleich wieder abgegeben. Tamás Kádár? Mit 4,3 Mio. Euro zwar günstig, trotzdem ohne Perspektive bei HSC Montpellier. Marco Sau? Für die Breite bei US Palermo sicherlich nützlich, jedoch fragt man sich, ob der Spieler nicht einen Stammplatz bei NAC Breda oder der TSG 1899 Hoffenheim vorgezogen hätte. Gleich um fast 3 Millionen Euro pulverisierte Palermo aber deren Höchstgebote. Des einen Leid ist des anderen Freud - außer der BOM-Zentralbank, die mit der Aktion die Inflation in Maßen halten möchte, fanden auch Spieler mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis einen neuen Arbeitgeber. Gaël Bigirimana zum Beispiel. Er ist aktuell für Auxerre kein Krachertransfer, doch die Ablöse von 5,1 Mio. Euro ist er allemal wert. Auxerre-Frontmann Felchow äußerte bereits kurz nach der Verpflichtung, er hätte Angebote über das Dreifache dieser Summe vorliegen. Wir haben die einzelnen Transfers unter die Lupe genommen und bewertet:


      Ashley Westwood, HSC Montpellier, Ablöse: 15.500.000 €: Talentierter 22-jähriger Mittelfeldspieler. Fügt sich gut in die junge, neue Mannschaft des HSC Montpellier ein, deren Umbruch nach der Vergreisung unter Dominho und Raymond Domenech langsam ein Ende findet. Westwood dürfte seinen Stammplatz bei den Franzosen fast sicher haben. Preis-Leistungs-Verhältnis: gut.



      Gaël Bigirimana, AJ Auxerre, Ablöse: 5.100.000 €: Der 19-jährige ist eines der großen afrikanischen Talente und sicherlich der Spieler aus Burundi mit den besten Anlagen für eine erfolgreiche Karriere. Auxerre kommt als Sprungbrett nach Europa gerade recht. Fand bislang nur im Pokal Berücksichtigung, könnte von seinen Fähigkeiten her aber schon jetzt eine gewichtige Rolle in Felchows Team spielen. Kommt ein unschlagbares Angebot hereingeflattert, wird der 19-jährige jedoch kaum zu halten sein. Preis-Leistungs-Verhältnis: sehr gut.


      Fabián Orellana, Chievo Verona, Ablöse: 11.990.000 €: In der Spitze verstärkt sich Chievo Verona nicht. Das Mittelfeld der Venetier ist aber gerade im Top-Bereich nicht breit besetzt. Orellana wird seine wenigen Chancen nutzen müssen, um sich festzuspielen. Auf Dauer ist er eher ein Transfer-Kandidat, da er den hohen Ansprüchen nicht nachhaltig genügen wird. Nichtsdestotrotz kann man 12 Millionen auch schlechter investieren. Preis-Leistungs-Verhältnis: (noch) gut.


      Geoff Cameron, US Palermo, Ablöse: 13.960.000 €: Vielleicht hatte fischerle auf einen anderen Spieler spekuliert. Letztlich fand er die Ablöse selbst zu teuer. Dabei ist Cameron mitnichten ein schlechter Spieler, im Gegenteil. Der US-Boy würde bei 75% aller BOM-Teams unangefochten gesetzt sein. Sein Problem bei den Sizilianern ist, dass er gleich fünf (!) Konkurrenten hat, die jünger sind, als talentierter angesehen werden oder ein höheres Standing haben. Viel Spielzeit wird der 27-jährige in Palermo daher nicht genießen können. Preis-Leistungs-Verhältnis: befriedigend.


      Christian Stuani, Chievo Verona, Ablöse: 21.990.000 €: Aus einer Laune heraus ersteigerte Sheva sich den zweiten Adventskalender-Spieler für knapp 22 Mio. Euro. Ein stolzer Preis für einen Stürmer, der zwar Nationalspieler Uruguays ist, bisher aber in keiner Top-Liga nachhaltig aus der Masse hervorgestochen hat. Er wird sich hinter Lewandowski, Quagliarella und Dost zusammen mit Sebastián Ribas um den vierten Platz im Chievo-Sturm streiten. Zumindest solange er noch bei den Gialloblu unter Vertrag steht. Preis-Leistungs-Verhältnis: (noch) ausreichend.


      Per Ciljan Skjelbred, Everton FC, Ablöse: 15.000.000 €: Mit allem hatte Denyo beim Everton FC gerechnet, nur nicht mit Skjelbred. In seinen Gedanken sah er sicherlich die vielen Millionen verbrennen und unwiderruflich verschwinden. Dass Skjelbred überhaupt so teuer wurde, ist Marktbeobachtern zufolge einem Kartell zweier Spielerberater zu verdanken, die im Namen des FC Bayern München das Gebot kurz vor Auktionsende in den zweistelligen Millionenbereich hochtrieben. Einziges Glück für Everton: Direkt nach dem Transfer meldeten sich zwei Interessenten beim Team aus Liverpool (darunter angeblich auch Juventus Turin), und in Kürze wird Skjelbred den Arbeitsplatz bereits in Richtung London zu den Tottenham Hotspur wechseln. Trotz dieses glücklichen Umstandes gibt es beim Preis-Leistungs-Verhältnis: mangelhaft.


      Mathías Abero, Lazio Rom, Ablöse: 4.870.000 €: Talente zu beurteilen fällt in der Frühphase der Karriere grundsätzlich schwer. Manche Spieler haben ihren großen Entwicklungssprung im Teenager-Alter, andere - man denke an Luca Toni oder Antonio Di Natale - erst als Mittzwanziger. Wie es um den uruguayischen Juniorennationalspieler Abero (bereits 22 Jahre alt) steht, wird man auch erst in einigen Monaten oder Jahren wissen. So lange ist die investierte Summe der Lazivisti "verbranntes Geld", es sei denn, ein investitionsfreudiger Abnehmer wird gefunden. Preis-Leistungs-Verhältnis: ausreichend.


      Cicinho, Everton FC, Ablöse: 29.500.000 €: Evertons Defensive ist ansehnlich - Ivanovic, Baines, Astori, Musacchio. Aber dann kommt nichts mehr. Statt nun immer mit Dreierkette zu spielen oder sich auf den häufig kritisierten Musacchio als Dauerlösung zu verlassen, kommt Cicinho als Neuzugang gerade recht. Sein Debüt in der Europa League krönte er sogleich mit einem Tor beim 3:0 in Arnheim. Langfristig kann sich Cicinho zu einer wichtigen Stütze bei den Toffees entwickeln, sofern dort keine Wunderdinge von ihm erwartet werden. Die Ablöse fiel vielleicht etwas zu hoch aus, daher Preis-Leistungs-Verhältnis: (noch) gut.


      Tamás Kádár, HSC Montpellier, Ablöse: 4.300.000 €: Der junge ungarische Nationalspieler ist ebenfalls ein vielversprechendes Talent. Unglücklicherweise ist er wahrscheinlich beim falschen Club gelandet. Zwar setzt Ekstase09 zunehmend auf den Nachwuchs (siehe Ashley Westwood), doch ob Kádár den Qualitätsansprüchen den französischen Pokalsiegers genügt, ist mehr als zweifelhaft. Wahrscheinlicher scheint ein Wechsel zu einem kleineren Verein - ob fix oder als Leihe -, wo er in Ruhe reifen und sich entwickeln kann. Nichtsdestotrotz ist die Ablöse nicht überteuert, der beschränkte Nutzen des Spielers bringt aber beim Preis-Leistungs-Verhältnis: befriedigend.


      Marco Sau, US Palermo, Ablöse: 7.120.000 €: An Agbonlahor und Carroll kommt Marco Sau nicht vorbei. Ob er Stürmer Nummer 3 oder 4 sein wird, liegt an den Sympathien, die fischerle für ihn oder Marvin Ogunjimi hegt. Dass die Zuschlagssumme fast 75% über dem zweithöchsten Gebot lag, ist ein Argernis, das den Palermo-Manager noch einige Zeit wurmen wird. Immerhin kaufte er nicht die Katze im Sack, sondern ahnte wie viele andere Manager auch, wer zur Versteigerung stand. Daher kann man von einem Plan ausgehen, der bei Palermo verfolgt wird. Deswegen, und weil Sau kein schlechter Stürmer ist, werten wir beim Preis-Leistungs-Verhältnis: (noch) gut.


