Von Denizhan Mansiz im Renzo Barbera-Stadion
Italien - Tschechische Republik 2:2
Dank des Ausgleichstreffers von Tomáš Rosický in der 88. Minute blieb die Tschechische Republik auch im 20. Länderspiel in Folge ungeschlagen. Drei Minuten zuvor hatte es in Palermo nach dem Tor von Antonio Di Natale noch nach einem Sieg der Hausherren ausgesehen.
Gastgeber unter Druck
Die Gäste mussten auf Petr Cech, Tomáš Ujfaluši, Milan Baroš und Vladimír Šmicer verzichten, starteten aber schwungvoll in die Partie, und das kreative Mittelfeldtrio aus Rosický, Pavel Nedved und Karel Poborský setzte die neuformierte Abwehr von Giovanni Trapattoni unter Druck.
Tschechische Chancen
In der siebten Minute scheiterte Nedved erst an seinem Juventus-Teamkollegen Gianluigi Buffon, wenig später wurde Poborský von Rosický glänzend in Szene gesetzt, doch sein Schuss wurde von der Linie gekratzt.
Ständiger Unruheherd
Poborský war in der Anfangsphase ein ständiger Unruheherd und brachte den 32-jährigen Debütanten Stefano Bettarini in der Abwehr gehörig ins Schwitzen. Doch Italien hielt dem Druck stand und erspielte sich selbst einige Chancen.
Führung durch Vieri
Del Piero hatte Jaromír Blazek im tschechischen Tor bereits geprüft, als die Italiener in der 14. Minute in Führung gingen. Del Piero setzte sich auf der linken Seite durch und flankte nach innen, der Ball wurde abgefälscht und landete bei Christian Vieri, der an den Pfosten köpfte. Die Gäste konnten jedoch nicht klären, und erneut landete der Ball bei Del Piero, der ebenfalls den Pfosten traf, ehe Vieri den Abpraller an Blazek vorbei ins Tor bugsierte.
Verdienter Ausgleichstreffer
Trotz dieses Rückschlags erspielten sich die Tschechen weitere Chancen. Marek Jankulovski verfehlte das Ziel aus 25 Metern, auch Jan Koller vergab. Die Gäste machten weiter Druck, Nedved und Rosický scheiterten jedoch. In der 42. Minute fiel dann doch der Ausgleichstreffer. Poborský trat einen Freistoß nach innen, und Sparta-Stürmer Jirí Štajner traf aus kurzer Entfernung per Kopf.
Zahlreiche Auswechslungen
Trapattoni wechselte zur Halbzeit sieben Spieler aus, nur Bettarini, Simone Perrotta, Stefano Fiore und Del Piero - der den fehlenden Fabio Cannavaro als Kapitän vertrat - durften im Spiel bleiben. Auch Tschechiens Trainer Karel Brückner nahm sechs Veränderungen vor, so dass die Partie zu Beginn der zweiten Halbzeit nur schwer in die Gänge kam.
Chancen auf beiden Seiten
Dennoch konnten sich beide Mannschaften einige Gelegenheiten erarbeiten. Nach Flanke von Massimo Oddo scheiterte Marco Delvecchio nur knapp, auf der anderen Seite fand Vratislav Lokvenc mit seinem Kopfball im eingewechselten italienischen Schlussmann Francesco Toldo seinen Meister.
Toldo auf dem Posten
Dann prüfte Marek Heinz Toldo zwei Mal mit Flachschüssen, doch der FC Internazionale-Torwart zeigte sich jeweils auf der Höhe. Die Italiener hatten eine weitere Chance durch Delvecchio, der nach Vorarbeit von Bernardo Corradi aufs Tor köpfte. Der Ball wurde jedoch sichere Beute für Antonín Kinsky, der für Blazek ins Spiel gekommen war.
Hektische Schlussphase
Alles sah nach einem 1:1-Unentschieden aus, bis Di Natale nach Flanke von Carlo Nervo mit dem Kopf zur Stelle war. Doch die Tschechen wollten ihre Serie nicht so einfach abreißen lassen. Rosický ließ Toldo mit seinem gefühlvollen Schlenzer keine Chance und unterstrich, dass man diesen Sommer definitiv mit Brückners Mannschaft rechnen muss.