Edizione Torino #1Juve nicht mehr führungslosDie Spatzen pfiffen es bereits vom Dach der Mole Antonelliana, so laut sogar, dass es selbst
im sechs Kilometer entfernten Stadio delle Alpi noch zu vernehmen war. Am gestrigen Abend folgte die endgültige Bestätigung: Juventus Turin hat nach dem Rücktritt des Erfolgsgaranten ChoY einen neuen
starken Mann für die vakante Managerposition verpflichten können. Der 27-jährige topspin85, bis zuletzt beim spanischen Erstligavertreter Granada CF unter Vertrag, wird ab sofort die Geschicke der Vecchia
Signora leiten. Juve zahlt an die Andalusier eine kolportierte Ablöse von rund einer Million Euro und machte darüber hinaus das Zugeständnis, dass topspin85 bis auf weiteres in Personalunion auch die
Geschäfte von Granada CF fortführt - zumindest solange, bis der Europa-League-Teilnehmer einen passenden Nachfolger gefunden hat. Einem kurzen Pressestatement nach der Verkündung ließ sich entnehmen, dass
das Hauptaugenmerk aber auf der Umsetzung der Ziele beim italienischen Serienmeister liegen wird.
Die Vita des neuen Managers liest sich erfolgversprechend. Drei Saisons beim FC Schalke 04, ebenfalls drei bei Aston Villa, ein Jahr FC Hansa Rostock und eines bei Granada CF brachten dem als bedacht handelnd bekannten Deutschen Erfahrung auf nahezu allen sportlichen Ebenen ein. Neben einem Meistertitel und einem Pokalsieg, beide errungen in seiner Zeit bei Schalke 04, fehlen freilich noch einige Trophäen in der Glasvitrine, um zu den erfolgreichsten Managern zu zählen. Auch wenn er persönlich nicht übermäßig wert auf "Silverware" legt - "es kommt doch darauf an, was man aus den vorhandenen Mitteln macht, und einen Aufsteiger in die Europa- oder Champions-League zu führen ist in der Leistung einem Meistertitel bei Juventus Turin sicherlich ebenbürtig" - bei Juve wird er nur daran gemessen werden. Angst kennt er nicht: "Ich muss keinem mehr beweisen, was ich kann. Würde ich dem Druck nicht standhalten können, hätte ich den Job nicht angetreten. Ich denke, Juve stehen glänzende Zeiten bevor, und zwar nicht nur beim Blick in die Vereinschronik." Bei einem geschätzten Salär von drei Millionen Euro per annum (zuzüglich Erfolgsprämien) werden die Verantwortlichen auch kaum etwas anderes erwartet haben, als sie sich auf die Personalie topspin85 festlegten. Der neue Manager stand uns heute morgen für ein Kurzinterview zur Verfügung: Gazzetta: "Guten Morgen und beste Glückwünsche! Wo liegen Ihre Prioritäten in den nächsten Tagen?" topspin85: "Buon giorno, und danke! Naturgemäß sind die ersten Tage nach Amtsantritt immer recht hektisch. Man lernt die Angestellten und Spieler kennen, muss sich auf dem Vereinsgelände zurechtfinden, ein Hotel und später eine kleine Wohnung suchen, mit den Spielern reden, die ersten Trainingseinheiten beobachten, das Büro einrichten, den Tagesablauf optimieren, mit der Sekretärin flirten (lacht) - kurz, der Tag ist mit 24 Stunden definitiv zu schnell vorbei. Dazu kommen noch jede Menge telefonische und schriftliche Transferanfragen. Meine Erfahrung sagt mir aber, dass sich das in ein bis zwei Wochen alles normalisiert." Gazzetta: "Wissen Sie schon, mit welchen Spielern Sie planen und wo sie etwas ändern wollen?" topspin85: "Ich tue mich schwer damit, so etwas zu pauschalisieren. Die meisten Spieler bekommen Ihre Chance bei mir. Ich hoffe, dass wir von unseren hervorragenden Jungtalenten den ein oder anderen verleihen können, um ihm mehr Spielpraxis zu erlauben. Ansonsten strebe ich eine "sanfte Revolution" an und möchte den Kader zu möglichst geringen Qualitätsverlusten etwas auffrischen. Das wird schwer, vor allem wenn man gewillt ist, gewisse Spieler nicht zu verkaufen. Aber ich bin optimistisch, dass wir mit unseren finanziellen Rücklagen und dem vorhandenen Spielermaterial selbst ohne signifikante Neuverpflichtungen eine gewichtige Rolle im nationalen und internationalen Fußball spielen werden." Gazzetta: "Man munkelt, Sie wollen einige italienische Stars zu Juve locken. Ist da was dran?" topspin85: "Man munkelt vieles, wenn der Tag nur lang genug ist. Fakt ist doch, dass Juve ein italienischer Verein ist, und als Meisterschaftsanwärter muss es auch den Fans gegenüber unsere Pflicht sein, den nationalen Fußball zu fördern. Da ist es selbstverständlich, dass wir Spieler, die dem Team qualitativ und menschlich weiterhelfen, beobachten. Wenn das Italiener sind, umso besser, dann gibt es zumindest keine Sprachprobleme - es reicht ja schon, dass ich zur Zeit noch kein fließendes Italienisch spreche! (lacht) Aber am Ende muss das Preis-Leistungs-Verhältnis passen. Nur weil wir Juventus Turin sind, heißt das nicht, dass wir das Doppelte des Marktpreises bezahlen werden." Gazzetta: "Besten Dank und viel Erfolg auf Ihrem Weg!" |
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