      In der kommenden Ausgabe befassen wir uns mit dem neuesten Transfercoup von Juventus Turin. Niemand geringeres als der AC Milan wurde in dem spannenden Bietprozess ausgestochen. Die Mailänder EXPRESS-Redaktion, die unter dem Titel "Mailänder Aktuelles" halbgare Unwahrheiten und Spekulationen unter das unmündige Volk mischt, kündigte daraufhin eine Shitstorm-Offensive an, die wahrscheinlich in den nächsten Tagen ihren Höhepunkt finden wird. Stehen hier heiße Wochen bevor? Für den Klatsch- und Tratsch-Bereich des Mailänder Schmuddelblattes empfehlen wir als Auswahl folgende Themen: "Chievo Verona - ein Provinzclub füllt das Machtvakuum des AC Milan. Der tiefe Fall des Merlin Merlusconi." Oder "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Psychospielchen des AC Milan und warum der Verein nur noch einen Fan hat." Alternativ: "Respekt gehört dazu. Weshalb man die Konkurrenz achten sollte, insbesondere wenn sie vor einem steht." Wir sind gespannt, mit welchen abgestumpften Phrasen der AC Mailand die nächsten Wattebällchen nach Turin werfen wird...


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    • Edizione Torino #24

      Tabellenführung, Torverteilungen und Torjägerqualitäten



      Der 9. Januar, verbunden mit dem 17. Spieltag der laufenden Saison, brachte Juventus Turin die Tabellenführung. Ein 2:0 vor heimischer Kulisse gegen den FC Parma reichte dabei aus, um den ersten Punktverlust Inter Mailands in der laufenden Saison auszunutzen und an dereks Truppe vorbeizuziehen. Die Nerazzurri blieben zwar zum zwölften (!) Mal in Serie ohne Gegentor, mussten sich in ihrem Heimspiel gegen den starken Aufsteiger Delfino Pescara aber dennoch mit einem torlosen Unentschieden begnügen. Überhaupt steht Inter vor allem defensiv sicher: 15 der bisherigen 18 Saisonspiele beendete man "zu Null", nur dem AC Milan, Udinese Calcio und am letzten Spieltag Chievo Verona gelang es, die Abwehrmauer der Interisti zu überwinden.
      33,3% mehr Gegentore kassierte dagegen unsere Defensive, was aber ebenfalls nur 4 Gegentreffern entspricht. Demgegenüber steht ein packender Hurrafußball in der Offensive, denn die 84 erzielten Treffer entsprechen nahezu dem Doppelten dessen, was Inter bisher verbuchen konnte. In elf Spielen traf unsere Mannschaft 4 Mal oder häufiger ins gegnerische Tor, Inter Mailand schaffte dies nur drei Mal. Vor allem das Sturmduo Antonio Di Natale und Samuel Eto'o spielt sich imer besser aufeinander ein. Mehr als jedes zweite Tor erzielte einer der beiden Altstars, zusammen trafen sie nur ein Mal weniger als die gesamte Mannschaft des AC Milan (bei denen unter den drei besten Torschützen mit Carles Puyol [17 Spiele, 6 Tore] kurioserweise ein Abwehrspieler ist). Sieben Tore durch Abwehrspieler sind indes auch deutlicher Bestwert in der Liga: drei Vereine (Chievo Verona, Genua CFC 1893, Juventus Turin) schafften immerhin drei Tore durch die Defensivspieler. Sieben Clubs konnten dagegen noch kein einziges Tor durch einen Abwehrspieler verbuchen. Prozentual gesehen ist der FC Turin Spitze: Jedes 4. Tor der Turiner (2 von 8) wurde von einem Abwehrspieler erzielt.

      Das torgefährlichste Mittelfeld stellt mit 25 Toren Juventus Turin. Zweistellige Werte erreichen bislang auch SSC Neapel (19), AC Milan (15), US Palermo (14), Inter Mailand (13), Cagliari Calcio (11) und Lazio Rom (10). Cesena, Florenz, Parma und der FC Turin schafften jeweils nur 2 Treffer. In drei Mannschaften war das Mittelfeld der torgefährlichste Mannschaftsteil: Beim SSC Neapel zeigten sich die Mittelfeldakteure für 58%, bei Lazio Rom für 50% und bei US Palermo für 48% der erzielten eigenen Treffer verantwortlich. Den geringsten Einfluss auf das Torkonto hat das Mittelfeld von Udinese Calcio (16%) und AC Cesena (17%).

      Abgesehen von den drei genannten Ausnahmen sind die Sturmreihen die wichtigsten Elemente für alle anderen 17 Vereine. Ligaspitze sind die 56 Tore Juventus Turins, gefolgt von 33 Angreifer-Treffern Chievo Veronas, 27 Toren Inter Mailands und den jeweils 26 Torerfolgen des AC Milan und von Cagliari Calcio. Die geringste Torgefahr strahlen die Offensivreihen der beiden Tabellenschlusslichter AC Florenz (3 Stürmertore) und FC Turin (4 Stürmertore) aus. In Relation zu den erzielten Toren des eigenen Teams hat der Angriff des FC Parma (82%, 9 von 11 Toren) den größten Einfluss, gefolgt von Chievo Verona (75%, 33 von 44 Treffern) und Delfino Pescara (74%, 20 von 27 Toren). Bei SSC Neapel (39%), Lazio Rom (40%) und US Palermo (45%) werden die kleinsten Werte erreicht.


      Pescaras Lebensversicherung Ante Vukusic schießt von drei Toren fast jedes zweite.

      Auch die Abhängigkeit von Toren einzelner Spieler kann für Vereine über Wohl und Wehe entscheiden. Kaum ein Club ist dabei so auf die Form eines Spielers angewiesen wie Delfino Pescara von den Treffern des Youngsters Ante Vukusic. Der Kroate traf in seiner Debütsaison in der Serie A bislang 17 Mal in 16 Partien und erzielte somit 63% aller Tore des Aufsteigers. Nur Amauri (FC Parma) war mit 7 von 11 Toren (64%) minimal wichtiger für sein Team. Wenig Aussagekraft haben indes die 3 Tore des Florentiners Alessio Cerci, die zwar 60% aller Florenz-Tore ausmachten, aber bei nur 5 Treffern kaum eine statistische Aussage zulassen. Recht gleichmäßig verteilt fielen die Tore beim SSC Neapel (Luiz Gustavo 24%, Moussa Dembele 21%, Kevin Gameiro 18%, Sonstige 36%), AC Cesena (Erjon Bogdani und Emanuele Giaccherini je 25%, Shane Long 17%, Sonstige 33%) und US Palermo (Andy Carroll 23%, Gabriel Agbonlahor 20%, Franck Tabanou 13%, Sonstige 43%). Die meisten verschiedenen Torschützen stellt Juventus Turin (12) vor dem AC Milan (11) sowie AC Siena und US Lecce (je 10). Beim FC Parma konnten sich dagegen nur 4, beim AC Florenz gar nur 3 Spieler über einen Treffer freuen.

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    • Edizione Torino #25

      Umstrukturierungen (fast) abgeschlossen



      Das selbsterklärte Ziel, den Verein nachhaltig auf die Zukunft auszurichten, ist sicherlich nicht endgültig zu erreichen, da der Vorgang ein stetiger Prozess ohne klar definierten Anfang oder Abschluss ist. Nichtsdestominder erklärte Manager topspin85 in einer kurzen Pressemitteilung, dass ein Meilenstein erreicht sei und nun vorerst nur noch kleinere Optimierungsprozesse in der Kaderstruktur vorgenommen würden. Man wolle spektakuläre Neuverpflichtungen nicht gänzlich ausschließen, aber sie seien für den Fortschritt und das Erreichen der selbstgesteckten Ziele kurz- und mittelfristig nicht mehr vonnöten. Vielmehr stünden noch einige Spieler (u. a. Andrey Arshavin) auf der Verkaufsliste, in Ermangelung jedweder Angebote mache man sich derzeit aber keinen Druck, da viele der abzugebenden Spieler ohnehin bis zum Saisonende auf Leihbasis in ganz Europa spielen.


      U21-Nationalspieler Matteo Darmian wird eine große Zukunft zugetraut.

      Mit der Investition von etwa 150 Millionen Euro in drei Spieler geht das Management ein gut kalkulierbares Risiko ein. 35 Millionen Euro waren dem Club die Dienste des 23-jährigen italienischen Rechtsverteidigers Matteo Darmian wert, der Spieler entschied sich trotz ebenfalls lukrativer Angebote aus Mainz und Eindhoven schließlich für seine Heimat Italien. In den Planungen soll er in der Rückrunde als Backup für die Defensive zum Einsatz kommen und möglicherweise einige Einsätze als Rotationsspieler in der Reserve erhalten, um Spielpraxis zu erlangen und mittelfristig auch eine Rolle in der Profimannschaft spielen zu können
      Gleiches wird für Per Ciljan Skjelbred gelten. Der technisch versierte Norweger wurde einst als größtes Talent seines Landes gehandelt, ehe ein Beinbruch seine Entwicklung im Alter von nur 19 Jahren erheblich bremste. Manager topspin85 ist erklärter Fan des Spielers und zeigte sich erfreut, ihn bei seinem Team begrüßen zu können. Schon als Rosenborg BK ihn Anfang Dezember verkaufte, signalisierte man die Bereitschaft, "erheblich" zu investieren, letztlich landete Skjelbred aber über Genua bei den Tottenham Hotspur. Schlug deren Manager benz87 Mitte Dezember eine Juve-Offerte über rund 16 Mio. € noch aus, einigten sich die beiden Parteien nun auf lediglich 10 Mio. € - der Finanzklammheit der Spurs sei es gedankt. Skjelbred wird Anfang Februar zum Training in Turin erwartet.


