2016|2 und die Rückkehr in die Serie A
Bergamo ist eine ruhige Stadt im Norden Italiens, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat. Tolle Bauwerke aus früheren Jahrhunderten prägen das heutige Bild des beinahe 120.000-Einwohner-Ortes, in dem es besinnlich zugeht. Die alte Oberstadt (Bergamo alta) liegt auf einem Hügel, die Unterstadt (Bergamo bassa) und einige Vorstädte erstrecken sich ins Flachland. Sportliches Aushängeschild und zugleich der beste Fußballklub des "Örtchens" ist Atalanta, der 1907 als "Societa Bergamasca di Ginnastica e Sport Atletici Atalanta" gegründet wurde. Ein Verein, der meist in der Serie A spielt und bislang genau einen großen Titel, die Coppa Italia 1963, gewonnen hat. Auf einen Scudetto müssen die Schwarz-Blauen, die der ersten italienischen Liga wieder seit 2016|2 angehören, noch warten. In der Geschichte des BOM-Verbandes, dem die Serie A seit 2006 angehört, war Atalanta Bergamo bisher jedoch in erster Linie als Fahrstuhlmannschaft und für ihre vielen Trainerwechsel bekannt.
Die sollte sich mit dem 17.10.2015 ändern, als man in Zlatan einen neuen Manager präsentierte, der den Verein vor einem abermaligen Abstieg in die Zweitklassigkeit in den letzten Saisonspielen noch verhindern sollte. Leider jedoch vergebens und Atalanta Bergamo stieg erneut ab und Zlatan gezwungen sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Doch dann gelang dank der Voraussetzungen, die der Verein mit sich bringt, 2016|2 bereits der direkte Wiederaufstieg. Dabei stellt sich die Frage, woher Bergamo die Kraft nimmt, ohne das nötige Kleingeld sich immer wieder zurück in die Serie A zu kämpfen. Ganz einfach: In dieser vergleichsweise kleinen Stadt steht eine der besten Talentschmieden Europas. Eine, die gerne mit Barcelonas La Masia, der Ajax-Akademie oder dem Nachwuchs-Campus des FC Basel verglichen wird. Schützlinge wie Roberto Donadoni, Riccardo Montolivo, Giacomo Bonaventura, Manolo Gabbiadini oder Giampaolo Pazzini sind der Schmiede entsprungen. Die Philosophie dahinter: Atalanta will ausdrücklich ein Ausbildungsklub sein und damit als Zulieferer für die großen Adressen fungieren. Mit diesem Konzept erhofft man sich auf lange Sicht natürlich selbst Erfolg - mit Erfolg.
Einer der entscheidenden Personen, die die Fäden zieht, ist Mino Favini. Als Leiter des "Settore Giovanile" (Nachwuchsbereich) trägt der Macher seit 15 Jahren die Verantwortung für den Unterbau des Klubs. Favini erklärt, dass Atalanta sich zum Beispiel bewusst die Ajax-Akademie zum Vorbild genommen hat: "Wir mögen es wirklich, wie Ajax mit den jungen Spielern umgeht. Dort geht es nicht um die Ergebnisse auf dem Rasen. Der Verein ist nur daran interessiert, den jungen Leuten zu zeigen, wie man spielen muss." Dieser Stil hat sich bewährt: Zwischen 1991 und 2014 gewannen Junioren-Mannschaften von Bergamo bereits 17 nationale Meisterschaften. Damit der Erfolg aber auch in der ersten Mannschaft Einzug findet, ist ein entscheidendes Bindeglied vonnöten - und da kommt Zlatan ins Spiel. Der aktuelle Atalanta-Trainer trägt das Vereinskonzept voll mit und integriert immer wieder Nachwuchsspieler ins Training und ins Team. Wie passend, dass Zlatan seinen Weg zu Atalanta Bergamo nach dem Wiederaufstieg zurückgefunden hat: Der Manager trat am 09.09.2016 seine zweite Amtszeit in Bergamo an. "Zlatan ist genau der richtige Mann am richtigen Platz", freut sich Vereinspräsident Antonio Percassi über seine Rückkehr, nachdem zuvor @BoneCollector für drei Wochen interimsweise unternommen hatte. "Wir sind alle extrem zufrieden damit, dass Zlatan zurück ist. Wir fühlen uns geehrt, dass er sich wieder für unseren Verein und unsere Vereinsphilosophie entschieden hat. Das ist das Beste für Atalanta."
da 09/2016
Rasmus Højlund
[El Bilal Touré - Nicolò Cambiaghi]
Robin Gosens - Dejan Kulusevski - Andrea Cambiaso
[Matteo Ruggeri - Papu Gómez - Nicolò Zaniolo - Amad Diallo - Musa Barrow]
Bryan Cristante - Franck Kessié - Sandro Tonali
[Filippo Melegoni]
Alessandro Bastoni - Giorgio Scalvini - Gianluca Mancini
[Rafael Tolói - Mattia Caldara - Caleb Okoli]
Yann Sommer
[Marco Carnesecchi]