      Richmond Boakye bei der ersten Trainingseinheit - der Sturmstar von morgen?!

      Der letzte Neuzugang soll in wenigen Jahren zu einer Stammkraft im Sturm avancieren: Es handelt sich um Richmond Boakye, der bereits mit der Mannschaft trainiert und in wenigen Tagen seinen 20. Geburtstag feiert. Ganze 110 Mio. € flossen für den Transfer von Turin nach Genua, während zusätzlich Jeremain Lens sowie Nicky Kuiper auf Leihbasis das Team von Jahnler bis zum Saisonende verstärken. Dem 4-fachen ghanaischen Nationalspieler (2 Tore) soll vor allem gegen deutlich unterlegene Gegner in der Rückrunde Einsatzzeit gegeben werden. Für Genua traf Boakye in 16 Einsätzen vier Mal ins Tor, der Spieler selbst formulierte seine Ziele mit Juve folgendermaßen: "Ich bin froh, jetzt beim besten italienischen Verein zu spielen. Ich danke Genua für das Vertrauen, das sie in mich gesetzt haben, und ich danke Jahnler dafür, dass er mir diesen Wechsel ermöglicht und mir keine Steine in den Weg gelegt hat. An die Ablösesumme denke ich nicht, ich will einfach nur gut spielen und Tore schießen. Klar wird es schwer, sich gegen Eto'tò [Neologismus des Sturmduos Antonio "Totò" Di Natale und Samuel Eto'o, Anm. d. Red.] durchzusetzen, die beiden sind Weltklasse, da habe ich noch einen weiten Weg vor mir. Aber wenn ich ran darf, bin ich hochmotiviert. Ich freue mich auf meine Zeit hier in Turin!"

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    • Edizione Torino #26

      Ignacio Camacho - das heimliche Sternchen



      Fußball lebt von Toren. Der Defensivarbeit hängt häufig der Ruf eines notwendigen, aber lästigen Übels nach, die halt erledigt werden muss. Zumeist liegt der Fokus aber auf den Angriffsbemühungen, und so finden Offensivspieler in den Medien weit mehr Beachtung als ihre Kollegen auf dem Spielfeld hinter ihnen. Vor allem die defensiven Mittelfeldspieler werden oft stiefmütterlich behandelt, sind sie doch für die Drecksarbeit vor der Abwehr zuständig und können höchstens durch gute Passquoten, seltener jedoch durch Torvorlagen oder gar Torerfolge glänzen.
      Im Schatten seiner Vorderleute hat sich Ignacio Camacho in den letzten Monaten sprunghaft zu einem der besten jungen defensiven Mittelfeldspieler Spaniens entwickelt. Seine ersten Schritte im Profigeschäft machte der 22-jährige einst bei Atletico Madrid, die ihn Ende 2007 im Alter von nur 17 Jahren mit dem ersten Profivertrag ausstatteten. Litt er zunächst noch unter etwas Verletzungspech, entwickelte er sich insbesondere im vergangenen Jahr sprunghaft zu einer zuverlässigen Größe. Der ehemalige U17-Europameister (2007) gehört schon des längeren zum Aufgebot der spanischen U21-Nationalelf und kann sich vage Hoffnungen auf eine Berufung in die Selección machen, wenn die Stars Xabi Alonso und Xavi ihre Nationalmannschaftskarriere beenden.


      Im U21-Dress Spaniens macht sich Ignacio Camacho Gedanken über seine Zukunft - dabei sieht die glänzend aus.

      Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Juventus Turin unterstützt den jungen Spanier dabei, so gut es geht - noch spielte er keine Rolle in der Stammelf der Vecchia Signora, sondern war meist verliehen. Weder Stade Rennes (Saison 2009|1) noch Getafe CF (2009|2) nutzten die Chance, sich das Juwel mittels ihrer Kaufoption zu sichern. Auch in der vergangenen Saison spielte Camacho auf Leihbasis im Ausland, Newcastle United sicherte sich seine Dienste, verbannte ihn aber sogar ins Reserveteam. Mit der Amtsübernahme von topspin85 bei Juventus Turin wurden solche Aktionen für die Zukunft ausgeschlossen. Zwar war Camacho auch für 2012|2 als Leihkandidat vorgesehen, doch die Auswahl eines sportlich wie auch zwischenmenschlich optimalen Teams war von entscheidender Bedeutung. So spielte er in der Hinrunde 2012|2 in seinem Heimatland bei Athletic Bilbao, kam dort auf 11 Einsätze (7x Liga, 4x Pokal) und überzeugte mit einer DN von 2.91. Dass die Leihe nicht verlängert wurde, hatte "interne Gründe", so Manager topspin85. Angeblich wünschte man sich noch mehr Einsatzzeiten, stellte jedoch auch klar, dass der Aufenthalt in Bilbao für Camacho eine große Bereicherung dargestellt habe. In der Rückrunde spielt der Spanier nun beim Ligakonkurrenten AS Rom und soll von gestandenen Spielern wie Simone Perrotta und Christian Maggio lernen und an deren Seite weiter reifen.
      Trainer Antonio Conte kommentierte die Leihe: "Wir freuen uns für Ignacio, dass er jetzt erstmals in Italien wirklich zeigen kann, was er drauf hat. Er wird für die Roma eine enorme Bereicherung sein. Wenn seine steile Entwicklung anhält, ist er für unser Team in der nächsten Saison eine echte Alternative fürs Mittelfeld. Nicht umsonst zählt er jetzt schon zu den zweikampfstärksten Mittelfeldspielern hierzulande und hat eine überragende Spielübersicht. In zwei bis drei Jahren kann ich mir vorstellen, dass Ignacio einer der gefragtesten Spieler auf seiner Position sein wird. Und wenn ich die Wahl hätte zwischen Ignacio und Isco - zweifelsfrei ein Riesentalent -, so würde ich doch jedes Mal Ignacio nehmen. Er ist weitaus konstanter und wichtiger für das Spiel. Offensiv kann jeder, defensiv ist die wahre Kunst."

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    • Edizione Torino #27

      Testspiele in der Winterpause



      Nach dem Spieltag ist vor dem Spieltag, nach der Hinrunde ist vor der Rückrunde. Damit nach der Herbstmeisterschaft auch vor der Meisterschaft ist, wird Juventus Turin von heute bis zum kommenden Samstag fünf Freundschaftsspiele als intensive Belastungstest absolvieren. Diese finden im Rahmen des vom Verband ausgelobten Winterpokals statt - ein Turnier mit 42 Teilnehmern, bei dem es zwar weder einen Pokal noch enorme Prämien zu gewinnen gibt, dafür aber taktische und spielerische Erkenntnisse im Vordergrund stehen. Dass der Wettbewerb nicht allzu ernst genommen werden sollte, zeigt auch die geforderte Antrittsprämie von mindestens 50.000 € - die Skala ist nach oben offen. Juventus Turin zahlte etwas mehr als 300.000 € ein, was darauf schließen lässt, dass nicht alle Spiele in Bestbesetzung bestritten werden. Werden alle Spiele gewonnen, gibt es nämlich den doppelten Einsatz zurück, bleibt man ungeschlagen, ist es immerhin noch ein Nullsummenspiel. Hinzu kommen kleinere Siegprämien, die von der gegnerischen Antrittsgebühr abhängen. Kurzum: Wer das Turnier für den finanziellen Erfolg nutzen will, kann dies tun. Wer sparen muss oder für die Rückrunde taktische Variationen testen möchte, kann dies ebenfalls tun. Bislang fand der Modus im BOM-Verband durchweg positive Resonanz.

      Vier der fünf Partien wird Juve auswärts bestreiten müssen. Zunächst geht es dabei nach England zu Manchester City. Die Citizens sind nach einer enttäuschenden Hinrunde nur 14. in der Premier League und kranken vor allem an einer schwachen Offensive. Neun erzielte Tore sind nach dem noch sieglosen Tabellenschlusslicht Wolverhampton Wanderers (7) der schlechteste Wert der gesamten Liga. Dafür gehört die Defensive mit nur 16 kassierten Gegentoren zum Besten, was die PL zu bieten hat. Vor allem die vielen Unentschieden (9 von 19 Partien) verhinderten bislang eine bessere Platzierung von Klaus' Mannschaft. Die Europa-League-Plätze sind noch in Reichweite - und so stellt ManCity einen ernstzunehmenden, taktisch diszipliniert agierenden Gegner dar, an dem das Knacken eines Abwehrriegels einstudiert werden kann.

      Auf diese Partie folgt das einzige Heimspiel, und gleichzeitig auch ein Aufeinandertreffen mit einem Ligarivalen. Ceddys AS Rom gibt sich im Delle Alpi die Ehre. Der Europa-League-Aspirant wurde im Ligabetrieb ebenfalls daheim noch 3:0 besiegt, allerdings erfuhr der Kader der Hauptstädter seitdem die ein oder andere Veränderung. Eventuell erhalten die beiden Juve-Leihgaben Frederik Sörensen und Ignacio Camacho die Gelegenheit, Trainer Antonio Conte schon vorzeitig für die kommende Saison von sich zu überzeugen.

      Das dritte Spiel findet wiederum in England statt. Mit Newcastle United trifft man auf den dritten Europa-League-Teilnehmer im Rahmen der Testspiele, und obwohl von der taktischen Ausrichtung her Ähnlichkeiten zu Manchester City bestehen - die Magpies weisen ebenfalls ein mageres Torverhältnis von 12:13 auf -, erwartet man hier ein völlig anderes Spiel. NUFC-Trainer ZoGgEr ist für das ein oder andere taktische Experiment bekannt, das entweder auf- oder schiefgeht. Halbe Sachen macht man im Nordosten Englands nicht: Bezeichnend, dass alle 8 Saisonsiege "zu Null" endeten, ebenso wie sämtliche vier Unentschieden torlose Remis waren. Überhaupt: In allen 19 Ligapartien konnten nur ein einziges Mal (bei der 1:2-Heimniederlage gegen Blackburn) beide Seiten einen Torerfolg bejubeln. Ansonsten hieß es: Wer das erste Tor schießt, gewinnt das Spiel ohne Gegentor. Hier bahnt sich eine Geduldsprobe allererster Güte an.

      Im vorletzten Testspiel trifft Juve auch auf seinen letzten Freundschaftsspielgegner - wie geht das? Man spielt zweifach bei AJ Auxerre vor. Eine interessante Konstellation, können auf diese Weise doch direkt Lehren aus dem ersten Spiel gezogen und im zweiten angewendet werden. Die Franzosen stehen zwar im unteren Mittelfeld der Ligue Un, partizipieren aber sowohl am Abstiegskampf als auch am Rennen um die internationalen Plätze. Entscheidend wird sein, wie sehr die zuletzt sieben sieglosen Spielen in den Köpfen von Felchows Mannen noch präsent sind. Ob ausgerechnet gegen Juve Selbstvertrauen für den Rückrundenauftakt getankt werden kann, wird stark von den jeweiligen Aufstellungen abhängen. Zumindest in einem der beiden Spiele werden, so Juve-Chefcoach Conte, einige Talente zum Einsatz kommen. Die gesamte Redaktion wünscht allen Gegnern viel Erfolg, Fairplay auf dem Platz und eine erfolg- und erkenntnisreiche Rückrundenvorbereitung!

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    • Edizione Torino #28

      Der leise Abschied eines Stars



      Am 2. Juni 2009 investierte Juventus Turin eine Ablöse von 51 Mio. € in Andrei Arshavin. Aus Geldnöten sah sich dessen damaliger Verein, Zenit St. Petersburg, zu einem Verkauf gezwungen und läutete so gleichzeitig die offiziell 100. Internationale Auktion des BOM-Verbandes ein. Kurz nach seinem 28. Geburtstag folgte dann also der Wechsel Richtung Piemont. Und dort wuchs "Shava", wie er des Öfteren genannt wird, zu einer festen Größe beim Serienmeister heran. 270 Pflichtspieleinsätze absolvierte Arshavin vor der aktuellen Saison, schoss 209 Tore - eine Traumquote, die nicht einmal von Leo Messi, dem vierfachen Weltfußballer des Jahres, erreicht wird. Dabei ist es ein Wunder, dass Arshavin überhaupt so erfolgreich wurde...


      Andrei Arshavin mit Mutter Tatiana und Vater Sergey

      Die Kindheit Andrei Arshavins war geprägt von Pleiten, Pech und Pannen. Wurde er zunächst von einem Auto angefahren - zog dabei glücklicherweise keine Langzeitschäden davon -, ließen sich seine Eltern scheiden, als er 12 Jahre alt war. Fortan lebte Arshavin bei seiner Mutter und schlief auf dem Fußboden. Sein Vater - der selbst Amateur-Fußballer war - ermunterte Andrei schließlich dazu, eine Profikarriere anzustreben, nachdem dieser mit sieben Jahren in der berühmten Smena-Akademie von Zenit Leningrad aufgenommen wurde. Während seiner Schulzeit erwies sich Andrei Arshavin als hervorragender Dame-Spieler, verschrieb sich letztlich aber komplett dem Fußball. Nichtsdestotrotz absolvierte er ein Studium in Modedesign, nach eigener Aussage aber vorrangig, "um Mädchen kennenzulernen." Schließlich debütierte Arshavin mit 19 Jahren im UI-Cup-Halbfinale gegen Bradford als Einwechselspieler für Zenit St. Petersburg.


      Vorzeigefamilie: Andrei und seine Lebensgefährtin Julia samt Sohn Artem. Nicht auf dem Bild: Tochter Yana und Sohn Arseni.

      Mit 26 Jahren folgte der erste Meistertitel mit Zenit. Als dribbelstarker, antrittsschneller Flügelspieler war Arshavin im Duo mit Aleksandr Kerzhakov bei allen Gegnern gefürchtet. Die Talente des mittlerweile 75-fachen russischen Nationalspielers blieben aber auch im Ausland nicht unentdeckt, erste Gebote von Tottenham und dem FC Barcelona schlug Arshavins Arbeitgeber jedoch noch aus. Dann folgte der Wechsel nach Turin, und nun endete in der Winterpause der Saison 2012|2 eine mehr als 3 1/2-jährige Ära: Andrei Arshavin hat in den Planungen des zu Saisonbeginn verpflichteten Managers topspin85 von Anfang an einen schweren Stand gehabt und wurde für die Rückrunde an den Hamburger SV verliehen. Seine dort gezeigten Leistungen haben großen Anteil am aktuellen Höhenflug der Hansestädter in der Liga. Alle 5 Spiele mit Arshavin, der beim HSV wieder im Sturm agieren darf, wurden gewonnen, und zwar nur dank des 31-Jährigen, denn jedes der 9 Tore wurde von ihm erzielt. Dass in Turin nicht weiter mit ihm geplant wird, war indes intern abgesprochen, und so bot sich die Leihe als ideale Bewerbung für einen neuen Arbeitgeber an. Nach längerer Zeit der Funkstille ging schließlich alles sehr schnell. Erst bot Middlesbrough FC 35 Mio. €, schließlich akzeptierte der Ligakonkurrent AS Rom die Forderung Juves über 39.999.999 € und kaufte die Leihe auf. Für den HSV, Arshavin und Juve ein Gewinngeschäft - und für Rom? Man wird sehen. Gerüchten zu Folge soll Arshavin zusammen mit Francesco Totti die Doppelspitze bilden. Ein (teurer) Qualitätssprung für Ceddys Team ist es aber allemal. Und Juve verliert dem Umbruch geschuldet eine große Identifikationsfigur...

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    • Edizione Torino #29

      Währungsreform!



      "Wir haben unsere Schäfchen schnell ins Trockene gebracht. Es ist gut, Verbandsvorstandsmitglied zu sein, so kann man sein Handeln gleich den etwaigen zukünftigen Veränderungen anpassen."


      Obiges Zitat ließ vor wenigen Minuten Juve-Manager topspin85 verlauten, als er mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen an einem Pulk aufgebrachter Medienvertreter vorbei in die Geschäftsstelle eilte. Was war geschehen? Schon seit mehreren Tagen treffen sich hochrangige BOM-Verbandsmitglieder im geheimen Kämmerlein, um über ebenso geheime Themen zu parlieren. Auch heute nahm topspin85 an einer solchen Sitzung in Hamburg [Sitz des Verbandes] teil und flog anschließend mit dem Vereinsjet zurück nach Norditalien. Wie auch in der Vergangenheit ließ der 27-jährige nichts Internes nach außen dringen, beauftragte aber eine externe Medienagentur mit einer mysteriösen Umfrage ohne genauen Titel oder Inhalt. Einzig und allein nach dem Dafür oder Dagegen (oder Egal) werden teilnahmewillige Fußball-Manager gefragt.


      Möglicherweise wird bald Euro gegen Bommo getauscht - Wechselkurs und Währungslogo sind noch unbekannt

      Jetzt der Schock: Es scheint einen Maulwurf zu geben, der aber offensichtlich auf einer falschen Fährte ist! Unsere Redaktion hat einen exklusiven Informanten in Hamburg telefonisch befragt. Demzufolge plant der BOM-Verband eine einschneidende Währungsreform! Nicht mehr der Euro, sondern der Bommo soll das neue Zahlungsmittel werden, und dafür sollen alle Guthaben in einem noch nicht festgelegten Verhältnis umgetauscht werden. Dies würde sich darüber hinaus auch auf Schulden wie auch auf Anlagen, Kredite, Zuschauereinnahmen, Sponsorengelder und Prämien auswirken, die natürlich ebenfalls alle angepasst werden würden. Auf Nachfrage beim Verband wies man uns mit "Kein Kommentar!" ab, kurz darauf erreichte uns aber aus höchst vertraulichen Kreisen die Information, dass im kommenden Monat mit einer Pressemitteilung zu diesem brisanten Thema zu rechnen sei. Wir bleiben natürlich dran und berichten, sobald sich etwas neues tut!

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    • Edizione Torino #30

      Zehn Fragen an: Felchow (AJ Auxerre)



      "Rio Mavuba. [...] Mein junger, geiler Spieler. [...]"

      Grundsatzfragen, Strategien, Ziele: Jeder Manager hat andere Vorstellungen vom Fußball als Ganzes. Sei es die Frage nach dem Geld, nach der Taktik oder dem Wunschspieler, zwei komplett identische Meinungen sind quasi ausgeschlossen. Und damit ein Einblick gewonnen werden kann in das, was der ein oder andere Manager so denkt, stellen wir von heute an in unregelmäßigen Abständen zehn Fragen. Heute zu Gast im Interview: Felchow von AJ Auxerre.


      Kontinuität im Burgund: Seit 2 Jahren und 3 Monaten ist Felchow für AJAs Geschicke verantwortlich

      La Gazzetta: Jugendarbeit oder fertige Spieler?
      Felchow: Jugendarbeit. Macht einfach mehr Spaß.

      La Gazzetta: Sugardaddy oder hart verdientes Geld?
      Felchow: Hart verdientes Geld.

      La Gazzetta: Offensive oder Defensive?
      Felchow: Offensive. Auch wenn für kleinere Vereine Defensive sinnvoller ist...

      La Gazzetta: Messi oder Ronaldo?
      Felchow: Messi.

      La Gazzetta: Kick&Rush oder Tiki-taka?
      Felchow: Tiki-taka.



      La Gazzetta: Hast du einen langfristigen Plan mit Auxerre, oder lebst du nur "von der Hand in den Mund"?
      Felchow: Langfristig natürlich. Wirtschaftlichkeit steht immer im Vordergrund, also kein benz. *lacht* Sportlich ist erstmal zweitrangig. Möglichst junge, geile Spieler haben. Jeder Manager findet andere Spieler geil. Alles langsam erarbeiten und gerne auch Spieler möglichst lange halten und nicht jede Woche mit neuem Kader dastehen.

      La Gazzetta: Angenommen, du hättest die Möglichkeiten - welchen Spieler würdest du ohne Rücksicht auf den Preis nach Auxerre holen?
      Felchow: Rio Mavuba, weil er damals bei Toulouse mein Aushängeschild war. Mein junger, geiler Spieler. Damals noch jung.

      La Gazzetta: Wenn BOM noch mal 10 Jahre existiert, dann ... ?
      Felchow: ...bin ich wahrscheinlich bekloppt genug, immer noch dabei zu sein.

      La Gazzetta: Zuletzt geärgert habe ich mich bei BOM über ... ?
      Felchow: ...meine Kurzsichtigkeit und Alessandrini aus der Auktion für die zweistelligen Tabellenplätze nicht geholt zu haben. Ging glaube ich für 15 Millionen zu Reading [Anm. d. Red.: Es waren sogar nur 14 Mio. €...], was mir damals zu teuer war.

      La Gazzetta: Für unsere Zwitscherfreunde: #Rausschrei #BOM Was ich schon immer mal los werden wollte: ...
      Felchow: Einen riesigen Dank an die Admins, die viel Arbeit - auch Arbeit, die keiner machen will - erledigen und das konstant seit Jahren.

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    • Edizione Torino #31

      Newsflash



      "Ich komme mir schon wie ein Zuhälter vor, bei so vielen Vereinen wurde ich mit Angeboten vorstellig..."

      Nach der Saison ist vor der Saison. Zufriedenstellend endete die Spielzeit 2012|2 für Juventus Turin, nach dem frühzeitigen Scudetto-Gewinn schleppte sich mit halber Kraft eine Nachwuchs-Elf ins Saisonfinale, während die erste Garde für das Pokalfinale geschont wurde. Dort siegte Juve hochverdient, aber nicht deutlich genug mit 1:0 gegen den krassen Außenseiter AC Siena, der damit in der kommenden Spielzeit Italien in der Europa League Gruppenphase vertritt. Topspins Ehrenamt beim europäischen Dachverband BOM verhindert(e) zuletzt und in Zukunft eine ausführliche Berichterstattung um das Treiben bei der 'Alten Dame', weshalb wir uns vorerst und bis auf weiteres auf die wichtigsten Meldungen und Gerüchte beschränken werden.

      Juve schließt das Geschäftsjahr 2012|2 mit einem Minus von knapp 170 Mio. € ab. Hauptausgabenbereiche waren Spielertransfers, gefolgt von Personalkosten. Das Eigenkapital des Vereins schrumpfte beträchtlich, die kommende Spielzeit ist daher als Konsolidierungssaison geplant, bei der am Ende mindestens die schwarze Null stehen soll.

      Zugänge 2013|1: Stefano Sensi, Tommaso Arrigoni (6.000.000 €, beide AC Cesena), Archimede Morleo (3.000.000 €, AJ Auxerre), Tom Weilandt (2.000.000 €, AC Milan), Ciro Immobile (Tausch, US Palermo), Antonio Cassano (Tausch, AS Rom), Arturo Vidal, Jack Rodwell (Tausch, beide Manchester Utd.), Raffaele Di gennaro, Lorenzo Crisetig, Luca Garritano (30.000.000 €, alle Inter Mailand), Joshua Gebissa (1.500.000 €, FC Hansa Rostock), Oka Nikolov (250.000 €, CA Osasuna), Aykut Özer (2.500.000 €, Eintracht Frankfurt), Said Ahmed Said (22.500.000 €, Middlesbrough FC), Masahudu Alhassan (8.000.000 €, Middlesbrough FC), Thomas Sörensen (9.000.000 €, CD Teneriffa), Fabian Ernst (10.000.000 €, Aston Villa), Marco Fossati (Leihe 1.000.000 €, KO 15.000.000 €, FC Bayern München), Matteo Gerbaudo (eigene Jugend)

      Abgänge 2013|1: Marco Costantino (100.000 €, AC Ajaccio), Daniel Ayala (2.000.000 €, Granada CF), Steven Gerrard (150.000.000 €, PSV Eindhoven), Jeremain Lens (Tausch, US Palermo), Sotirios Ninis (47.500.000 €, FC Sevilla), Nicky Kuiper (4.000.000 €, FC Twente Enschede), Robert Acquafresca (15.000.000 €, AS Rom), Thomas Vermaelen, Samir Nasri (Tausch, beide Manchester Utd.)

      Verliehen: Paolo De Ceglie (SH, FC Hansa Rostock), Antonio Adan (SE, Stade Brestois 29), Ciro Immobile (SH, US Palermo), Ignacio Camacho (SH, CD Teneriffa)

      Transfergeflüster:
      • Juve will den Kader noch um "mindestens 5 Spieler verkleinern", so Trainer Antonio Conte. Mittelfristig sei eine Kadergröße von 60 Spielern angestrebt, um Raum für Fluktuationen zu gewähren. Man sträube sich zwar gegen Entlassungen, aber wenn es keine Angebote gebe oder keine anderen Lösungen gefunden werden könnten, dann würden einige Nachwuchsakteure den bitteren Gang zum Arbeitsamt antreten müssen.
      • Antonio Cassano steht kurz vor einem Wechsel zu Olympique Lyon. Sein Berater: "Es stimmt, wir haben prinzipiell eine Einigung und warten nur auf das 'Go' aus Lyon. Das schlechte Wetter in Schottland macht einen Kontakt zu fronoj (Manager der Lyonnais und derzeit im Urlaub, Anm. d. Red.) aber schwierig. Wir hoffen dennoch, die Personalie binnen Wochenfrist über die Bühne zu bringen."
      • Heiß begehrt war auch Jack Rodwell, aber als Leihe. Ein Softwarefehler führte dazu, dass der englische Mittelfeldmann kurzzeitig und irrtümlich auf der Leihliste des Vereins geführt wurde. "Entschuldigung an alle Interessenten, die vor Aufregung gleich eine Anfrage geschickt haben. Hier lag ein technischer Fehler vor, Jack ist derzeit nicht ausleihbar."
      • Das Dauerthema Christian Benteke hat sich in Turin offensichtlich erledigt. Wer so geringe Geographiekenntnisse habe und dann noch Anhänger eines Vereins sei, den Juve-Manager topspin85 nicht gerade zu seinen Lieblingsclubs zählt, ist im Piemont unerwünscht. Geruhsame Zeiten für den FC Bayern München brechen an.
      • Mit Juve in Verbindung gebracht wurden zuletzt die Namen Francesco Bardi, Sandro, Leonardo Bonucci und Alexis Sánchez. Keiner der Beteiligten war allerdings für eine Stellungnahme zu erreichen.

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    • Edizione Torino #32

      Interview mit: topspin85 (Juventus Turin)



      "Zur Zeit verspüre ich den unbändigen Drang nach Titeln."

      FC Schalke 04, Aston Villa FC, FC Hansa Rostock, Granada CF - und nun Juventus Turin, die bislang größte Aufgabe von topspin in seiner Karriere. Die erste Saison hat er mit dem (erwarteten) Double abgeschlossen. Souverän, nicht zuletzt aber auch dem Umbruch bei der direkten Konkurrenz (Inter Mailand) und der etwas vermissten Aktivität (AC Mailand) geschuldet. Der vierte im Bunde der Meisterschaftskandidaten, Chievo Verona, scheint (noch) nicht reif genug für den Titel, auch wenn das Potenzial zweifellos da ist. Wenige Tage vor dem Start in die Spielzeit 2013|1 durften wir topspin85 zu einem Interview begrüßen, in dem er uns über Ziele, Perspektiven - und Kaugummi - erzählt hat.


      In der Geschäftsstelle von Juventus Turin trafen wir topspin zum Interview

      La Gazzetta: Meister und Pokalsieger - zufrieden mit der abgelaufenen Saison?
      topspin85: Jein. Sollte ich, derzeit ist das wohl das Non-Plus-Ultra. Aber das Gefühl dieses Doubles kenne ich schon aus Schalker Zeiten, und für Juve ist es auch der Anspruch, zumindest um die Titel mitzuspielen. Unzufrieden bin ich mit den Leistungen auf europäischer Ebene: Im B.U.C. das blamable und völlig überflüssige 0:1 in der 1. Runde gegen Wolfsburg, davon träume ich noch heute schlecht. Und in der Champions League zitterten wir uns quasi ins Achtelfinale, boten dort ein grandioses Hinspiel gegen ManU und verspielten unsere Führung im Rückspiel noch. Juve ist zurzeit nicht das, was es mal war, und wird es mittelfristig auch nicht sein.

      La Gazzetta: Haben andere Nationen Italien den Rang abgelaufen?
      topspin85: Die Drei-Jahres-Wertung zeigt es ja: Italien ist in einer kleinen Krise. Es fehlt an quantitativer Qualität, sprich: die Breite ist nicht gut genug. Es mangelt offensichtlich an Attraktivität, Aktivität ist ja weitestgehend gegeben. Mit togro (Sampdoria Genua), yilmaz (Lazio Rom) und Raymond Domenech (US Sassuolo) hat die Serie A drei Glücksgriffe zu verzeichnen, auch wenn der Abgang von Criss zu Ajax Amsterdam natürlich schwer wiegt.

      La Gazzetta: Eine Verbesserung ist also erst mal nicht in Sicht?
      topspin85: Wenn Sie mich fragen, in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht. Die Teams müssen kontinuierlich arbeiten, ihr Kapital gezielt und vernünftig einsetzen und dürfen keinen Aktionismus betreiben, selbst wenn es mal nicht läuft. Auch die Jugendarbeit muss einen höheren Stellenwert bekommen. Wenn ich zum Beispiel sehe, wie die Jugend des AS Rom in alle Welt verstreut wird, blutet mir das Herz. Sieht so Nachhaltigkeit aus? Ich stecke nicht drin, aber so teuer ist der Betrieb eines Nachwuchsleistungszentrums nicht. Wahrscheinlich denken viele zu kurzfristig. Heute ein paar Profiverträge vergeben, morgen die Meisterschaft und übermorgen die Krone Europas. So geht das nicht mehr, die Zeiten sind vorbei. Der Kampf um die Zukunft ist schon längst im Gange, und ich fürchte, Italien hat den Zug erst mal verpasst.

      La Gazzetta: Klingt düster - welche Vereine sind denn für Sie Vorreiter für ein Zukunftskonzept?
      topspin85: Da gibt es verschiedene. Der FSV Mainz 05 ist ein gutes Beispiel dafür, wie man es machen und am Ende trotzdem ohne Titel dastehen kann. Gezieltes Scouting vor allem in den Niederlanden und Frankreich - zugegebenerweise nicht unsere Transferterritorien -, frühzeitige Verpflichtung von Talenten, die dann groß rauskommen, durchorganisierte Strukturen vom Profibereich bis zur Jugend herunter. Aber die Bundesliga hat an Kompaktheit zugenommen, so was findet sich jetzt in fast jedem Verein. Und der FC Bayern hat sich aus dem Mittelmaß der früheren Jahre erhoben und scheint nun unanfechtbar an der Spitze zu thronen. Dazu gehört natürlich auch immer etwas Glück, vor allem in Transferverhandlungen. Aber selbst ohne das Glück können Mainz und Bayern unglaublich froh darüber sein, solche Manager zu haben. Und dahinter geht es ja weiter: Stuttgart, Leverkusen, um nur zwei zu nennen. In England hat sich der Everton FC in die Top-Riege eingeschlichen, ebenfalls durch behutsame Entwicklung und Kontinuität. CA Osasuna in Spanien, und und und. Das fehlt mir in Italien. Hier haben wir die Top 4 und dahinter rückt nichts wirklich an die Spitze heran.

      La Gazzetta: Wie beurteilen Sie denn die Arbeit in Mailand und Verona?
      topspin85: Verschieden. Fangen wir mit dem leichtesten an, dem AC Mailand. Merlin ist ein guter Manager, ohne Frage, aber zuletzt schien er sich etwas auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Ich hatte mehr Aktivität vor allem auf dem Transfermarkt erwartet. Aber vielleicht überrascht er mich ja zur neuen Saison noch. Chievo Verona ist sicherlich noch immer geschockt von Shevas Rücktritt, hat mit lolo aber einen adäquaten Ersatz gefunden. Wenn Sheva als Verhandlungspartner Granit war, dann ist lolo Diamant. Härter geht kaum. Die Ein-Nationen-Strategie birgt allerdings auch Nachteile, tendenziell darf man seine Spieler immer zu teuer bezahlen. Ob oder wann Chievo um den Titel mitspielt, mag ich nicht zu beurteilen. Das geht bei Inter schon eher: Dort ist der Umbruch auf höchstem Niveau in vollem Gange. Derek ist zwar schon länger dort aktiv als ich, aber bei ihm scheint alles etwas reibungsloser abzulaufen. Das Team ist Großteils jung und erfolgshungrig, aber - noch - sehe ich es nicht als dauerhaften Titelrivalen. Abgesehen von der Sturmposition, wo Inter van Persie hat, sind wir derzeit auf jeder Position gleichwertig oder besser besetzt.

        

      La Gazzetta: Das sieht nicht jeder so...
      topspin85: Aber ich. Und das ist alles, was zählt. Ich kann natürlich auch sagen, unser Kader ist zu alt, zu schlecht und überhaupt können wir froh sein, am Saisonende 4. zu werden. Aber meine Spieler und ich wissen, dass wir die stärkste Elf der Serie A stellen. Sicher, der Status ist nicht unveränderlich, auch wir treiben eine Verjüngung vorn - Stichwort "Sanfte Revolution" - und das nicht immer erfolgreich. Aber niemand im Verein, weder Präsidium noch Trainerstab noch ich, will einen radikalen Schnitt. Wir wollen den schmalen Grat beschreiten, sowohl höchste Qualität aufbieten als auch aus dem Nachwuchs immer neue Stars heranführen zu können. Die kommende Spielzeit wird zeigen, ob uns das wie erwünscht gelingt.

      La Gazzetta: Also wird Juve Meister...
      topspin85: Natürlich.

      La Gazzetta: Und in den anderen Wettbewerben...
      topspin85: Erreichen wir zusammengerechnet mehr als in der letzten Spielzeit. Die Coppa zu verteidigen hängt stark von den Auslosungen ab. In der Champions League ist das Achtelfinale Pflicht, das Viertelfinale je nach Losglück aber auch nicht unrealistisch. Und wenn man zu den besten acht Teams in Europa gehört, kann man auch den Titel holen. Wohlgemerkt kann - das könnte ein Vorteil sein, unbelasteter in die Spiele zu gehen, als wenn von außen der enorme Erfolgsdruck auf einem lasten würde. Tja, und zu guter Letzt der BOM United Cup, dort haben wir schon jetzt mehr erreicht als in der Vorsaison, dem Freilos in Runde 1 sei Dank. Zwar sind wir hier ebenfalls von der Losfee abhängig, ich sehe aber keinen Grund, warum wir nicht weit kommen sollten.

      La Gazzetta: Können wir von Juve noch Aktivität auf dem Transfermarkt erwarten?
      topspin85: In groben Zügen steht der Kader. Antonio Conte wäre auch damit zufrieden, mit der aktuellen Besetzung in die Saison zu gehen. Allein, wie ich eingangs schon so ähnlich sagte, Stillstand ist Rückschritt. Man darf sich nicht auf dem ausruhen, was man hat, sondern die Suche nach - potenziellen - Verbesserungen im Kader muss immer weiter gehen. Wir stehen mit so vielen Managern in Verbindung, und oft erweisen sich Verhandlungen mit manchen von ihnen zäh wie Kaugummi. Bei manch anderen versuchen wir es gar nicht erst, sei es wegen deren Unerreichbarkeit oder Unverlässlichkeit, sei es angesichts der Tatsache, dass eine Einigung ohnehin unmöglich erscheint. Wann der nächste Deal verkündet wird, kann ich ihnen nicht sagen, wir hoffen jedoch in den nächsten Tagen auf eine Vollzugsmeldung. Zudem werden uns bis zum Saisonbeginn noch ungefähr eine Hand voll Spieler verlassen müssen, da beim Verband für den Spielbetrieb nur 70 Akteure gemeldet werden dürfen.

      La Gazzetta: Und zum Abschluss: Ihr Vertrag in Turin läuft am Ende der Saison 2013|1 aus. Wie geht es dann weiter?
      topspin85: Es ist wohl zu früh, das abschließend zu beantworten. Vieles hängt von der sportlichen Entwicklung ab, aber auch von der privaten Gesamtsituation. Ich werde hier weder dementieren noch bestätigen, ob ich noch mehr als eine Spielzeit in Turin bin. Ich merke aber auch, dass ich nicht jünger werde, und die Entwicklung vieler Talente geht schon an mir vorüber. Wenn ich irgendwann feststelle, dass es das nicht mehr bringt, oder der Verein darunter leidet, dann bin ich der letzte, der auf seinem Stuhl klebt. Ich versichere ihnen aber: Zurzeit verspüre ich den unbändigen Drang nach Titeln. Und die wird Juve auch in 2013|1 holen!

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    • Edizione Torino #33

      Schock! Juan Jesus verlässt die Alte Dame!



      "Ich will zur WM! Ich muss spielen! Ich danke Juventus für diese Chance!"


      Exakt 219 Tage war sie da, die Zukunftshoffnung in der Defensive Juventus Turins. Von der Spielweise her oft verglichen mit seinem Idol Lúcio, war Juan Jesus so etwas wie ein Signal an die Konkurrenz, Marke "Seht her, auch wir können Toptalente holen." Doch die Weltmeisterschaft im Heimatland des Brasilianers im nächsten Jahr führte intern zu Querelen - Juan Jesus forderte mehr Spielzeit, die man ihm in Turin derzeit nicht zugestehen konnte. In der Vorsaison spielte der Innenverteidiger 16x in der Liga, aber nur 10x von Beginn an, kam auf gut 1.000 Spielminuten. Hinzu kamen acht Spiele in Champions-League und TIM-Cup.
      Mit Nemanja Vidic, Jan Vertonghen und Sergio Busquets scheint die defensive Dreierkette für 2013|1 nun wiederum keinen Stammplatz herzugeben, und so bat der 21-jährige Brasilianer vor wenigen Tagen, nachdem eine Offerte des FC Toulouse eingegangen war, bei der sportlichen Leitung um die Freigabe. Einige Tage hektischen Treibens - das inbesondere in den finalen Verhandlungsstunden ungeahnte Ausmaße annahm - später war es nun am gestrigen Abend beschlossene Sache: Juan Jesus verlässt Juventus Turin und schließt sich dem französischen Vizemeister Toulouse FC an - wohl auch, weil er dort einen Stammplatz sicher zu haben und die WM-Teilnahme 2014 somit realistischer scheint.


      Brasiliens Nationalspieler Juan Jesus bei der Präsentation durch seinen neuen Verein Toulouse FC

      Finanziell ist der Transfer indes ein Gewinngeschäft für Juve: Die Verpflichtung Juan Jesus' kostete den Verein einst exakt 103.200.251 €, nun verlässt er den Club wieder für 250 Mio. € (wovon 20% erst zur Saisonhälfte fließen werden). Abzüglich aller Steuern und Gehaltskosten ergibt sich eine Rendite von fast 125%. Pro Tag steigerte Juan Jesus seinen Wert also um 0,37% bzw. rund 600.000 €. Indes wird das Juve-Management nun nicht in Aktionismus verfallen. Zwar sei die Kaderstruktur so etwas ausgedünnt worden und man suche nun nach Alternativen in Abwehr oder Mittelfeld, man sehe sich aber nicht bereit, nur des Kontostandes wegen Mondpreise für Spieler zu zahlen. Gut möglich also, dass noch vor Meldefrist einer der Reserve-Verteidiger (Sörensen oder Darmian) überraschend für das Profiteam gemeldet wird.

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    • Edizione Torino #34

      Pazzini komplettiert den Sturm



      "Wir haben jetzt drei der besten italienischen Stürmer."


      Antonio Di Natale, Antonio Cassano und - Giampaolo Pazzini! Ein rein italienisches Sturmtrio wird für den amtierenden Meister in der kommenden Saison auf Torejagd gehen. Die Variabilität der einzelnen Spieler macht dabei alles vom Ein-Mann-Sturm bis zum Dreier-Angriffsbollwerk möglich, der kopfballstarke Pazzini stellt eine Wunschlösung des Trainers Antonio Conte dar - war man doch bislang eher darauf angewiesen, die kleinen und wendigen Sturmspitzen flach anzuspielen und die gegnerischen Abwehrreihen technisch zu überwinden. Etwas weniger Bauchschmerzen bereitet dem Trainerstab nun auch die geplante Verwendung (des ebenfalls kopfballstarken) Samuel Eto'os als zentraler Mittelfeldspieler.


      Pazzini unterschreibt einen Drei-Jahres-Vertrag in Turin, geschätztes Salär: knapp 5 Mio. € pro Jahr

      Sehr schnell waren die Verhandlungen mit Pazzinis bisherigem Arbeitgeber Valencia CF abgeschlossen. Hatte sich das Turiner Management zunächst ob der sehr transferarmen Vergangenheit mit dem Konterpart BoneCollector kaum Hoffnungen auf eine Verpflichtung gemacht, kam es sehr zügig zu einer Einigung. 111 Mio. € Ablöse fließen nach Valencia - ein Preis, den Juve "gerne zahlt", wie topspin85 nach dem Transfer kommentierte. Zudem stünde noch eine Verhandlung über einen weiteren Valencia-Kicker im Raum, hier baten sich die Turiner allerdings noch einige Tage Bedenkzeit aus. Auf die Anfrage nach Abwehr-Talent Matteo Darmian hin - BoneCollector hätte diesen gerne in dem offenen Transfer integriert - musste topspin85 zunächst abblocken. Frühestens im September sei man bereit, über die Zukunft des 23-jährigen zu sprechen.

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    • Edizione Torino #35

      Come perfezionare il catenaccio



      "Im Fußball gibt es keine Magie, aber sehr wohl Leidenschaft und Kampf."
      Helenio Herrera (1910-1997), argentinische Trainerlegende ("Totengräber des Fußballs")


      Die einen lieben ihn, die anderen verteufeln ihn: den Catenaccio. Erfunden beim Rivalen Inter Mailand unter der argentinischen Trainerlegende Helenio Herrera, wurde ursprünglich ein 4-5-1- oder gar 5-4-1-System auf dem Platz umgesetzt, das die Räume eng machte und dem Gegner keinen Platz zur Entfaltung seines Spiels bot.Zudem ermöglicht eine zügige Überbrückung der vielfältigen Anspielstationen im Mittelfeld gefährliche Konter. Insbesondere nach einem (meist frühen) Führungstreffer wurde das System noch defensiver interpretiert, als es auf dem taktischen Reißbrett bereits wirkt. Für den gemeinen Zuschauer konnten sich so ungeahnt langweilige Partien entwickeln, wenn die eine (führende) Mannschaft sich nur noch aus Verteidigen konzentrierte und die andere keine Ideen hatte, den Riegel (italienisch: catena) zu durchbrechen. Es gibt allerdings Fußballästheten, die selbst dieser Spielform Positives abgewinnen können, ja, sie sogar auf Grund ihrer Effizienz als das Nonplusultra des Fußballsports ansehen - angeblich gehört topspin85 zu einem der Anhänger dieser Philosophie.


      Die offensive Interpretation des 3-4-3-Catenaccio, angewandt gegen Sparta Rotterdam

      Auf die Tugenden der Defensive scheint sich Juventus Turin in seinen Testspielen in der Saisonvorbereitung zu konzentrieren. Beim Be-Prepared-Turnier trat das Team zunächst beim englischen Vorjahresdritten Chelsea FC an - überraschend offensiv, schließlich hatte man noch das 1:3 beim englischen Meister Manchester United im Hinterkopf, als man zu defensiv agierte. In einem offenen Spiel mit leichten Feldvorteilen für die Gastgeber trennte man sich 2:2, nachdem Chelsea zweimal in Führung gegangen war. Die Torschützen hießen Antonio Di Natale und Étienne Capoue (dem ein baldiger Transfer zu einem europäischen Spitzenteam nachgesagt wird), während für die Blues Sturmstar Falcao doppelt traf.
      Mit einem neuen taktischen Ansatz und einer Uminterpretation des Catenaccio vom 4-5-1 zum 3-4-3 wurde die Partie gegen Eredivisie-Aufsteiger Sparta Rotterdam mit 1:0 gewonnen. Das Ergebnis spiegelte indes die Überlegenheit auf dem Platz in keinster Weise wieder, die Chancenverwertung muss zurecht als kläglich bezeichnet werden. Doch kommt es im Catenaccio eben auf diese gar nicht an, solange ein Tor erzielt wird und hinten die Null steht. Dementsprechend zeigte sich Trainer Antonio Conte durchaus zufrieden mit dem gezeigten. Schütze des Treffers in Wembley-Tor-Manier war Neuzugang Giampaolo Pazzini nach 40 Minuten.
      Deutlich defensiver, aber ebenfalls im 3-4-3 bestritt Juve das zweite Auswärtsspiel auf englischem Boden, bei Arsenal FC. Topspin85, bekennender Antipathisant der Gunners, wollte das Team zermürben lassen, was den Umständen entsprechend in ansehnlicher Manier gelang. Nur 11 Minuten nach Anpfiff schoss Antonio Cassano das 1:0, anschließend wurde ein perfekter Catenaccio gespielt. Die knapp 50.000 Zuschauer kommentierten das Ballgeschiebe zwar phasenweise mit einem gellenden Pfeifkonzert, den Juve-Spielern machte dies aber nichts aus. Konzentriert und besonnen brachte man das 1:0 über die Zeit und lief in keinster Weise Gefahr, den Ausgleich zu kassieren. Ob der Catenaccio in den abschließenden beiden Spielen in Palermo (morgen, 18.30 Uhr) und Frankfurt (30.05., 18.30 Uhr) erneut Anwendung findet, darüber schwieg sich Antonio Conte aus. Das Team scheint auf dem Weg zum 1. Spieltag der neuen Saison (07.06., 17.00 Uhr bei Cagliari Calcio) aber schon wieder gut zusammengefunden zu haben.

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    • Edizione Torino #36

      Kooperation mit CD Teneriffa



      "Die Bedingungen auf den Kanaren werden zu dieser Jahreszeit ideal sein. Wir danken CD Teneriffa dafür, unser Trainingslager organisiert zu haben."
      Antonio Conte, Trainer Juventus Turin


      Bisher ließ es sich nur erahnen, nun verkündeten es die Verantwortlichen auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz: Juventus Turin und der spanische Erstligist CD Teneriffa haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der zunächst auf ein Jahr befristet und darüber hinaus an den Verbleib von Bayern-Manager Molle bei den Spaniern gebunden ist. Bereits vor einigen Wochen einigten sich beide Vereine über eine zunächst halbjährige Leihe des spanischen U21-Nationalspielers Ignacio Camacho auf die Kanareninsel. Kurz darauf kaufte Juve Thomas Sörensen für ein Vielfaches seines Marktwertes, am gestrigen Abend nun wies der italienische Meister seine Bank an, die eingegangene Prämie für die Wahl topspins zum Trainer der Saison in Italien an CD Teneriffa zu überweisen - immerhin 1 Mio. €. Weitere Aktiionen dieser AArt sind vertraglich nicht explizit geregelt, man wolle jedoch eine so intensive Unterstützung wie möglich anbieten.


      Der beliebte Strand von Las Teresitas könnte ideal für Strandläufe genutzt werden

      Indes ist das Partnerschaftsverhältnis nicht so einseitig, wie es aussieht. Nach dem letzten Vorbereitungsspiel im Rahmen des Be-Prepared-Turniers am übermorgigen Donnerstag gegen Eintracht Frankfurt fliegt ein Teil des Juve-Kaders nach Teneriffa, um in einem fünftägigen Intensiv-Trainingslager den Teamgeist zu optimieren. Neben Strandläufen und Wanderungen auf der Hochebene unterhalb des Pico de Teíde sind lockere Spielformen wie 5 gegen 2 und 7 gegen 7 geplant. Den Abschluss bildet ein Testspiel über 2x30 Minuten gegen den Drittligisten CD Marino aus der Ferienhochburg Playa de Las Américas. Am 5. Juni, also zwei Tage vor dem Saisonauftakt, wird Juve-Trainer Antonio Conte mit seinen Assistenten und folgendem 30-köpfigen Kader zurückerwartet:

      Tor: Buffon, Consigli, Nikolov, Di Gennaro
      Abwehr: Vidic, Vertonghen, Busquets, Darmian, Sörensen, Alhassan, Sabelli
      Mittelfeld: Vidal, Xabi Alonso, Capoue, Lennon, Eto'o, Rodwell, Skjelbred, Crisetig, Gabriel, Fossati, Giandonato, Chibsah
      Sturm: Boakye, Pazzini, Cassano, Di Natale, Padovan, Andersen, Morimoto

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    • Edizione Torino #37

      Iago wer?



      "Antonio Di Natale hatte seine erste starke Saison mit 25, und schauen Sie, wo er heute ist. Wir haben Iago Aspas intensiv gescoutet und trauen ihm eine ähnliche Entwicklung zu wie Antonio."
      Fabio Paratici, Sportdirektor Juventus Turin


      Wenn ein italienischer Nationalspieler (Antonio Cassano) und ein großer Koffer voll Geld (erfolgsabhängig ungefähr 50 Mio. €) einen Verein verlassen, erwartet man im Gegenzug einen richtigen Knaller, einen Spieler von Weltformat. Der erste Halbsatz wurde gestern Abend bei Juventus Turin umgesetzt - spätestens bei der Präsentation des verpflichteten Spielers blieb vielen Journalisten und Fans aber der Mund offen stehen, unruhiges Gemurmel erfüllte den PK-Saal. Iago Aspas - wer? Ein fast 26 Jahre alter spanischer Stürmer, der nur Insidern ein Begriff ist, kein Juniorennationalspiel für Spanien bestritten hat und auch fernab der A-Nationalmannschaft ist?


      Noch ist Iago Aspas den meisten kein Begriff. Das soll sich schon bald ändern...

      Doch die Verantwortlichen meinten es ernst. Man erhoffe sich von Iago Aspas in jüngerer Zukunft eine Leistungsexplosion, zudem hätte sich Antonio Cassano nach der Verpflichtung Giampaolo Pazzinis unzufrieden gezeigt - die Hierarchie in der Offensive sah für Cassano angeblich keinen Stammplatz mehr vor. Nur knapp 2 Monate nach seiner Verplfichtung verlässt der 30-jährige Stürmer den italienischen Meister also in Richtung Celta Vigo. Für die Spanier ein Königstransfer, der als Hoffnung auf den Klassenerhalt (und vielleicht sogar noch mehr) angesehen wird. Iago Aspas dagegen wird als klare Nummer 3 im Turnier Sturm geführt werden, bezieht darüber hinaus ein etwa 1,5 Mio. € geringeres Gehalt als Cassano und soll trotzdem seine Einsatzzeiten bekommen. Insider sprechen von einer Philosophie der Verjüngung, die man vorantreiben wolle - immerhin ist etwa die Hälfte der Stammelf älter als 30 Jahre. Zu welchen Kosten dieser Transfer letztlich über die Bühne gegangen ist, muss die Zukunft erweisen.

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